Abstract (deu)
Diese Dissertation besteht aus drei Kapiteln, in denen angewandte mikroökonomische Methoden in den Bereichen Bildungs- und Gesundheitsökonomie angewendet werden. Die ersten beiden Kapitel untersuchen betrügerisches Verhalten bei standardisierten Schülerbewertungen anhand ungarischer Daten. Im ersten Kapitel untersuche ich die Verbreitung der Manipulation von Testergebnissen und finde keine Evidenz von systematischer, gezielter Verfälschung der Antworten. Ich argumentiere, dass dies auf die einzigartige Testumgebung zurückzuführen ist, in der niedrige Anreize zur Täuschung mit strengen Qualitätskontrollen kombiniert werden. Ich wende drei Methoden an: den Algorithmus von Jacob und Levitt (2003), eine Clustering-Technik und ein Screening auf Basis von zusammenfassender Statistiken. Mit Simulationen beleuchte ich zusätzlich die Beschränkungen dieser Methoden. Im zweiten Kapitel liefere ich Hinweise auf Manipulationen des Testpools, z.B. durch Verhindern der Test-Teilnahme von leistungsschwachen Schülern. Ich nutze eine politische Maßnahme, die höhere Einsätze für Schulen eingeführt hat, und wende eine Differenz-von-Differenzen-Schätzung an. Im Einklang mit den Anreizen der neuen Politik zeige ich, dass die Abwesenheitsraten nach der Einführung in Schulen, die 'gefährdet' waren, die Mindestanforderungen nicht erfüllen zu können, stärker anstiegen. Schließlich versuche ich mit multipler Imputation die Gewinne der Schulen aus diesen Manipulationen zu quantifizieren. Ich stelle fest, dass, obwohl die Variation bei den Abwesenheiten groß ist, die Schulen nicht wesentlich davon profitieren. Das dritte Kapitel, Zusammenarbeit mit Péter Elek, Anita Győrfi und Dániel Prinz, konzentriert sich auf geografische und sozioökonomische Variationen bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsversorgung. Durch die Verfolgung von Bewegungen zwischen Regionen in Ungarn zeigen wir, dass ortsbezogene Faktoren für 66% bzw. 31% der Variation bei den Ausgaben für ambulante Behandlungen und Arzneimittel verantwortlich sind, während diese Faktoren bei der stationären Behandlung keine Rolle spielen. Wir zeigen, dass es große Heterogenitäten in der ambulanten Versorgung gibt. Der Anteil von ortsbezogenen Faktoren ist in Gruppen mit niedrigem Einkommen am höchsten, und gleichzeitig zeigt sich hier auch eine besonders starke positive Assoziation zwischen diesen Faktoren und ambulanten Kapazitäten. Diese Ergebnisse legen nahe, dass der Zugang zur Gesundheitsversorgung selbst in einem Kontext mit allgemeinen Krankenversicherung variiert.