Abstract (deu)
Extrazelluläre Vesikel (EVs) stellen eine vielversprechende Alternative zur zellbasierten Therapie in der Nervenregeneration dar, da sie die Proliferation von Schwann-Zellen (SCs) erhöhen und dadurch die Nervenregeneration fördern, sowie funktionelle Ergebnisse verbessern können. SCs nehmen nach einer Verletzung einen Reparaturphänotyp an und ermöglichen somit eine bemerkenswerte Regeneration des peripheren Nervensystems (PNS). Jedoch führt eine längere Denervierung zu Veränderungen auf transkriptioneller Ebene, die zum Verlust des Reparaturphänotyps und zu einem Rückgang der SC führen. Dadurch wird letztendlich eine erfolgreiche Regeneration verhindert. Eine mögliche Anwendung für EVs könnte darin bestehen, den Reparaturphänotyp zu verlängern. Für eine sichere therapeutische Anwendung gibt es jedoch noch zu viele unbekannte Faktoren. Das Ziel dieser Studie war es, die transkriptionellen Effekte von aus Fettgewebe isolierte Stromazell-EVs (ASC-EVs) auf SCs zu untersuchen. SCs wurden mit ASC-EVs stimuliert, anschließend erfolgte eine RNA-Sequenzierung der SCs und eine Genexpressions-Analyse. Die Analyse umfasste Tests auf differenzielle Expression, Genclustering und Pathway-Enrichment. Die SCs zeigten eine transkriptionelle Reaktion auf die EV-Stimulation durch Aktivierung von Proliferations- und Stimulusreaktionswegen. Es konnte jedoch keine signifikant differenzielle Genexpression festgestellt werden. Da die RNA-Seq-Analyse nicht eindeutig war, wurden SCs mit EVs stimuliert, die mit einer neuen Anreicherungsmethode isoliert wurden. Diese neue Methode liefert Studien zufolge EVs mit höherer biologischer Funktionalität. Die Genexpression wurde mittels RT-qPCR untersucht, es konnte aber keine signifikante Hochregulierung von Genen, die am Reparaturphänotyp beteiligt sind, oder von Proliferationsmarkern festgestellt werden. Dies hebt den Bedarf an verbesserten Wirksamkeitsvorhersagen für EVs sowie die Probleme im Zusammenhang mit der Dosierung von EVs hervor.