You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:2039975
Title (deu)
Reaktionäre Rebellen
Männlichkeitskonstruktionen in den Telegram Chatgruppen der Corona Demonstrationen in Wien
Parallel title (eng)
Reactionary rebels
constructions of masculinity in Telegram chat groups surrounding the Corona demonstrations in Vienna
Author
Paula Winter
Advisor
Thomas Slunecko
Assessor
Thomas Slunecko
Abstract (deu)
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war, zu erforschen, wie sich Männlichkeit in den Telegram Chat Gruppen der Protestierenden auf den Corona Demonstrationen in Wien konstruiert. Um diese Forschungsfrage zu beantworten, wurden mittels einer Diskursanalyse die zwei Telegram Gruppen mit der höchsten Reichweite untersucht. Die Analyse hat gezeigt, dass Szenarien konstruiert werden, die eine teilweise existenzielle Bedrohung darstellen würden. So wird zum Beispiel vor einem Austausch der weißen Bevölkerung durch Migration gewarnt. Auch wird das traditionelle Familienmodell einer heteronormativen Kleinfamilie als bedroht wahrgenommen. Verantwortlich für diese Umstände werden vermeintliche Eliten oder Globalisten gemacht, die ein Interesse daran hätten, die Welt zu beherrschen und die Menschheit zu kontrollieren. Hier wird auf antisemitische Ressentiments zurückgegriffen. Aufgrund dieser Szenarien wird eine wehrhafte und widerständige Männlichkeit als notwendig und erstrebenswert erachtet. Durch die Abgrenzung zu vermeintlich schlechteren und schwächeren Männern, wird die eigene Stärke rückversichert. Dabei werden jene antisemitischen Ressentiments in Verbindung mit Antifeminismus und Transfeindlichkeit für die Konstruktion dieser schlechteren Männer verwendet und die eigene ideale Männlichkeit an diesen kontrastiert. In Zeiten der Pandemie, die für die Psyche herausfordernd war, ist der zunehmende Zuspruch zu antisemitischen Verschwörungserzählungen und reaktionären Versprechen von Sicherheit, wie jenes der Kleinfamilie oder eines naturgegebenen nationalen Volkes, als Versuch zu werten, die steigende Unsicherheit und Komplexität zu reduzieren.
Abstract (eng)
This thesis aimed to explore the construction of masculinity within Telegram chat groups associated with Corona demonstrations in Vienna. Two groups, each with the highest membership, underwent discourse analysis to address this inquiry. The analysis revealed the creation of scenarios portraying partial existential threats, such as warnings about white population replacement through migration and perceived threats to the traditional nuclear family model. Alleged elites or globalists, tied to anti-Semitic sentiments, were implicated in these perceived threats. The study suggests that, in response to these scenarios, a defensive and resistant masculinity is considered necessary, achieved by distancing oneself from purportedly weaker men. Anti-Semitic resentments, coupled with anti-feminism and transphobia, contribute to constructing these weaker men, contrasting them with the idealized masculinity. Amid the pandemic's psychological challenges, the rise of anti-Semitic conspiracy narratives and promises of safety and order reflects an attempt to cope with the growing uncertainty and complexity of the world.
Keywords (deu)
Corona PandemieVerschwörungserzählungenDemonstrationenAntisemitismusAntifeminismusTransfeindlichkeitMännlichkeit
Keywords (eng)
coronapandemicconspiracy theoriesdemonstrationsanti-Semitismantifeminismtransphobiamasculinity
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:2039975
rdau:P60550 (deu)
61 Seiten
Number of pages
65
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Reaktionäre Rebellen
Männlichkeitskonstruktionen in den Telegram Chatgruppen der Corona Demonstrationen in Wien
Parallel title (eng)
Reactionary rebels
constructions of masculinity in Telegram chat groups surrounding the Corona demonstrations in Vienna
Author
Paula Winter
Abstract (deu)
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war, zu erforschen, wie sich Männlichkeit in den Telegram Chat Gruppen der Protestierenden auf den Corona Demonstrationen in Wien konstruiert. Um diese Forschungsfrage zu beantworten, wurden mittels einer Diskursanalyse die zwei Telegram Gruppen mit der höchsten Reichweite untersucht. Die Analyse hat gezeigt, dass Szenarien konstruiert werden, die eine teilweise existenzielle Bedrohung darstellen würden. So wird zum Beispiel vor einem Austausch der weißen Bevölkerung durch Migration gewarnt. Auch wird das traditionelle Familienmodell einer heteronormativen Kleinfamilie als bedroht wahrgenommen. Verantwortlich für diese Umstände werden vermeintliche Eliten oder Globalisten gemacht, die ein Interesse daran hätten, die Welt zu beherrschen und die Menschheit zu kontrollieren. Hier wird auf antisemitische Ressentiments zurückgegriffen. Aufgrund dieser Szenarien wird eine wehrhafte und widerständige Männlichkeit als notwendig und erstrebenswert erachtet. Durch die Abgrenzung zu vermeintlich schlechteren und schwächeren Männern, wird die eigene Stärke rückversichert. Dabei werden jene antisemitischen Ressentiments in Verbindung mit Antifeminismus und Transfeindlichkeit für die Konstruktion dieser schlechteren Männer verwendet und die eigene ideale Männlichkeit an diesen kontrastiert. In Zeiten der Pandemie, die für die Psyche herausfordernd war, ist der zunehmende Zuspruch zu antisemitischen Verschwörungserzählungen und reaktionären Versprechen von Sicherheit, wie jenes der Kleinfamilie oder eines naturgegebenen nationalen Volkes, als Versuch zu werten, die steigende Unsicherheit und Komplexität zu reduzieren.
Abstract (eng)
This thesis aimed to explore the construction of masculinity within Telegram chat groups associated with Corona demonstrations in Vienna. Two groups, each with the highest membership, underwent discourse analysis to address this inquiry. The analysis revealed the creation of scenarios portraying partial existential threats, such as warnings about white population replacement through migration and perceived threats to the traditional nuclear family model. Alleged elites or globalists, tied to anti-Semitic sentiments, were implicated in these perceived threats. The study suggests that, in response to these scenarios, a defensive and resistant masculinity is considered necessary, achieved by distancing oneself from purportedly weaker men. Anti-Semitic resentments, coupled with anti-feminism and transphobia, contribute to constructing these weaker men, contrasting them with the idealized masculinity. Amid the pandemic's psychological challenges, the rise of anti-Semitic conspiracy narratives and promises of safety and order reflects an attempt to cope with the growing uncertainty and complexity of the world.
Keywords (deu)
Corona PandemieVerschwörungserzählungenDemonstrationenAntisemitismusAntifeminismusTransfeindlichkeitMännlichkeit
Keywords (eng)
coronapandemicconspiracy theoriesdemonstrationsanti-Semitismantifeminismtransphobiamasculinity
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:2045538
Number of pages
65
Association (deu)