You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:2001022
Title (deu)
Einhaltung von Medienrichtlinien für verantwortungsvolle Suizid-Berichterstattung im Fall des US-amerikanischen Schauspielers Robin Williams
Author
Larissa Schuster
Adviser
Florian Arendt
Assessor
Florian Arendt
Abstract (deu)
Forschung belegt, dass unverantwortliche Suizid-Berichterstattung zu Nachahmungseffekten und einem entsprechenden Anstieg der Suizidraten führen kann. In Bezug auf den Suizid des US-amerikanischen Schauspielers Robin Williams wurde dieser sogenannte „Werther-Effekt“ in den USA, Kanada und Australien ersichtlich. Dabei zeigte sich für Kanada ein tendenziell größerer Effekt, der darauf hindeutet, dass in diesem Land unverantwortlicher Bericht erstattet wurde. Um diese Vermutung zu überprüfen, wurde eine quantitative Inhaltsanalyse von insgesamt 592 Zeitungsartikeln durchgeführt, wobei Deutschland zusätzlich in die Betrachtungen integriert wurde. Konkret stellte sich die zentrale Frage, wie verantwortungsvoll in den USA, Kanada, Australien und Deutschland über Robin Williams’ Suizid berichtet wurde. Diesbezüglich wurde mithilfe eines Codebooks erfasst, in welchem Ausmaß spezifische Medienrichtlinien für verantwortungsvolle Suizid-Berichterstattung eingehalten wurden. Anschließend wurde eine einfaktorielle Varianzanalyse durchgeführt sowie mit Kreuztabellen gearbeitet, um die Informationen der Codierung auszuwerten. Die Ergebnisse zeigen, dass in Kanada signifikant unverantwortlicher über Robin Williams’ Suizid berichtet wurde als in den USA und Australien. Länderübergreifend konnte festgestellt werden, dass an manchen Stellen durchaus verantwortungsvoll über den Tod des Schauspielers berichtet wurde, jedoch vor allem jene Medienrichtlinien, die sich auf die Inklusion suizidpräventiver Elemente beziehen, nur minimal berücksichtigt wurden. Auch wenn hinsichtlich kausaler Aussagen Vorsicht geboten ist, liefern diese Erkenntnisse unterstützende Evidenz für den Zusammenhang zwischen unverantwortlicher Suizid-Berichterstattung und darauffolgenden Anstiegen der Suizidraten. Dies verdeutlicht die Rolle und Verantwortung der Medien in Bezug auf Suizid und untermauert, dass mediale Berichterstattung über Celebrity-Suizide künftig verbessert werden sollte, um negative Auswirkungen wie jene im Fall von Robin Williams bestmöglich zu verhindern.
Abstract (eng)
Evidence suggests that irresponsible reporting on suicide can lead to copycat effects and corresponding increases in suicide rates. Regarding the suicide of the American actor Robin Williams, this so-called “Werther effect” was found in the United States, Canada and Australia. The effect tended to be stronger for Canada, indicating that the amount of responsible reporting was lower in this country. In order to test this assumption, a quantitative content analysis of a total of 592 newspaper articles was conducted, with Germany also being integrated into the screening. Specifically, this research examined the quantity of responsible reporting on Robin Williams’ suicide in the United States, Canada, Australia and Germany. Therefore, a codebook was used to record the adherence to media guidelines for responsible reporting on suicide. A one-way analysis of variance as well as cross-tabulations were then used to evaluate the coded information. The results indicate that there was a significant lower quantity of responsible reporting in Canada as compared to the United States and Australia. Across countries, the findings signify that there was moderate adherence to media guidelines, with recommendations referencing to suicide prevention elements only being slightly incorporated. Although causal statements should be made with caution, these findings provide supporting evidence for the association between irresponsible suicide reporting and subsequent increases in suicide rates. This highlights the role of media reporting in the suicide domain and emphasizes the further improvement of responsible reporting on celebrity suicides in order to prevent negative consequences such as those concerning Robin Williams’ death.
Keywords (deu)
SuizidVerantwortungsvolle BerichterstattungMedienrichtlinienRobin WilliamsWerther-EffektQuantitative InhaltsanalyseZeitungsartikel
Keywords (eng)
suicideresponsible reportingmedia guidelinesRobin WilliamsWerther effectquantitative content analysisnewspaper articles
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:2001022
rdau:P60550 (deu)
78 Seiten : Illustrationen
Number of pages
80
Members (1)
Title (deu)
Einhaltung von Medienrichtlinien für verantwortungsvolle Suizid-Berichterstattung im Fall des US-amerikanischen Schauspielers Robin Williams
Author
Larissa Schuster
Abstract (deu)
Forschung belegt, dass unverantwortliche Suizid-Berichterstattung zu Nachahmungseffekten und einem entsprechenden Anstieg der Suizidraten führen kann. In Bezug auf den Suizid des US-amerikanischen Schauspielers Robin Williams wurde dieser sogenannte „Werther-Effekt“ in den USA, Kanada und Australien ersichtlich. Dabei zeigte sich für Kanada ein tendenziell größerer Effekt, der darauf hindeutet, dass in diesem Land unverantwortlicher Bericht erstattet wurde. Um diese Vermutung zu überprüfen, wurde eine quantitative Inhaltsanalyse von insgesamt 592 Zeitungsartikeln durchgeführt, wobei Deutschland zusätzlich in die Betrachtungen integriert wurde. Konkret stellte sich die zentrale Frage, wie verantwortungsvoll in den USA, Kanada, Australien und Deutschland über Robin Williams’ Suizid berichtet wurde. Diesbezüglich wurde mithilfe eines Codebooks erfasst, in welchem Ausmaß spezifische Medienrichtlinien für verantwortungsvolle Suizid-Berichterstattung eingehalten wurden. Anschließend wurde eine einfaktorielle Varianzanalyse durchgeführt sowie mit Kreuztabellen gearbeitet, um die Informationen der Codierung auszuwerten. Die Ergebnisse zeigen, dass in Kanada signifikant unverantwortlicher über Robin Williams’ Suizid berichtet wurde als in den USA und Australien. Länderübergreifend konnte festgestellt werden, dass an manchen Stellen durchaus verantwortungsvoll über den Tod des Schauspielers berichtet wurde, jedoch vor allem jene Medienrichtlinien, die sich auf die Inklusion suizidpräventiver Elemente beziehen, nur minimal berücksichtigt wurden. Auch wenn hinsichtlich kausaler Aussagen Vorsicht geboten ist, liefern diese Erkenntnisse unterstützende Evidenz für den Zusammenhang zwischen unverantwortlicher Suizid-Berichterstattung und darauffolgenden Anstiegen der Suizidraten. Dies verdeutlicht die Rolle und Verantwortung der Medien in Bezug auf Suizid und untermauert, dass mediale Berichterstattung über Celebrity-Suizide künftig verbessert werden sollte, um negative Auswirkungen wie jene im Fall von Robin Williams bestmöglich zu verhindern.
Abstract (eng)
Evidence suggests that irresponsible reporting on suicide can lead to copycat effects and corresponding increases in suicide rates. Regarding the suicide of the American actor Robin Williams, this so-called “Werther effect” was found in the United States, Canada and Australia. The effect tended to be stronger for Canada, indicating that the amount of responsible reporting was lower in this country. In order to test this assumption, a quantitative content analysis of a total of 592 newspaper articles was conducted, with Germany also being integrated into the screening. Specifically, this research examined the quantity of responsible reporting on Robin Williams’ suicide in the United States, Canada, Australia and Germany. Therefore, a codebook was used to record the adherence to media guidelines for responsible reporting on suicide. A one-way analysis of variance as well as cross-tabulations were then used to evaluate the coded information. The results indicate that there was a significant lower quantity of responsible reporting in Canada as compared to the United States and Australia. Across countries, the findings signify that there was moderate adherence to media guidelines, with recommendations referencing to suicide prevention elements only being slightly incorporated. Although causal statements should be made with caution, these findings provide supporting evidence for the association between irresponsible suicide reporting and subsequent increases in suicide rates. This highlights the role of media reporting in the suicide domain and emphasizes the further improvement of responsible reporting on celebrity suicides in order to prevent negative consequences such as those concerning Robin Williams’ death.
Keywords (deu)
SuizidVerantwortungsvolle BerichterstattungMedienrichtlinienRobin WilliamsWerther-EffektQuantitative InhaltsanalyseZeitungsartikel
Keywords (eng)
suicideresponsible reportingmedia guidelinesRobin WilliamsWerther effectquantitative content analysisnewspaper articles
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:2040227
Number of pages
80