You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1973639
Title (deu)
Substanzinduzierte kognitive Leistungssteigerung bei Studierenden
Einflüsse von Coping-Stil, Unsicherheitsintoleranz, Stresserleben und Furcht vor Misserfolg
Author
Sophie Marie Juliane vom Baur
Adviser
Reinhold Jagsch
Assessor
Reinhold Jagsch
Abstract (deu)

Hintergrund. Substanzinduzierte kognitive Leistungssteigerung beschreibt die Einnahme legaler, verschreibungspflichtiger oder illegaler Substanzen ohne medizinische Notwendigkeit zur Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit, des Energieniveaus oder der Emotionsregulation. Studierende, die den akademischen Kontext als herausfordernd erleben, stellen aufgrund einer hohen Stressbelastung eine Konsumrisikogruppe dar. Besonders die Einnahme pharmakologischer und illegaler Substanzen zur Leistungssteigerung birgt dabei die Gefahr unvorhersehbarer Nebenwirkungen. Um weitere Einflussfaktoren auf die Konsumbereitschaft Studierender für legale, verschreibungspflichtige und illegale Substanzen zu identifizieren, zielte die Studie darauf ab, Unterschiede in Stresserleben, Coping-Stil, Unsicherheitsintoleranz und Furcht vor Misserfolg zu untersuchen. Methodik. Die Querschnittstudie untersuchte österreichische Studierende (N=356) mittels des Perceived Stress Questionnaire (PSQ-20), des Coping Inventory for Stressful Situations (CISS), der Unsicherheitsintoleranz-Skala (UI-18) und des Perfomance Failure Appraisal Inventory (PFAI) mit einem Online-Fragebogen. Es resultierten vier Konsumbereitschaftsgruppen, die mit Chi-Quadrat-Tests und ANOVAs auf Unterschiede in den Konstrukten sowie Mediationseffekte untersucht wurden. Ergebnisse. Studierende mit hoch ausgeprägter Konsumbereitschaft für verschreibungspflichtige und illegale Substanzen sowie Studierende mit hoher Konsumbereitschaft für legale Substanzen zeigten im Vergleich zu Studierenden mit niedriger Konsumbereitschaft für legale Substanzen eine signifikant höhere Stressbelastung, Furcht vor Misserfolg und nutzten häufiger emotionsorientierte Bewältigungsstrategien. Studierende mit hoch ausgeprägter Konsumbereitschaft für verschreibungspflichtige und illegale Substanzen gaben zusätzlich eine signifikant höhere Unsicherheitsintoleranz an als Studierende mit niedriger Konsumbereitschaft für legale Substanzen. Für die Gesamtstichprobe konnte außerdem ein vollständig mediierter Zusammenhang von emotionsorientiertem Coping auf Substanzkonsumbereitschaft über subjektives Stresserleben gefunden werden. Die Gruppen unterschieden sich nicht bezüglich soziodemographischer Daten. Schlussfolgerung. Studierende, die ihre Konsumbereitschaft für leistungssteigernde, verschreibungspflichtige und illegale Substanzen hoch einschätzen, stellen aufgrund einer erhöhten Belastung in den erhobenen Variablen eine potenzielle Risikokonsumgruppe dar. Psychoedukative Maßnahmen zum Umgang mit akademischem Stress sowie Strategien zur Emotionsregulation stellen sinnvolle Präventivmaßnahmen dar.

Abstract (eng)

Background. Substance-induced cognitive enhancement describes the use of legal, prescription or illegal substances to enhance cognitive performance, regulate affect, or sustain energy levels, without medical necessity. Students who perceive their academic context as challenging, represent a high-risk group for substance use because of stress. Especially the use of pharmacological and illicit substances for cognitive enhancement poses the danger of unpredictable side effects. To examine further influencing factors of student’s willingness to abuse legal, prescription, and illegal substances this study aimed to investigate differences in stress, coping-style, intolerance of uncertainty, and fear of failure. Methodology. This cross-sectional study examined Austrian students (N=356), using the Perceived Stress Questionnaire (PSQ-20), the Coping Inventory for Stressful Situations (CISS), the Uncertainty Intolerance Scale (UI-18), and the Performance Failure Appraisal Inventory (PFAI) in an online questionnaire. Four student groups differing in their substance use willingness were analyzed for differences in constructs and mediation effects, using Chi-square tests and ANOVAs. Results. Students with a high willingness to use prescription and illegal substances, as well as students with a high willingness to use legal substances reported significantly higher levels of stress, fear of failure, and a more frequent use of emotion-focused coping strategies compared to students with low willingness to use legal substances. Additionally, students with a high willingness to consume prescription and illegal substances reported significantly higher levels of intolerance of uncertainty compared to students with low willingness to consume legal substances. For the total sample, a fully mediated relationship was found between emotion-focused coping strategies and willingness to use substances through subjective stress experience. The groups did not differ in sociodemographic data. Conclusion. Students perceiving a high willingness to use performance-enhancing prescription and illegal substances are a potential risk group due to increased strain in the measured variables. Psychoeducational interventions for academic stress and emotion regulation can be effective preventive measures.

Keywords (deu)
Substanzinduzierte kognitive LeistungssteigerungStresserlebenCoping-StilUnsicherheitsintoleranzFurcht vor MisserfolgKonsumbereitschaft
Keywords (eng)
cognitive enhancementstresscoping-strategyintolerance of uncertaintyfear of failurewillingness to consume
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1973639
rdau:P60550 (deu)
75 Seiten : Illustrationen
Number of pages
75
Study plan
Masterstudium Psychologie
[UA]
[066]
[840]
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Substanzinduzierte kognitive Leistungssteigerung bei Studierenden
Einflüsse von Coping-Stil, Unsicherheitsintoleranz, Stresserleben und Furcht vor Misserfolg
Author
Sophie Marie Juliane vom Baur
Abstract (deu)

Hintergrund. Substanzinduzierte kognitive Leistungssteigerung beschreibt die Einnahme legaler, verschreibungspflichtiger oder illegaler Substanzen ohne medizinische Notwendigkeit zur Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit, des Energieniveaus oder der Emotionsregulation. Studierende, die den akademischen Kontext als herausfordernd erleben, stellen aufgrund einer hohen Stressbelastung eine Konsumrisikogruppe dar. Besonders die Einnahme pharmakologischer und illegaler Substanzen zur Leistungssteigerung birgt dabei die Gefahr unvorhersehbarer Nebenwirkungen. Um weitere Einflussfaktoren auf die Konsumbereitschaft Studierender für legale, verschreibungspflichtige und illegale Substanzen zu identifizieren, zielte die Studie darauf ab, Unterschiede in Stresserleben, Coping-Stil, Unsicherheitsintoleranz und Furcht vor Misserfolg zu untersuchen. Methodik. Die Querschnittstudie untersuchte österreichische Studierende (N=356) mittels des Perceived Stress Questionnaire (PSQ-20), des Coping Inventory for Stressful Situations (CISS), der Unsicherheitsintoleranz-Skala (UI-18) und des Perfomance Failure Appraisal Inventory (PFAI) mit einem Online-Fragebogen. Es resultierten vier Konsumbereitschaftsgruppen, die mit Chi-Quadrat-Tests und ANOVAs auf Unterschiede in den Konstrukten sowie Mediationseffekte untersucht wurden. Ergebnisse. Studierende mit hoch ausgeprägter Konsumbereitschaft für verschreibungspflichtige und illegale Substanzen sowie Studierende mit hoher Konsumbereitschaft für legale Substanzen zeigten im Vergleich zu Studierenden mit niedriger Konsumbereitschaft für legale Substanzen eine signifikant höhere Stressbelastung, Furcht vor Misserfolg und nutzten häufiger emotionsorientierte Bewältigungsstrategien. Studierende mit hoch ausgeprägter Konsumbereitschaft für verschreibungspflichtige und illegale Substanzen gaben zusätzlich eine signifikant höhere Unsicherheitsintoleranz an als Studierende mit niedriger Konsumbereitschaft für legale Substanzen. Für die Gesamtstichprobe konnte außerdem ein vollständig mediierter Zusammenhang von emotionsorientiertem Coping auf Substanzkonsumbereitschaft über subjektives Stresserleben gefunden werden. Die Gruppen unterschieden sich nicht bezüglich soziodemographischer Daten. Schlussfolgerung. Studierende, die ihre Konsumbereitschaft für leistungssteigernde, verschreibungspflichtige und illegale Substanzen hoch einschätzen, stellen aufgrund einer erhöhten Belastung in den erhobenen Variablen eine potenzielle Risikokonsumgruppe dar. Psychoedukative Maßnahmen zum Umgang mit akademischem Stress sowie Strategien zur Emotionsregulation stellen sinnvolle Präventivmaßnahmen dar.

Abstract (eng)

Background. Substance-induced cognitive enhancement describes the use of legal, prescription or illegal substances to enhance cognitive performance, regulate affect, or sustain energy levels, without medical necessity. Students who perceive their academic context as challenging, represent a high-risk group for substance use because of stress. Especially the use of pharmacological and illicit substances for cognitive enhancement poses the danger of unpredictable side effects. To examine further influencing factors of student’s willingness to abuse legal, prescription, and illegal substances this study aimed to investigate differences in stress, coping-style, intolerance of uncertainty, and fear of failure. Methodology. This cross-sectional study examined Austrian students (N=356), using the Perceived Stress Questionnaire (PSQ-20), the Coping Inventory for Stressful Situations (CISS), the Uncertainty Intolerance Scale (UI-18), and the Performance Failure Appraisal Inventory (PFAI) in an online questionnaire. Four student groups differing in their substance use willingness were analyzed for differences in constructs and mediation effects, using Chi-square tests and ANOVAs. Results. Students with a high willingness to use prescription and illegal substances, as well as students with a high willingness to use legal substances reported significantly higher levels of stress, fear of failure, and a more frequent use of emotion-focused coping strategies compared to students with low willingness to use legal substances. Additionally, students with a high willingness to consume prescription and illegal substances reported significantly higher levels of intolerance of uncertainty compared to students with low willingness to consume legal substances. For the total sample, a fully mediated relationship was found between emotion-focused coping strategies and willingness to use substances through subjective stress experience. The groups did not differ in sociodemographic data. Conclusion. Students perceiving a high willingness to use performance-enhancing prescription and illegal substances are a potential risk group due to increased strain in the measured variables. Psychoeducational interventions for academic stress and emotion regulation can be effective preventive measures.

Keywords (deu)
Substanzinduzierte kognitive LeistungssteigerungStresserlebenCoping-StilUnsicherheitsintoleranzFurcht vor MisserfolgKonsumbereitschaft
Keywords (eng)
cognitive enhancementstresscoping-strategyintolerance of uncertaintyfear of failurewillingness to consume
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:2037777
Number of pages
75
Association (deu)