Abstract (deu)
Cone Beam Computed Tomography (CBCT) hat sich zu einer Routinebildgebungsmethode in der interventionellen Radiologie entwickelt. CBCT-Bilder werden in der Regel durch kreisförmige Rotation einer Röntgenquelle und eines Detektors um den Patienten erstellt. Bei der Rotation werden Projektionen aufgenommen, aus denen danach ein Bild rekonstruiert werden kann. Allerdings hat diese Standardtechnik einige Einschränkungen, darunter ein begrenztes Sichtfeld, die Notwendigkeit einer hohen Anzahl von Projektionen (d. h. eine hohe Strahlendosis für den Patienten) und dass die Methode nicht patientenspezifisch ist. Darüber hinaus erfordert das Verfahren eine gewisse Menge Platz, die in einem Operationssaal oft nicht verfügbar ist. Ein erweitertes Sichtfeld ist für viele medizinische Anwendungen des CBCTs von großer klinischer Bedeutung, insbesondere für Fälle, in denen das Interessengebiet außerhalb des standardmäßigen Sichtfeldes liegt. In dieser Studie wurde Sichtfelderweiterung durch die Optimierung von Quelle-Detektor-Trajektorien unter Verwendung des Simulated Annealing (SA) Algorithmus untersucht, einem heuristischen Optimierungsalgorithmus. Der SA-Algorithmus erforscht verschiedene elliptische Trajektorien innerhalb eines gegebenen Parameterbereichs und versucht, die Bildqualität in einem bestimmten Interessengebiet zu optimieren. Kinematische Einschränkungen (aufgrund von Kollisionen des Bildgebungsgeräts mit dem Patienten oder anderen medizinischen Geräten) wurden bei der Optimierung der Trajektorien berücksichtigt. Für die Simulationen wurden ein digitales XCAT-Phantom und die Bildgebungsgeometrie des Philips Allura Xper C-Arms verwendet. Die TIGRE Toolbox und der Universal Quality Index (UQI) wurden für die Bildrekonstruktion bzw. die Bewertung der Bildqualität benutzt. Die Ergebnisse zeigen, dass die vorgeschlagenen Trajektorien einen UQI (0.9148, 0.9681, 0.9632 und 0.9273) in den jeweiligen Interessengebieten erreichen konnten, der im Vergleich zu den kreisförmigen Trajektorien (UQI: 0.5960, 0.4892, 0.4798 und 0.7179) eine bedeutend bessere Bildqualität aufweist. Zusätzlich wurde für 3 von 4 Fällen auch eine bemerkenswerte FOV-Erweiterung erreicht (26.17%, 22.59%, 0.92% und 44.57%). Darüber hinaus wurde versucht die für die Rekonstruktion eines spezifischen Interessengebiet aufgenommenen Projektionen zu optimieren, wenn deren Anzahl reduziert werden soll. Generell führt eine Reduktion der Projektionszahl zu einer Verringerung der Bildqualität. Werden aber jene Projektionen mit dem meisten Informationsgehalt über ein bestimmtes Interessengebiet ausgewählt, kann dennoch eine diagnostische Bildqualität erreicht werden. Der verwendete Optimierungsalgorithmus war erneut Simulated Annealing, wobei Projektionen mit regelmäßigen Abständen als Vergleich zu den optimierten Projektionen dienten. Die Optimierung der Projektionen zeigt eine sichtbare Verbesserung, obwohl die erreichten UQI-Verbesserungen (von 0.8050 auf 0.8992 und von 0.8805 auf 0.8882) im Vergleich zu denen der Trajektorienoptimierung gering sind. Schließlich wurde die vorgeschlagene Optimierung der Projektion auf echte Projektionsdaten angewandt. Da die verwendeten Daten für dieses Experiment nicht ideal waren, ist die visuelle Verbesserung und die UQI Erhöhung (von 0.9260 auf 0.9284) gegenüber regelmäßig verteilten Projektionen eher gering. Die experimentellen Ergebnisse haben gezeigt, dass unsere vorgeschlagenen Trajektorien zu einem erweiterten Sichtfeld führen können. Weiters wurde eine verbesserte Visualisierung anatomischer Strukturen in peripheren Positionen demonstriert, wobei gewisse kinematische Einschränkungen berücksichtigt wurden. Darüber hinaus wurde gezeigt, dass SA dazu genutzt werden kann, Projektionen zu optimieren, wenn ihre Anzahl reduziert werden soll. Diese Studie bietet eine neue Vorgehensweise zur Verbesserung der diagnostischen Möglichkeiten der CBCT-Bildgebung und liefert somit wertvolle Einblicke in die Verbesserung der Patientenversorgung.