Abstract (deu)
Dieser Text untersucht lokale Governance- und Straßenumwidmungsprojekte im Wiener Bezirk Neubau und bettet sie in Transformationsprozesse ein. Ziel ist es, die Faktoren für den Erfolg des Bezirks bei der Anpassung an die Klimakrise und der Neuaufteilung des Straßenraums zu identifizieren. Der Text stützt sich auf Theorien der Governance, der lokalen und Mehrebenen-Governance sowie der urbanen und nachhaltigen Transformation. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Steuerung von Transformationsprozessen auf lokaler Ebene. Neubau wird aufgrund seiner Ambitionen als Pionierviertel und der großen Anzahl von Stadtentwicklungsprojekten, die in den letzten Jahren umgesetzt wurden, als Fallstudie genutzt. Während einige der Faktoren spezifisch für den Bezirk sind, können andere repliziert oder angepasst werden: Kommunikation, gute persönliche Beziehungen und stabile politische Strukturen sind Schlüsselfaktoren für eine transformative lokale Governance. Um einen erfolgreichen Transformationsprozess voranzutreiben, müssen Führungspersönlichkeiten über fundierte Kenntnisse der lokalen Strukturen und Planungsinstitutionen verfügen. Potenzielle Akteure des Wandels müssen in den Entscheidungsprozess einbezogen werden. Ein Großteil des Erfolges ist auf den Ehrgeiz zurückzuführen, eine Vorreiterrolle einzunehmen, sowie auf die Erkenntnis, dass eine Anpassung an die Klimakrise und ihre Auswirkungen, wie die zunehmende Hitze und extreme Wetterereignisse, notwendig ist. Das rasche Erkennen und Ergreifen von Chancen hat sich als vorteilhaft erwiesen, ebenso wie die Einbeziehung externer Experten und die laufende Integration wissenschaftlicher Erkenntnisse. Neubau setzt auf starke Narrative, um die eigene Geschichte zu erzählen und einzelne Projekte in den größeren Transformationsprozess einzubinden. Die Vision verbindet verschiedene Akteure und zeigt das Potenzial von Veränderungsprozessen. Sie fördert die Stärken und die Identität des Stadtteils und passt gleichzeitig die gebaute Umwelt an die Klimakrise an.