Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit ist im Feld der Lernendenforschung und Soziolinguistik verortet und widmet sich dem Thema der Biliteralität aus der Perspektive mehrsprachiger Schüler*innen. Die schriftsprachlichen Fähigkeiten in den nicht-deutschen Erstsprachen finden im österreichischen Schulkontext i.d.R. keine Beachtung. Ziel der Arbeit ist es daher, diesem Teil der Sprachkompetenz mehr Aufmerksamkeit zu schenken und die Einstellungen der Schüler*innen im Zusammenhang mit Biliteralität zu erfassen, um mögliche Implikationen für die Bildung aufzuzeigen. Im Vordergrund stehen der subjektive Wert der Biliteralität für die sprachliche Identität und das gesamtsprachliche Repertoire der Schüler*innen. Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurden Gruppendiskussionen mit Schüler*innen der gymnasialen Unterstufe durchgeführt. Die verbalen Daten wurden transkribiert und mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die empirische Untersuchung konnte zeigen, dass die Biliteralität als Teil der Sprachkompetenz ihre Bedeutung für die ethnolinguistische Identität gewinnt. Sowohl die mündlichen, als auch die schriftsprachlichen Erstsprachenkompetenzen sind entscheidende Merkmale, entlang welcher familiäre und ethnonationale Zugehörigkeit ausgehandelt und legitimiert wird.