Title (deu)
Transformation der österreichischen Erinnerungskultur seit 1945
eine diskursanalytische Schulbuchforschung
Author
Anna Meran
Advisor
Thomas Hellmuth
Assessor
Thomas Hellmuth
Abstract (deu)
Die österreichische Erinnerungskultur, die vor allem den Umgang mit dem Nationalsozialismus in Österreich in der Zweiten Republik zum Inhalt hat, unterliegt einem stetigen Wandel und verändert sich in Abhängigkeit von gesellschaftlichen Einstellungen. Sichtbar werden diese Transformationsprozesse etwa in Schulbüchern, da diese als ein Produkt gesellschaftlicher und soziokultureller Vorstellungen angesehen werden können. Auf Basis der diskursanalytischen Schulbuchforschung nach Thomas Hellmuth wird in der vorliegenden Masterarbeit zum einen der Frage nachgegangen, welche erinnerungskulturellen Diskurse seit 1945 in Österreich zu verzeichnen sind. Zum anderen soll anhand der Diskurse herausgefunden werden, inwieweit diese in acht ausgewählten Schulbüchern für die allgemeinbildenden höheren Schulen aus Geschichte und Sozialkunde für die 7. und 8. Klasse verankert sind. Der Analysezeitraum erstreckt sich vom Jahr 1986 bis in die Gegenwart. Mithilfe von Diskursfragmenten, -positionen und -ereignissen können drei große Diskursstränge beschrieben werden, welche vom Opfermythos, der Mitverantwortungsthese und dem Erinnerungslernen in Österreich handeln. Sie lassen sich hinsichtlich ihrer Entstehungszeit einem gewissen Zeitraum zuordnen, dennoch sind sie in der österreichischen Gesellschaft auch heute nach wie vor verankert. Diese Entwicklungen entsprechen den Ergebnissen der Schulbuchanalyse: Alle drei Diskurse lassen sich in unterschiedlichem Ausmaß in Abhängigkeit vom Zeitraum und von den gesellschaftspolitischen Gegebenheiten in den Schulbüchern wiederfinden. Die diskursanalytische Schulbuchforschung ermöglicht es, in den Schulbüchern vertretene und in der Gesellschaft etablierte Diskurse kritisch zu hinterfragen. Zudem bietet diese Masterarbeit einen Einblick in den gegenwärtigen Umgang Österreichs mit seiner nationalsozialistischen Vergangenheit und thematisiert unter anderem, auf welche Weise zukünftig sowohl auf nationaler und als auch auf europäischer Ebene der Erinnerungsdiskurs geführt werden könnte.
Keywords (deu)
ErinnerungskulturOpfermythosMitverantwortungWaldheim-AffäreDiskursanalyseNationalsozialismus
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
119 Seiten
Number of pages
125
Study plan
Masterstudium Lehramt Sek (AB) UF Geschichte und Politische Bildung UF Psychologie und Philosophie
[UA]
[199]
[511]
[525]
[02]
Members (1)
Title (deu)
Transformation der österreichischen Erinnerungskultur seit 1945
eine diskursanalytische Schulbuchforschung
Author
Anna Meran
Abstract (deu)
Die österreichische Erinnerungskultur, die vor allem den Umgang mit dem Nationalsozialismus in Österreich in der Zweiten Republik zum Inhalt hat, unterliegt einem stetigen Wandel und verändert sich in Abhängigkeit von gesellschaftlichen Einstellungen. Sichtbar werden diese Transformationsprozesse etwa in Schulbüchern, da diese als ein Produkt gesellschaftlicher und soziokultureller Vorstellungen angesehen werden können. Auf Basis der diskursanalytischen Schulbuchforschung nach Thomas Hellmuth wird in der vorliegenden Masterarbeit zum einen der Frage nachgegangen, welche erinnerungskulturellen Diskurse seit 1945 in Österreich zu verzeichnen sind. Zum anderen soll anhand der Diskurse herausgefunden werden, inwieweit diese in acht ausgewählten Schulbüchern für die allgemeinbildenden höheren Schulen aus Geschichte und Sozialkunde für die 7. und 8. Klasse verankert sind. Der Analysezeitraum erstreckt sich vom Jahr 1986 bis in die Gegenwart. Mithilfe von Diskursfragmenten, -positionen und -ereignissen können drei große Diskursstränge beschrieben werden, welche vom Opfermythos, der Mitverantwortungsthese und dem Erinnerungslernen in Österreich handeln. Sie lassen sich hinsichtlich ihrer Entstehungszeit einem gewissen Zeitraum zuordnen, dennoch sind sie in der österreichischen Gesellschaft auch heute nach wie vor verankert. Diese Entwicklungen entsprechen den Ergebnissen der Schulbuchanalyse: Alle drei Diskurse lassen sich in unterschiedlichem Ausmaß in Abhängigkeit vom Zeitraum und von den gesellschaftspolitischen Gegebenheiten in den Schulbüchern wiederfinden. Die diskursanalytische Schulbuchforschung ermöglicht es, in den Schulbüchern vertretene und in der Gesellschaft etablierte Diskurse kritisch zu hinterfragen. Zudem bietet diese Masterarbeit einen Einblick in den gegenwärtigen Umgang Österreichs mit seiner nationalsozialistischen Vergangenheit und thematisiert unter anderem, auf welche Weise zukünftig sowohl auf nationaler und als auch auf europäischer Ebene der Erinnerungsdiskurs geführt werden könnte.
Keywords (deu)
ErinnerungskulturOpfermythosMitverantwortungWaldheim-AffäreDiskursanalyseNationalsozialismus
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
125