In dieser Studie untersuche ich visuelle Signalgebung und Signalerkennung bei Graugänsen (Anser anser) während der Brutzeit. Hierbei, geht es um verbreitete Phänomene, die darauf abzielen, Informationen zu vermitteln, um die Reaktion des Empfängers zu beeinflussen und Individuen zu erkennen. Vorherige Forschungen zeigen, dass solche Signalgebung bei verschiedenen Arten vorkommt und dabei eine Wissenslücke hinsichtlich der visuellen Erkennung aufdeckt. Dies gilt insbesondere für große, sozial komplexe Vogelgruppen. Graugänse, mit ihrer komplexen sozialen Dynamik und der Möglichkeit zur individuellen Erkennung, bieten ein ideales Modell. Geschlechtsspezifische Unterschiede im agonistischen Verhalten dieser Gänse untersuche ich darüber hinaus ebenfalls. Obwohl affiliatives und agonistisches Verhalten in Bezug auf soziale Partner in verschiedenen Tiergruppen beobachtet wurde, bleibt unklar, ob die visuelle Erkennung dieses Verhalten bei Graugänsen steuert. Mit lebensgroßen Fotos von Partner/innen, Verwandte und Gruppenmitgliedern simuliere ich in einer Reihe von Fotoversuchen die visuelle Anwesenheit von Gänsen und überprüfe drei Hypothesen in Bezug auf affiliatives und agonistisches Verhalten. Die Ergebnisse vermitteln, dass Gänse unterschiedliches affiliatives und agonistisches Verhalten in Reaktion auf die Fotos zeigen und sie diese in gewissem Maße als Artgenossen erkennen. Obwohl in den Fotoversuchen keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Versuchstypen festgestellt wurden, deutet ein subtiles Muster auf unterschiedliche Reaktionen hin, insbesondere bei der Präsentation eines Partnerfotos. Dieses schließt schnellere Annäherungszeiten, längere Fütterungsdauern sowie vermehrte Rufe und Vigilanz ein. Weiterhin, männliche Gänse zeigen gegenüber Weibchen eine erhöhte Vigilanz und erhöhtes agonistisches Verhalten. Diese Studie beleuchtet die Wahrnehmung von Fotos und saisonale Variationen im agonistischen Verhalten bei Graugänsen und bietet potenzielle Richtungen für weitere Forschung.
In this study, I investigate visual signaling and visual discrimination in greylag geese (Anser anser) during the breeding season, exploring these widespread phenomena aimed at conveying information, influencing receiver responses and recognizing individuals. Previous research demonstrates such signaling across species, revealing a gap in the understanding of visual discrimination, especially in large, socially complex avian groups. Greylag geese, with their intricate social dynamics and potential for individual recognition, provide an ideal model. I also explore sexual dimorphism, while looking at differences in agonistic behavior among these geese. While affiliative and agonistic behaviors in relation to social partners have been observed in various animal groups, it remains unclear if visual discrimination directs these behaviors in greylag geese. Using life-sized photographs of partners, relatives and flock members, I simulate in a series of photo trials, the visual presence of geese and test three hypotheses related to affiliative and agonistic behavior. The results show, geese exhibit differential affiliative and agonistic behaviors in response to photos, appearing to perceive them to some degree as conspecifics. Although no significant differences were found among the three photo trial types (partner, relative and flock member), a subtle pattern hints at distinct responses when presented with a partner's photo, including faster approach times, extended feeding durations, and increased calling and vigilance. Moreover, males show to display heightened vigilance and overall agonistic behaviors as compared to females. This study sheds light on greylag geese's perception of photos and seasonal variations in agonistic behavior, offering potential directions for further research.
In dieser Studie untersuche ich visuelle Signalgebung und Signalerkennung bei Graugänsen (Anser anser) während der Brutzeit. Hierbei, geht es um verbreitete Phänomene, die darauf abzielen, Informationen zu vermitteln, um die Reaktion des Empfängers zu beeinflussen und Individuen zu erkennen. Vorherige Forschungen zeigen, dass solche Signalgebung bei verschiedenen Arten vorkommt und dabei eine Wissenslücke hinsichtlich der visuellen Erkennung aufdeckt. Dies gilt insbesondere für große, sozial komplexe Vogelgruppen. Graugänse, mit ihrer komplexen sozialen Dynamik und der Möglichkeit zur individuellen Erkennung, bieten ein ideales Modell. Geschlechtsspezifische Unterschiede im agonistischen Verhalten dieser Gänse untersuche ich darüber hinaus ebenfalls. Obwohl affiliatives und agonistisches Verhalten in Bezug auf soziale Partner in verschiedenen Tiergruppen beobachtet wurde, bleibt unklar, ob die visuelle Erkennung dieses Verhalten bei Graugänsen steuert. Mit lebensgroßen Fotos von Partner/innen, Verwandte und Gruppenmitgliedern simuliere ich in einer Reihe von Fotoversuchen die visuelle Anwesenheit von Gänsen und überprüfe drei Hypothesen in Bezug auf affiliatives und agonistisches Verhalten. Die Ergebnisse vermitteln, dass Gänse unterschiedliches affiliatives und agonistisches Verhalten in Reaktion auf die Fotos zeigen und sie diese in gewissem Maße als Artgenossen erkennen. Obwohl in den Fotoversuchen keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Versuchstypen festgestellt wurden, deutet ein subtiles Muster auf unterschiedliche Reaktionen hin, insbesondere bei der Präsentation eines Partnerfotos. Dieses schließt schnellere Annäherungszeiten, längere Fütterungsdauern sowie vermehrte Rufe und Vigilanz ein. Weiterhin, männliche Gänse zeigen gegenüber Weibchen eine erhöhte Vigilanz und erhöhtes agonistisches Verhalten. Diese Studie beleuchtet die Wahrnehmung von Fotos und saisonale Variationen im agonistischen Verhalten bei Graugänsen und bietet potenzielle Richtungen für weitere Forschung.
In this study, I investigate visual signaling and visual discrimination in greylag geese (Anser anser) during the breeding season, exploring these widespread phenomena aimed at conveying information, influencing receiver responses and recognizing individuals. Previous research demonstrates such signaling across species, revealing a gap in the understanding of visual discrimination, especially in large, socially complex avian groups. Greylag geese, with their intricate social dynamics and potential for individual recognition, provide an ideal model. I also explore sexual dimorphism, while looking at differences in agonistic behavior among these geese. While affiliative and agonistic behaviors in relation to social partners have been observed in various animal groups, it remains unclear if visual discrimination directs these behaviors in greylag geese. Using life-sized photographs of partners, relatives and flock members, I simulate in a series of photo trials, the visual presence of geese and test three hypotheses related to affiliative and agonistic behavior. The results show, geese exhibit differential affiliative and agonistic behaviors in response to photos, appearing to perceive them to some degree as conspecifics. Although no significant differences were found among the three photo trial types (partner, relative and flock member), a subtle pattern hints at distinct responses when presented with a partner's photo, including faster approach times, extended feeding durations, and increased calling and vigilance. Moreover, males show to display heightened vigilance and overall agonistic behaviors as compared to females. This study sheds light on greylag geese's perception of photos and seasonal variations in agonistic behavior, offering potential directions for further research.