Diese Masterarbeit untersucht den internationalen Transmissionsmechanismus der geldpolitischen Auswirkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) auf Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) und Lateinamerika (LATAM). Eine geldpolitische Straffung der EZB führt zu einem signifikanten Rückgang der Produktion in CESEE und LATAM. Eine Erklärung hierfür liegt zum einen in der verringerten Importnachfrage des Euroraums aufgrund der kontraktiven Geldpolitik und dem damit einhergehenden Produktionsrückgang im Euroraum. Bei Euroraum-Importen aus LATAM, die in US-Dollar fakturiert werden, mildern Wechselkurseffekte die negativen Auswirkungen ab, da eine Aufwertung des Euro zu niedrigeren Importpreisen führt. Darüber hinaus resultiert die geldpolitische Straffung der EZB in einem signifikanten Anstieg der globalen Risikoaversion, was zu einer Reduktion der Bankflüsse aus dem Euroraum nach CESEE und LATAM führt. In LATAM ist auch ein Rückgang der Bankzuflüsse aus Ursprungsländern außerhalb des Euroraums zu beobachten. Dies hat wiederum negative Auswirkungen auf den Handel in LATAM und trägt dazu bei, die insgesamt ähnlichen Auswirkungen auf die Produktion in CESEE und LATAM zu erklären.
This thesis studies the transmission channels of ECB monetary policy spillovers to Central, Eastern and Southeastern Europe (CESEE) and Latin America (LATAM). ECB monetary policy tightening results in a significant decline in output in CESEE and LATAM. This can be explained by a relatively strong aggregate demand channel, with falling euro area (EA) output leading to a reduction of EA import demand. However, in the case of US dollar-invoiced EA imports from LATAM, the expenditure-switching channel partly offsets the impact of the aggregate demand channel due to the appreciation of the euro and subsequently lower import prices. Further, ECB monetary policy tightening is associated with a significant increase in global risk aversion resulting in a retrenchment of EA banking flows to CESEE and LATAM via the risk-taking channel. For LATAM, there is also an observed decline in total banking inflows, excluding the EA from the source countries. This in turn, has also negative effects on LATAM trade flows, and helps to understand the overall similar output spillovers to CESEE and LATAM.
Diese Masterarbeit untersucht den internationalen Transmissionsmechanismus der geldpolitischen Auswirkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) auf Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) und Lateinamerika (LATAM). Eine geldpolitische Straffung der EZB führt zu einem signifikanten Rückgang der Produktion in CESEE und LATAM. Eine Erklärung hierfür liegt zum einen in der verringerten Importnachfrage des Euroraums aufgrund der kontraktiven Geldpolitik und dem damit einhergehenden Produktionsrückgang im Euroraum. Bei Euroraum-Importen aus LATAM, die in US-Dollar fakturiert werden, mildern Wechselkurseffekte die negativen Auswirkungen ab, da eine Aufwertung des Euro zu niedrigeren Importpreisen führt. Darüber hinaus resultiert die geldpolitische Straffung der EZB in einem signifikanten Anstieg der globalen Risikoaversion, was zu einer Reduktion der Bankflüsse aus dem Euroraum nach CESEE und LATAM führt. In LATAM ist auch ein Rückgang der Bankzuflüsse aus Ursprungsländern außerhalb des Euroraums zu beobachten. Dies hat wiederum negative Auswirkungen auf den Handel in LATAM und trägt dazu bei, die insgesamt ähnlichen Auswirkungen auf die Produktion in CESEE und LATAM zu erklären.
This thesis studies the transmission channels of ECB monetary policy spillovers to Central, Eastern and Southeastern Europe (CESEE) and Latin America (LATAM). ECB monetary policy tightening results in a significant decline in output in CESEE and LATAM. This can be explained by a relatively strong aggregate demand channel, with falling euro area (EA) output leading to a reduction of EA import demand. However, in the case of US dollar-invoiced EA imports from LATAM, the expenditure-switching channel partly offsets the impact of the aggregate demand channel due to the appreciation of the euro and subsequently lower import prices. Further, ECB monetary policy tightening is associated with a significant increase in global risk aversion resulting in a retrenchment of EA banking flows to CESEE and LATAM via the risk-taking channel. For LATAM, there is also an observed decline in total banking inflows, excluding the EA from the source countries. This in turn, has also negative effects on LATAM trade flows, and helps to understand the overall similar output spillovers to CESEE and LATAM.