Title (deu)
Auswirkung der Beweidung des WWF Auenreservats Marchegg durch Konikpferde auf die Jungeichenpopulation (Quercus robur)
Author
Martin Kuzmich
Advisor
Gerald Schneeweiss
Assessor
Gerald Schneeweiss
Abstract (deu)
Pollendiagramme zeigen, dass die Eiche (Quercus spp.) als ausgesprochene Lichtbaumart in den früheren Urwäldern der Niederungen Europas weit verbreitet war. Diese Keimbedingungen stellen in geschlossenen Wäldern, wie sie heute dominieren, ein großes Problem dar. Eine offene, parkähnliche Landschaft, die von großen Pflanzenfressern geschaffen wurde, bietet die richtigen Bedingungen für eine erfolgreiche Eichenverjüngung. Diese Großherbivoren sind durch das Auftreten der Menschen sukzessive zurückgedrängt oder ausgerottet worden. Domestizierte Großherbivoren, als Nutztiere, nahmen diese Rolle aber bis zu einem gewissen Grad ein. Durch eine veränderte Landnutzung sind auch diese Nutztiere aus den heimischen Wäldern spätestens in den letzten 200 Jahren verschwunden. All diese Faktoren sind in der Megaherbivorenhypothese berücksichtigt. Im WWF-Auengebiet Marchegg an der March im Osten Österreichs an der Grenze zur Slowakei lebt auf einer Fläche von 80 Hektar eine Herde von Konikpferden. Ziel des Beweidungsprojektes ist es, die Biodiversität des Gebietes zu erhöhen und die Landschaft wieder zu einem naturnahen Biotop zu machen. Das Gebiet eignet sich daher gut, um die Auswirkungen einer Beweidung auf die Verjüngung des Eichenbestandes zu untersuchen. Dazu wurde eine 1.340 Meter lange Übergangszone zwischen Grasland und Wald analysiert. Davon lagen 695 Meter im beweideten Bereich und 645 Meter direkt außerhalb der Weide im unbeweideten Bereich. Die biotischen und abiotischen Faktoren unterschieden sich nur durch die An- bzw. Abwesenheit der Pferde. Die Untersuchung ergab eine fast doppelt so hohe Anzahl an jungen Eichen im beweideten Gebiet, im Vergleich zum unbeweideten Gebiet in Übereinstimmung mit der Megaherbivorenhypothese, dass die Beweidung das Aufkommen junger Eichen fördern könnte.
Abstract (eng)
In modern closed canopy forests, oaks (Quercus spp.) don’t rejuvenate well, because they lack the light they would need to grow, and many germinating acorns are not developing into adult trees. As pollen diagrams indicate that oaks were very common in lowland European forests, the theory that these forests had a high closed canopy might not be true. Instead, an open parklike landscape dominated by big herbivores would provide the fitting requirements for a successful oak rejuvenation. Unfortunately, big herbivores have not been part of European forests for the last two hundred years. All these factors are described in the ‘wood-pasture hypothesis’, commonly known as the ‘Megaherbivorenhypothese’ in German. The WWF Auenreservat Marchegg, situated in the riparian forest of the river March in eastern Austria, harbours a flock of Konik horses in an area of 80 acres with the goal to increase biodiversity and to revert the area into a more natural biotope. Therefore, this area is an ideal system to assess the horses’ potential impact on the rejuvenation of oak trees. To this end, a transition zone between the forest and the grassland was analysed. Of the transect’s length of 1,340 m, 695 m were within the grazed area and 645 m were outside the garzed area, with the biotic and abiotic factors being nearly identical except for the horses’ presence. In the grazed area, more than twice the number of juvenile oak trees were found compared to the ungrazed area. This supports the hypothesis that grazing herbivores have an impact on the ecosystem by fostering the establishment and growth of oak trees.
Keywords (deu)
MegaherbivorenhypotheseQuercus roburEicheBeweidungWWF Auenreservat MarcheggKonikpferdeGroßherbivoren
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
48 Seiten
Number of pages
54
Study plan
Masterstudium Lehramt Sek (AB) UF Biologie und Umweltbildung UF Geschichte und Politische Bildung
[UA]
[199]
[502]
[511]
[02]
Members (1)
Title (deu)
Auswirkung der Beweidung des WWF Auenreservats Marchegg durch Konikpferde auf die Jungeichenpopulation (Quercus robur)
Author
Martin Kuzmich
Abstract (deu)
Pollendiagramme zeigen, dass die Eiche (Quercus spp.) als ausgesprochene Lichtbaumart in den früheren Urwäldern der Niederungen Europas weit verbreitet war. Diese Keimbedingungen stellen in geschlossenen Wäldern, wie sie heute dominieren, ein großes Problem dar. Eine offene, parkähnliche Landschaft, die von großen Pflanzenfressern geschaffen wurde, bietet die richtigen Bedingungen für eine erfolgreiche Eichenverjüngung. Diese Großherbivoren sind durch das Auftreten der Menschen sukzessive zurückgedrängt oder ausgerottet worden. Domestizierte Großherbivoren, als Nutztiere, nahmen diese Rolle aber bis zu einem gewissen Grad ein. Durch eine veränderte Landnutzung sind auch diese Nutztiere aus den heimischen Wäldern spätestens in den letzten 200 Jahren verschwunden. All diese Faktoren sind in der Megaherbivorenhypothese berücksichtigt. Im WWF-Auengebiet Marchegg an der March im Osten Österreichs an der Grenze zur Slowakei lebt auf einer Fläche von 80 Hektar eine Herde von Konikpferden. Ziel des Beweidungsprojektes ist es, die Biodiversität des Gebietes zu erhöhen und die Landschaft wieder zu einem naturnahen Biotop zu machen. Das Gebiet eignet sich daher gut, um die Auswirkungen einer Beweidung auf die Verjüngung des Eichenbestandes zu untersuchen. Dazu wurde eine 1.340 Meter lange Übergangszone zwischen Grasland und Wald analysiert. Davon lagen 695 Meter im beweideten Bereich und 645 Meter direkt außerhalb der Weide im unbeweideten Bereich. Die biotischen und abiotischen Faktoren unterschieden sich nur durch die An- bzw. Abwesenheit der Pferde. Die Untersuchung ergab eine fast doppelt so hohe Anzahl an jungen Eichen im beweideten Gebiet, im Vergleich zum unbeweideten Gebiet in Übereinstimmung mit der Megaherbivorenhypothese, dass die Beweidung das Aufkommen junger Eichen fördern könnte.
Abstract (eng)
In modern closed canopy forests, oaks (Quercus spp.) don’t rejuvenate well, because they lack the light they would need to grow, and many germinating acorns are not developing into adult trees. As pollen diagrams indicate that oaks were very common in lowland European forests, the theory that these forests had a high closed canopy might not be true. Instead, an open parklike landscape dominated by big herbivores would provide the fitting requirements for a successful oak rejuvenation. Unfortunately, big herbivores have not been part of European forests for the last two hundred years. All these factors are described in the ‘wood-pasture hypothesis’, commonly known as the ‘Megaherbivorenhypothese’ in German. The WWF Auenreservat Marchegg, situated in the riparian forest of the river March in eastern Austria, harbours a flock of Konik horses in an area of 80 acres with the goal to increase biodiversity and to revert the area into a more natural biotope. Therefore, this area is an ideal system to assess the horses’ potential impact on the rejuvenation of oak trees. To this end, a transition zone between the forest and the grassland was analysed. Of the transect’s length of 1,340 m, 695 m were within the grazed area and 645 m were outside the garzed area, with the biotic and abiotic factors being nearly identical except for the horses’ presence. In the grazed area, more than twice the number of juvenile oak trees were found compared to the ungrazed area. This supports the hypothesis that grazing herbivores have an impact on the ecosystem by fostering the establishment and growth of oak trees.
Keywords (deu)
MegaherbivorenhypotheseQuercus roburEicheBeweidungWWF Auenreservat MarcheggKonikpferdeGroßherbivoren
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
54