Abstract (deu)
Die menschliche Amygdala ist seit langem Gegenstand umfangreicher Untersuchungen, die zu unterschiedlichen strukturellen und funktionellen Modellen geführt haben. Was die Funktionalität betrifft, so wird die Amygdala sowohl bei Menschen als auch bei Tieren meist mit den kognitiven Prozessen von Angst in Verbindung gebracht. Die in vivo Untersuchung der menschlichen Amygdala erweist sich als schwieriger als bei Tieren, da die fMRI Gruppenanalyse mit räumlichen Ungenauigkeiten behaftet ist, die die Identifizierung von funktionell unterschiedlichen Unterregionen beeinträchtigen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Nützlichkeit von zwei unüberwachten Clustering-Algorithmen zu untersuchen, um funktionelle Parzellierungen der menschlichen Amygdala zu erhalten und die funktionelle Konnektivität der erhaltenen Subregionen mit der des Jülich Brain Atlas zu vergleichen. Die Analyse von hochauflösenden fMRT-Daten von 123 Individuen im Ruhezustand zeigte, dass die verwendeten Clustering-Algorithmen in der Lage waren, Parzellierungen zu generieren, die durchaus mit dem Jülich Brain Atlas vergleichbar sind. Strukturabweichungen traten in der zentromedialen und in der oberflächlichen Amygdala auf. Die funktionelle Konnektivität legt jedoch nahe, dass die geclusterten Subregionen besser zu den vorliegenden fMRI-Daten passen. Obwohl einige Unstimmigkeiten mit der Literatur in Bezug auf die Funktionalität bestehen bleiben, hat sich das unüberwachte Clustering als vielversprechende Methode zur Gewinnung von funktionellen Parzellierungen der menschlichen Amygdala erwiesen, auf der in Zukunft aufgebaut werden kann.