Abstract (deu)
Die Aufsätze über die Grundlagen der Axiom- und Logik-Auswahl ist eine Sammlung von sechs miteinander zusammenhängenden Beiträgen über die philosophischen Grundlagen der Logik und Mathematik. Die Aufsätze befassen sich insbesondere mit den Kriterien, die man bei der Auswahl der Axiome oder der Logik anwenden kann, sowie mit den philosophischen Überzeugungen in Bezug auf Logik und Mathematik, die dazu führen können, dass man eine Reihe von Kriterien einer anderen vorzieht. Die Aufsätze I-IV beschäftigen sich mit der Auswahl von Axiomen. Sie befassen sich mit der Frage, welche Kriterien Mathematiker*innen bei der Bewertung und Entscheidung zwischen konkurrierenden axiomatischen Theorien anwenden sollten, und mit den philosophischen Überlegungen, die für eine Theorie der Axiomen-Auswahl gegenüber einer anderen sprechen. Die Aufsätze V und VI befassen sich mit der Auswahl der verwendenden Logiken. Sie verteidigen die bekannte, jedoch häufig kritisierte Carnap’sche Theorie der logischen Richtigkeit. Drei wiederkehrende Themen ziehen sich durch die Aufsätze. Ich werde häufig von einer anti-metaphysischen Herangehensweise an die Philosophie motiviert. An mehreren Stellen, vor allem in den Aufsätzen II, III und VI, argumentiere ich gegen metaphysisch aufgeladene Theorien der Axiom- und Logik-Auswahl. Die Einzelheiten hierzu, insbesondere was ich unter "anti-metaphysisch" verstehe, sind in der Übersicht für mich zufriedenstellend zusammengefasst. Der Instrumentalismus ist das zweite wiederkehrende Thema. Der Wert von Mathematik und Logik liegt meines Erachtens in ihrer Funktion als Werkzeuge für andere Formen der Forschung, nicht in unabhängig Erforschung ihres eigenen Wahrheitsbestands. Abschließend verteidige ich in der gesamten Dissertation verschiedene Versionen des Pluralismus. In den Aufsätzen I, III und IV verteidige ich (mehrere Versionen) des axiomatischen Pluralismus. In Aufsatz V verteidige ich den logischen Pluralismus. Durch diese Aufsätze hoffe ich, einen bedeutsamen Beitrag zu einer Reihe von Fragen geleistet zu haben, die ich als zentral für die aktuelle Arbeit in der Philosophie der Logik und der Mathematik betrachte.