Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit den Migrationen Paula Wallischs 1919-1939. 1919 floh Wallisch nach dem Zusammenbruch der Ungarischen Räterepublik aus Szegedin/Szeged zu ihrer Familie nach Marburg/Maribor. Gemeinsam mit ihrem Mann Koloman Wallisch floh sie 1920 erneut, diesmal nach Österreich, wo sich die Wallischs in der Steiermark niederlassen sollten. Nach der Hinrichtung ihres Mannes 1934 begab sich Paula erneut nach Marburg/Maribor und folgte von dort aus der Einladung, nach Prag zu kommen, um sich dem tschechoslowakischen Exil der österreichischen Sozialdemokratie anzuschließen. 1939 ging sie nach Wien, wo sie rund vier Monate in Gestapo-Haft kam, bevor sie nach Graz zurückkehrte. Am konkretesten machte Wallisch im tschechoslowakischen Exil von ihrer agency Gebrauch, die stark an ihren geschlechtsspezifischen Sonderstatus als Märtyrerwitwe geknüpft war. Sie benutzt diesen, um Versorgung für sich und andere Geflüchtete einzufordern. Während der Migrationsetappen 1919 und 1939 stellt sie sich in ihren Autobiographien als handlungsmächtig und aktiv dar. Bei der einzigen Flucht als Paar 1920 ist das nicht der Fall. Bei all ihren Migrationsbewegungen kann Paula Wallisch auf umfangreiche Netzwerke zurückgreifen, die sie unterstützen.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit den Migrationen Paula Wallischs 1919-1939. 1919 floh Wallisch nach dem Zusammenbruch der Ungarischen Räterepublik aus Szegedin/Szeged zu ihrer Familie nach Marburg/Maribor. Gemeinsam mit ihrem Mann Koloman Wallisch floh sie 1920 erneut, diesmal nach Österreich, wo sich die Wallischs in der Steiermark niederlassen sollten. Nach der Hinrichtung ihres Mannes 1934 begab sich Paula erneut nach Marburg/Maribor und folgte von dort aus der Einladung, nach Prag zu kommen, um sich dem tschechoslowakischen Exil der österreichischen Sozialdemokratie anzuschließen. 1939 ging sie nach Wien, wo sie rund vier Monate in Gestapo-Haft kam, bevor sie nach Graz zurückkehrte. Am konkretesten machte Wallisch im tschechoslowakischen Exil von ihrer agency Gebrauch, die stark an ihren geschlechtsspezifischen Sonderstatus als Märtyrerwitwe geknüpft war. Sie benutzt diesen, um Versorgung für sich und andere Geflüchtete einzufordern. Während der Migrationsetappen 1919 und 1939 stellt sie sich in ihren Autobiographien als handlungsmächtig und aktiv dar. Bei der einzigen Flucht als Paar 1920 ist das nicht der Fall. Bei all ihren Migrationsbewegungen kann Paula Wallisch auf umfangreiche Netzwerke zurückgreifen, die sie unterstützen.