Die vorliegende Arbeit untersucht die visuelle Aufmerksamkeit beim Schriftdolmetschen. Es wird erarbeitet, wohin sich der Blick beim Schriftdolmetschen richtet, in welchem Bereich die visuelle Aufmerksamkeit prozentuell am höchsten ist, wie viele Fixationen und durchschnittliche Fixationen gemessen werden, ob eine Dolmetschdauer, die die Standarddauer von 15 Minuten überschreitet Veränderungen im Blickverhalten aufweist sowie die Blickrichtung während des Schriftdolmetschens und während der Monitoringphase. In einem ersten Teil wird Allgemeines zum Schriftdolmetschen dargelegt, indem auf die Grundbegriffe des Schriftdolmetschens sowie der Live-Untertitelung und deren Abgrenzung voneinander eingegangen wird. Es folgt ein Überblick über die fünf verschiedenen Schriftdolmetsch-Methoden. Anschließend werden Prozesse und Aufmerksamkeit unter der Berücksichtigung verschiedener Modelle ausgearbeitet, gefolgt von einem Überblick der Verwendung von Eye-Tracking in der Dolmetschwissenschaft. Für die Untersuchung der visuellen Aufmerksamkeit beim Schriftdolmetschen wurde ein 20-minütiges YouTube-Video herangezogen und von einer Probandin geschriftdolmetscht. Anhand der ausgewerteten Ergebnisse konnten erste Erkenntnisse gewonnen werden. Die Haupterkenntnis lag darin, dass die höchste visuelle Aufmerksamkeit in Bezug auf die Blickdauer bei der Schriftdolmetschung mit 47,2% vorzuweisen ist, gefolgt von dem Sprecher an zweiter Stelle mit 30,6%, der PowerPoint-Präsentation an dritter Stelle mit 17,7% und ein undefinierter Interessensbereich an letzter Stelle mit 4,5%, der auf Blicke außerhalb der bereits genannten Interessensbereichen zurückzuführen ist. Weiters wurde ein Vergleich zwischen den ersten fünf Minuten und den letzten fünf Minuten, die den üblichen Zeitrahmen überschreiten, angestellt. Es konnte festgestellt werden, dass sich die ersten fünf Minuten prozentual mit den Ergebnissen der Haupterkenntnis decken. Die letzten fünf Minuten wiesen jedoch Unterschiede auf, wobei die Schriftdolmetschung wieder an erster Stelle stand, der Sprecher an zweiter und die PowerPoint-Präsentation an dritter Stelle. Während des Schriftdolmetschens und der Monitoringphase konnte bestätigt werden, dass grundsätzlich wie kontinuierlich ein Wechselspiel zwischen allen drei Interessensbereichen bestand.
This master’s thesis examines visual attention in speech-to-text interpreting. It analyses the interpreter’s gaze direction during speech-to-text interpreting, the area towards which visual attention is directed the most, in percent, how many fixations and average fixations were measured, whether an interpreting duration exceeding the standardized of 15 minutes shows changes in gaze behavior as well as the direction of gaze during speech-to-text interpreting and the monitoring phase. In the first part, general information about speech-to-text interpreting is presented by discussing the basic concepts of speech-to-text interpreting as well as live subtitling and how they differ from each other. This is followed by an overview of the five different methods of speech-to-text interpreting. Subsequently, processes and attention are discussed following different models, followed by an overview of the use of eye-tracking in Interpreting Studies. This thesis reports on the eye-tracking data obtained from one professional speech-to-text interpreter while she performed speech-to-text interpreting for 20 minutes. The data from the experiment were analyzed and initial findings were obtained. The main finding was that visual attention measured in terms of gaze duration was the highest for the speech-to-text interpretation at 47.2%, followed by the speaker in second at 30.6%, the PowerPoint presentation in third place at 17.7% and an undefined area of interest in last place at 4.5%. Furthermore, a comparison was made between the first five minutes and the last five minutes, which exceed the usual time frame. It was found that the first five minutes were consistent with the results of the main finding in terms of percentage. However, the last five minutes showed differences, with the speech-to-text interpretation again ranking first, the speaker second, and the PowerPoint presentation third. During the speech-to-text interpretation and the monitoring phase, it was confirmed that there was a continuously interplay between all three areas of interest.
Die vorliegende Arbeit untersucht die visuelle Aufmerksamkeit beim Schriftdolmetschen. Es wird erarbeitet, wohin sich der Blick beim Schriftdolmetschen richtet, in welchem Bereich die visuelle Aufmerksamkeit prozentuell am höchsten ist, wie viele Fixationen und durchschnittliche Fixationen gemessen werden, ob eine Dolmetschdauer, die die Standarddauer von 15 Minuten überschreitet Veränderungen im Blickverhalten aufweist sowie die Blickrichtung während des Schriftdolmetschens und während der Monitoringphase. In einem ersten Teil wird Allgemeines zum Schriftdolmetschen dargelegt, indem auf die Grundbegriffe des Schriftdolmetschens sowie der Live-Untertitelung und deren Abgrenzung voneinander eingegangen wird. Es folgt ein Überblick über die fünf verschiedenen Schriftdolmetsch-Methoden. Anschließend werden Prozesse und Aufmerksamkeit unter der Berücksichtigung verschiedener Modelle ausgearbeitet, gefolgt von einem Überblick der Verwendung von Eye-Tracking in der Dolmetschwissenschaft. Für die Untersuchung der visuellen Aufmerksamkeit beim Schriftdolmetschen wurde ein 20-minütiges YouTube-Video herangezogen und von einer Probandin geschriftdolmetscht. Anhand der ausgewerteten Ergebnisse konnten erste Erkenntnisse gewonnen werden. Die Haupterkenntnis lag darin, dass die höchste visuelle Aufmerksamkeit in Bezug auf die Blickdauer bei der Schriftdolmetschung mit 47,2% vorzuweisen ist, gefolgt von dem Sprecher an zweiter Stelle mit 30,6%, der PowerPoint-Präsentation an dritter Stelle mit 17,7% und ein undefinierter Interessensbereich an letzter Stelle mit 4,5%, der auf Blicke außerhalb der bereits genannten Interessensbereichen zurückzuführen ist. Weiters wurde ein Vergleich zwischen den ersten fünf Minuten und den letzten fünf Minuten, die den üblichen Zeitrahmen überschreiten, angestellt. Es konnte festgestellt werden, dass sich die ersten fünf Minuten prozentual mit den Ergebnissen der Haupterkenntnis decken. Die letzten fünf Minuten wiesen jedoch Unterschiede auf, wobei die Schriftdolmetschung wieder an erster Stelle stand, der Sprecher an zweiter und die PowerPoint-Präsentation an dritter Stelle. Während des Schriftdolmetschens und der Monitoringphase konnte bestätigt werden, dass grundsätzlich wie kontinuierlich ein Wechselspiel zwischen allen drei Interessensbereichen bestand.
This master’s thesis examines visual attention in speech-to-text interpreting. It analyses the interpreter’s gaze direction during speech-to-text interpreting, the area towards which visual attention is directed the most, in percent, how many fixations and average fixations were measured, whether an interpreting duration exceeding the standardized of 15 minutes shows changes in gaze behavior as well as the direction of gaze during speech-to-text interpreting and the monitoring phase. In the first part, general information about speech-to-text interpreting is presented by discussing the basic concepts of speech-to-text interpreting as well as live subtitling and how they differ from each other. This is followed by an overview of the five different methods of speech-to-text interpreting. Subsequently, processes and attention are discussed following different models, followed by an overview of the use of eye-tracking in Interpreting Studies. This thesis reports on the eye-tracking data obtained from one professional speech-to-text interpreter while she performed speech-to-text interpreting for 20 minutes. The data from the experiment were analyzed and initial findings were obtained. The main finding was that visual attention measured in terms of gaze duration was the highest for the speech-to-text interpretation at 47.2%, followed by the speaker in second at 30.6%, the PowerPoint presentation in third place at 17.7% and an undefined area of interest in last place at 4.5%. Furthermore, a comparison was made between the first five minutes and the last five minutes, which exceed the usual time frame. It was found that the first five minutes were consistent with the results of the main finding in terms of percentage. However, the last five minutes showed differences, with the speech-to-text interpretation again ranking first, the speaker second, and the PowerPoint presentation third. During the speech-to-text interpretation and the monitoring phase, it was confirmed that there was a continuously interplay between all three areas of interest.