Abstract (deu)
In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Thesen zur Motivation von Personen, die Rechtsaußenparteien unterstützen, aufgestellt. Als ausschlaggebend werden insbesondere drei Aspekte erachtet: (1) Ökonomische Unsicherheit in Folge der Globalisierung, (2) Anti-Immigrationspositionen und (3) Politikverdrossenheit. Den jüngsten Rechtsruck in Europa betreffend werden in diesem Zusammenhang die Finanzkrise 2007/2008 sowie die folgende Eurokrise um 2010 und die sogenannte Flüchtlingskrise 2015 als verstärkend hervorgehoben. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, ob die genannten drei Aspekte auf die Unterstützer*innen von Rechtsaußenparteien in Deutschland und Italien stärker zutreffen als auf die Anhänger*innen anderer Parteien. Dazu werden Daten der European Values Survey aus dem Zeitraum der Parlamentswahlen in Italien (2018) und Deutschland (2017) verwendet. Es zeigt sich, dass die tatsächlichen ökonomischen Verhältnisse keinen Einfluss auf die Parteipräferenz haben. Als entscheidend erweisen sich hingegen ablehnende Positionen gegenüber Zuwander*innen. Diese sind in beiden Ländern bei Unterstützer*innen der jeweiligen Rechtsaußenpartei stärker vorhanden als bei den Anhänger*innen anderer Parteien. Politikverdrossenheit ist nur in Deutschland Kennzeichen von Rechtsaußensympathisant*innen. In Italien stehen Unterstützer*innen der Lega dem politischen System positiver gegenüber als die der anderen Parteien.