Abstract (deu)
Welche Beziehung besteht zwischen zwischenmenschlicher Anpassung und Kooperation, wo finden wir ihre jeweiligen neuronalen Korrelate, und welche Rolle spielt das soziale Schmiermittel Lachen in dieser Beziehung? In dieser Arbeit wird der Einfluss des Lachens auf die Zwischenhirnsynchronität im Gyrus frontalis inferior, in der Temporoparietalen Verbindung und im Gyrus temporalis superior untersucht. Darüber hinaus wird die Beziehung zwischen der Zwischenhirnsynchronität in diesen Regionen und der Kooperation untersucht, und ob Lachen die Kooperation unabhängig von der Zwischenhirnsynchronität beeinflusst. Die Arbeit basiert auf funktioneller Nahinfrarotspektroskopie und Verhaltensdaten aus der Mutterstudie "Laughing Together", einem Projekt der Abteilung für Entwicklungspsychologie der Universität Wien. Das Lachen wird durch ein Wortspiel, Tierclips und die allgemeine experimentelle Atmosphäre zwischen den Bedingungen manipuliert. Der Kooperationserfolg wird anhand der Leistung in einem kooperativen Brettspiel gemessen. Es werden gleichgeschlechtliche Dyaden mit Teilnehmern im Alter zwischen 18 und 25 Jahren gebildet. Die Versuchsergebnisse konnten nicht zeigen, dass Lachen die Zwischenhirnsynchronität oder die Kooperation beeinflusst. Eine höhere Zwischenhirnsynchronität führte nicht zu einer besseren Kooperation. Mögliche Gründe, warum die Nullhypothese nicht verworfen wurde, sind die geringe Stichprobengröße, das Scheitern der Lachmanipulation oder der theoretische Charakter des Konzepts der Zwischenhirnsynchronität, dem es an kausalen Belegen für höhere kognitive Funktionen fehlt.