Abstract (deu)
Kinder und Jugendliche verbringen durchschnittlich 2,5 Stunden pro Tag mit Social Media und werden damit mit einer Flut an Informationen konfrontiert. Gleichzeitig zeigen Forschungsergebnisse, dass Heranwachsende in ihrer Mediensozialisation weitgehend auf sich alleingestellt sind. Mit der Verbreitung ernährungsbezogener Inhalte steigt auch die Einflussnahme von Social Media auf die psychische und physische Gesundheit von jungen Nutzer*innen. Mit dem Ziel, bewusste Ernährungsentscheidungen zu fördern und langfristig gesunde Essgewohnheiten im Leben von Schüler*innen zu ermöglichen, kommt der schulischen Ernährungsbildung zunehmende Bedeutung in der Entwicklung von Social Media Kompetenzen zu. Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit besteht in der Beforschung der Relevanz Sozialer Medien für den Ernährungsunterricht der Sekundarstufe. Das Forschungsinteresse liegt zunächst in der Analyse aktueller Literatur und des gegenwärtigen Forschungsstandes zu den Themen Social Media, Ernährungskommunikation und Ernährungsbildung in Österreich. Im Rahmen des empirischen Teils der Masterarbeit werden qualitative, problemzentrierte Leitfadeninterviews mit Fachlehrpersonen allgemein- oder berufsbildender Schulen der Sekundarstufe geführt, um erste Erkenntnisse über die Rolle von Sozialen Medien im Fachunterricht zu eruieren. Die Stichprobe umfasst insgesamt acht Ernährungslehrpersonen der Sekundarstufe aus Österreich (n=8). Zu diesem Zweck werden die Studienteilnehmer*innen zu Möglichkeiten, Grenzen, Inhalten und Kompetenzen in Bezug auf Social Media im Ernährungsunterricht befragt. Die Analyse und Auswertung mittels inhaltlich strukturierender qualitativer Inhaltsanalyse (Kuckartz & Rädiker, 2022) anhand eines eigens entwickelten Kodierleitfadens sollen Aufschluss darüber geben, inwiefern Soziale Medien für den Ernährungsunterricht relevant sind und welche Konsequenzen sich daraus für die Unterrichtspraxis ergeben. Die Ergebnisse der Untersuchung konnten zeigen, dass Lehrkräfte für Social Media zahlreiche Integrationsmöglichkeiten für den Ernährungsunterricht identifizieren konnten. Angesichts der Nähe zur Lebenswelt und des Bedarfs für die Förderung der Medienkompetenz von Schüler*innen, bewerten Fachlehrpersonen Social Media für das Unterrichtsfach Ernährung resümierend als relevant.