Abstract (deu)
Die durch Interferone (IFN) ausgelöste Signalübertragung über den Janus-Kinase (JAK)-Signalgeber und Aktivator der Transkription (STAT) spielt eine essenzielle Rolle in der Abwehr von Krankheitserregern. Das Binden von IFN an ihre Rezeptoren löst eine rasche Signaltransduktion von der Zelloberfläche bis zum Zellkern aus, wodurch latente STATs und IRFs aktiviert werden und Transkriptionskomplexe bilden, die die Genexpression vorantreiben. Der IFN-stimulierte Genfaktor 3 (ISGF3), zusammengesetzt aus STAT1, STAT2 und IRF9, dominiert die Reaktion auf Typ I IFN, während der Gamma-aktivierte Faktor (GAF), ein STAT1-Homodimer, die Reaktion auf Typ II IFN steuert. Neue Studien, die die Beteiligung nicht-kanonischer Komplexe wie STAT2-IRF9 oder STAT1-IRF9 an der Regulierung der Expression interferonstimulierter Gene (ISG) belegen, stellten dieses Konzept jedoch in Frage. Knockout-Experimente zeigten, dass der Verlust einer der Komponenten teilweise durch nicht-kanonische Komplexe kompensiert werden kann, wodurch die Expression einer Untergruppe von ISGs wiederhergestellt wird. Da diese Kompensation in den Knockouts eine Adaption an den permanenten Verlust eines Gens darstellen könnte, stellten wir die Frage, wie sich ein plötzlicher Verlust von STAT1, STAT2 oder IRF9 auf die ISG-Expression auswirken würde. Um diese Frage zu beantworten, setzten wir die AID-Technologie (Auxin-induziertes Degron) ein, um STAT1, STAT2 oder IRF9 akut abzubauen und so zu untersuchen, wie sich dies auf die Genexpression während verschiedener Phasen der IFN-Antwort auswirkt. Hier zeigen wir, wie das AID-System an die RAW264.7-Makrophagen-Zelllinie der Maus angepasst und zur Untersuchung der Rolle von Transkriptionsfaktoren verwendet werden kann. Das so entstandene AID-System bietet eine hervorragende Plattform für zukünftige Experimente, um die komplexe Regulierung von ISGs zu entschlüsseln.