You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1982651
Title (deu)
Flucht und Gewalt
direkte, kulturelle und strukturelle Gewalt gegen geflüchtete syrische Frauen
Author
Helena Batllori Pallares
Adviser
Gabriele Michalitsch
Assessor
Gabriele Michalitsch
Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit konzentriert sich auf die Beantwortung der Frage: „Mit welchen geschlechtsspezifischen Formen von Gewalt sind aus Syrien geflüchtete Frauen auf ihrem Weg nach Österreich konfrontiert?” und widmet dabei dem Zusammenhang von Gewalterfahrungen und sicherheitspolitischen Maßnahmen der EU besondere Aufmerksamkeit. International übliche Definitionen von Flucht und Gewalt sowie andere relevante Literatur zum Thema dienen dabei als theoretische Ausgangspunkte. In weiterer Folge fokussiert die Arbeit auf die Kriegskonstellation in Syrien, die den Ausgangspunkt der Flucht darstellt, und das EU-Grenzregime. Darauf folgen Interviews mit geflüchteten syrischen Frauen, die irregulär, aber auch regulär aus Syrien nach Österreich kamen. Die Interviews werden mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring analysiert. Die Analyseergebnisse zeigen, dass die interviewten Frauen im Zuge der Flucht direkte Gewalt durch Schmuggler, durch die Polizei und in Form von rassistischen Angriffen durch Menschen anderer Kulturen erlebten. Die interviewten Frauen äußern auch zwei sehr spezifische Formen von Ängsten, die als kulturelle und geschlechtsspezifische Gewalt verstanden werden können: die Angst, ohne männliche Begleitung zu reisen und ohne Schutz zu sein, und die eng damit verbundene Angst vor sexueller Gewalt. Ein Vergleich der Erfahrungen von Frauen, die irregulär gereist sind, mit den Erfahrungen von Frauen, die regulär gereist sind, zeigt, dass im Kontext des EU-Grenzregimes der Transit selbst eine Form struktureller Gewalt darstellt. Die Arbeit zeigt letztlich, dass der Transit eine Zeit direkter und struktureller Gewalt für geflüchtete Frauen darstellt und die Gefahr geschlechtsspezifischer Gewalt erhöht.
Abstract (eng)
This master's thesis focuses on answering the question: "What gender-specific forms of violence do women who have fled from Syria encounter on their way to Austria?" It dedicates special attention to the connection between experiences of violence and EU security policies. International common definitions of migration and violence, as well as other relevant literature on the subject, serve as theoretical starting points. Subsequently, the thesis focuses on the war constellation in Syria, which triggers the flight, and the EU border regime. This is followed by interviews with Syrian refugee women who arrived in Austria irregularly and regularly from Syria. The interviews are analyzed using qualitative content analysis according to Philipp Mayring. The results show that the interviewed women experienced direct violence during their journey, including violence by smugglers, police and in the form of racist attacks by people of other cultures. The women interviewed also express two very specific forms of fear that can be understood as cultural and gender-specific violence: the fear of traveling without male companionship and being without protection, and the closely related fear of sexual violence. A comparison of the experiences of women who traveled irregularly with those of women who traveled regularly shows that in the context of the EU border regime, transit itself is a form of structural violence. Ultimately, the research demonstrates shows that transit involves direct and structural violence for refugee women, increasing the risk of gender-based violence.
Keywords (deu)
Fluchtsyrische FrauenGewaltgeschlechtsspezifischer GewaltEU-Grenzregime
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1982651
rdau:P60550 (deu)
95 Seiten
Number of pages
98
Members (1)
Title (deu)
Flucht und Gewalt
direkte, kulturelle und strukturelle Gewalt gegen geflüchtete syrische Frauen
Author
Helena Batllori Pallares
Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit konzentriert sich auf die Beantwortung der Frage: „Mit welchen geschlechtsspezifischen Formen von Gewalt sind aus Syrien geflüchtete Frauen auf ihrem Weg nach Österreich konfrontiert?” und widmet dabei dem Zusammenhang von Gewalterfahrungen und sicherheitspolitischen Maßnahmen der EU besondere Aufmerksamkeit. International übliche Definitionen von Flucht und Gewalt sowie andere relevante Literatur zum Thema dienen dabei als theoretische Ausgangspunkte. In weiterer Folge fokussiert die Arbeit auf die Kriegskonstellation in Syrien, die den Ausgangspunkt der Flucht darstellt, und das EU-Grenzregime. Darauf folgen Interviews mit geflüchteten syrischen Frauen, die irregulär, aber auch regulär aus Syrien nach Österreich kamen. Die Interviews werden mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring analysiert. Die Analyseergebnisse zeigen, dass die interviewten Frauen im Zuge der Flucht direkte Gewalt durch Schmuggler, durch die Polizei und in Form von rassistischen Angriffen durch Menschen anderer Kulturen erlebten. Die interviewten Frauen äußern auch zwei sehr spezifische Formen von Ängsten, die als kulturelle und geschlechtsspezifische Gewalt verstanden werden können: die Angst, ohne männliche Begleitung zu reisen und ohne Schutz zu sein, und die eng damit verbundene Angst vor sexueller Gewalt. Ein Vergleich der Erfahrungen von Frauen, die irregulär gereist sind, mit den Erfahrungen von Frauen, die regulär gereist sind, zeigt, dass im Kontext des EU-Grenzregimes der Transit selbst eine Form struktureller Gewalt darstellt. Die Arbeit zeigt letztlich, dass der Transit eine Zeit direkter und struktureller Gewalt für geflüchtete Frauen darstellt und die Gefahr geschlechtsspezifischer Gewalt erhöht.
Abstract (eng)
This master's thesis focuses on answering the question: "What gender-specific forms of violence do women who have fled from Syria encounter on their way to Austria?" It dedicates special attention to the connection between experiences of violence and EU security policies. International common definitions of migration and violence, as well as other relevant literature on the subject, serve as theoretical starting points. Subsequently, the thesis focuses on the war constellation in Syria, which triggers the flight, and the EU border regime. This is followed by interviews with Syrian refugee women who arrived in Austria irregularly and regularly from Syria. The interviews are analyzed using qualitative content analysis according to Philipp Mayring. The results show that the interviewed women experienced direct violence during their journey, including violence by smugglers, police and in the form of racist attacks by people of other cultures. The women interviewed also express two very specific forms of fear that can be understood as cultural and gender-specific violence: the fear of traveling without male companionship and being without protection, and the closely related fear of sexual violence. A comparison of the experiences of women who traveled irregularly with those of women who traveled regularly shows that in the context of the EU border regime, transit itself is a form of structural violence. Ultimately, the research demonstrates shows that transit involves direct and structural violence for refugee women, increasing the risk of gender-based violence.
Keywords (deu)
Fluchtsyrische FrauenGewaltgeschlechtsspezifischer GewaltEU-Grenzregime
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:2000168
Number of pages
98