Title (deu)
Die Terra Sigillata des "Kellerfundes 1878" aus "Brigantium"/Bregenz
Author
Elisabeth Todt
Advisor
Günther Schörner
Co-Advisor
Julia Kopf
Assessor
Günther Schörner
Abstract (deu)
Ziel dieser Masterarbeit war die Vorlage der Terra Sigillata des Bregenzer Kellerfundes 1878, einem Sammelfund aus großteils vollständigen Sigillaten, der bei S. Jennys Grabungen desselben Jahres in einer Kelleranlage am Bregenzer Ölraingebiet zu Tage kam. Bis auf den Grabungsbericht des Ausgräbers und einen Vorbericht von J. Jacobs wurde der Fundkomplex bis dato nie komplett nach gängigen wissenschaftlichen Standards ausgewertet. Nach einer Synthese sämtlicher Informationen über den Fundkontext beschäftigt sich diese Arbeit mit der Forschungsgeschichte dieses für die TS-Fachwelt so wichtigen Ensembles. Im Hauptteil erfolgt die Bearbeitung sämtlicher Sigillaten anhand diverser Methoden: Neben typologischen und metrologischen Untersuchungen wurden die Stempelspektren der glatten Gefäße sowie die Dekorschemata der Reliefware ermittelt, aber auch der Erhaltungszustand begutachtet. Ergänzend wurden die fabrics von Individuen analysiert, welche nur unzureichend bestimmbar waren, und mittels einer extern durchgeführten WD-RFA überprüft. Auf Basis dieser Auswertung konnte schließlich der ursprünglich geschlossene Kellerfund abgegrenzt und die vorwiegend südgallischen Gefäße durchschnittlich ins letzte Viertel des 1. Jhs. n. Chr. bis ins 1. Viertel des 2. Jhs. n. Chr. datiert werden, während der Verschüttungszeitpunkt der Kelleranlage von 95 n. Chr. bis 110 n. Chr. anzusetzen ist. In der abschließenden Diskussion wird der Bregenzer Kellerfund 1878 den zwei gängigen Kategorien für TS-Sammelfunde, pre-consumption deposits und consumption assemblages, gegenübergestellt. Durch den Vergleich von charakteristischen Merkmalen konnte die bisherige Deutung des Kellerfundes als Bestand eines Händlerlagers (pre-consumption deposit) widerlegt und in Kombination mit der Betrachtung der übrigen Gefäßkeramik eine Interpretation als Teile des Keramikinventars eines Gastronomiebetriebs (consumption assemblage) postuliert werden.
Keywords (deu)
Provinzialrömische ArchäologieTerra SigillataBrigantiumBregenzRaetienForschungsgeschichteTisch- und TafelgeschirrSüdgallienLa GraufesenqueBanassacpre-consumption depositconsumption assemblageGastronomiebetrieb
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
202, 50 Seiten : Illustrationen
Number of pages
257
Study plan
Masterstudium Klassische Archäologie
[UA]
[066]
[885]
Members (1)
Title (deu)
Die Terra Sigillata des "Kellerfundes 1878" aus "Brigantium"/Bregenz
Author
Elisabeth Todt
Abstract (deu)
Ziel dieser Masterarbeit war die Vorlage der Terra Sigillata des Bregenzer Kellerfundes 1878, einem Sammelfund aus großteils vollständigen Sigillaten, der bei S. Jennys Grabungen desselben Jahres in einer Kelleranlage am Bregenzer Ölraingebiet zu Tage kam. Bis auf den Grabungsbericht des Ausgräbers und einen Vorbericht von J. Jacobs wurde der Fundkomplex bis dato nie komplett nach gängigen wissenschaftlichen Standards ausgewertet. Nach einer Synthese sämtlicher Informationen über den Fundkontext beschäftigt sich diese Arbeit mit der Forschungsgeschichte dieses für die TS-Fachwelt so wichtigen Ensembles. Im Hauptteil erfolgt die Bearbeitung sämtlicher Sigillaten anhand diverser Methoden: Neben typologischen und metrologischen Untersuchungen wurden die Stempelspektren der glatten Gefäße sowie die Dekorschemata der Reliefware ermittelt, aber auch der Erhaltungszustand begutachtet. Ergänzend wurden die fabrics von Individuen analysiert, welche nur unzureichend bestimmbar waren, und mittels einer extern durchgeführten WD-RFA überprüft. Auf Basis dieser Auswertung konnte schließlich der ursprünglich geschlossene Kellerfund abgegrenzt und die vorwiegend südgallischen Gefäße durchschnittlich ins letzte Viertel des 1. Jhs. n. Chr. bis ins 1. Viertel des 2. Jhs. n. Chr. datiert werden, während der Verschüttungszeitpunkt der Kelleranlage von 95 n. Chr. bis 110 n. Chr. anzusetzen ist. In der abschließenden Diskussion wird der Bregenzer Kellerfund 1878 den zwei gängigen Kategorien für TS-Sammelfunde, pre-consumption deposits und consumption assemblages, gegenübergestellt. Durch den Vergleich von charakteristischen Merkmalen konnte die bisherige Deutung des Kellerfundes als Bestand eines Händlerlagers (pre-consumption deposit) widerlegt und in Kombination mit der Betrachtung der übrigen Gefäßkeramik eine Interpretation als Teile des Keramikinventars eines Gastronomiebetriebs (consumption assemblage) postuliert werden.
Keywords (deu)
Provinzialrömische ArchäologieTerra SigillataBrigantiumBregenzRaetienForschungsgeschichteTisch- und TafelgeschirrSüdgallienLa GraufesenqueBanassacpre-consumption depositconsumption assemblageGastronomiebetrieb
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
257