Title (eng)
Evoking interest through storytelling
a cognitive narratological investigation of suspense, curiosity, and surprise
Parallel title (deu)
Wie Geschichten Interesse wecken
eine kognitiv-narratologische Untersuchung von Spannung, Neugierde und Überraschung
Author
Michael Krendl
Advisor
Paolo Petta
Assessor
Paolo Petta
Abstract (deu)
Romane und Filme haben die bemerkenswerte Fähigkeit, unsere Aufmerksamkeit zu fesseln und uns in Atem zu halten - aber wie schaffen es Erzählungen, solch starke Reaktionen in uns hervorzurufen? Um diese Frage zu beantworten, untersucht diese Arbeit die von Meir Sternberg identifizierten Universals of Narrative: Spannung, Neugierde und Überraschung. Obwohl Emotionen weithin als wichtiger Aspekt des Geschichtenerzählens anerkannt sind, hat die Frage, wie Geschichten gestaltet und erzählt werden müssen, um Emotionen hervorzurufen, bisher nur begrenzte akademische Aufmerksamkeit erhalten. In Schreibratgebern gilt Konflikt als Schlüsselelement einer interessanten Erzählung, jedoch fehlt uns ein klar definiertes Konzept, das den narrativen Konflikt von Konflikten im wirklichen Leben (z.B. einem Streit zwischen Menschen) unterscheidet. In dieser Arbeit wird ein Modell des narrativen Konflikts erarbeitet, das sich auf Hegels Kollision stützt. Darüber hinaus wird ein komplementäres Spannungsmodell eingeführt, welches Schwächen der vorherrschenden probabilistischen Spannungstheorien vermeidet, indem es auf kybernetische Konzepte zurückgreift (Ziele, Anti-Ziele und die Nähe zu ihnen). Eine zentrale Erkenntnis dieser Arbeit ist, dass die Erzähltechniken Gapping und Gap-filling beim Leser Insights erwecken können, wie sie beim Problemlösen erlebt werden~(Heureka!). Verglichen mit der gängigen Vorstellung der Überraschung, die Hitchcock als billigen Trick ansah, handelt es sich hierbei um eine komplexere, länger anhaltende Form der Überraschung. Diese Arbeit geht davon aus, dass Faktoren wie Neuartigkeit oder Information Gaps alleine nicht ausreichen, um Neugierde zu erwecken. Daher führt diese Arbeit eine Alternative in Form des Lern-/Effektmodells von Interesse ein, das mehrere Theorien, darunter Loewensteins information gap theory und Berlynes collative variables, kombiniert und sie in zwei Faktoren ordnet, die für das Erwecken von Interesse erforderlich sind. Im Kern verfolgt diese Forschung einen interdisziplinären Ansatz, um zu untersuchen, wie Autoren das Interesse der Leser wecken und welche grundlegenden kognitiven und emotionalen Mechanismen dabei im Spiel sind. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die Erzähltheorie, sondern auch für die Praxis des Geschichtenerzählens von Bedeutung.
Abstract (eng)
Novels and movies have the remarkable capacity to capture our attention and even keep us on the edge of our seats - but how do narratives evoke such powerful responses? This work attempts to answer this by exploring what Meir Sternberg calls the Universals of Narrative: suspense, curiosity, and surprise. Although emotions are widely recognized as an important aspect of storytelling, the question of how stories should be crafted and told to evoke emotions has received limited scholarly attention. Traditional writing advice typically cites conflict as a key element of an interesting narrative, yet there is no clearly defined concept of narrative conflict that distinguishes it from conflict in real life (e.g., a dispute between people). This work outlines a systematic model of narrative conflict inspired by Hegel's Kollision and introduces a complementary model of suspense. This novel approach avoids shortcomings of the predominant probabilistic suspense theories by drawing on cybernetic concepts (goals, anti-goals, and the proximity towards them). A central finding of this work is that the narrative techniques of gapping and gap-filling can generate insights in the reader, such as those experienced during problem-solving~(Eureka!). Compared to the basic idea of surprise, which Hitchcock regarded as a cheap trick, this is a more complex, longer-lasting form of surprise. This work also suggests that individual factors, such as novelty or information gaps, are not sufficient to generate curiosity. Therefore, this research introduces an alternative in the form of the Learn/Effect Model of Interest, a model that combines several theories including Loewenstein's information gap theory and Berlyne's collative variables, and organizes them into two factors necessary to generate interest. At its core, this research takes an interdisciplinary approach to investigate how authors ignite reader interest and the fundamental cognitive and emotional mechanisms in play. These insights are valuable not only for narrative theory but also for the practice of storytelling.
Keywords (deu)
NarratologieGeschichtenerzählenKognitionswissenschaftNeugierSpannungÜberraschungInteresseEmotionAffektStimmungWissenslückeInformationslückeÄsthetiknarrativer KonfliktKollisionProspektionRetrospektionRekognitionPeripeteiaAnagnorisisAgonFluency-TheoriePsychologie des GeschichtenerzählensInformationskonfliktNeuheitHoffnungAngstdramatische IronieMood-Cue-AnsatzErzähltheorienarratives DesignHeureka
Keywords (eng)
narratologystorytellingcognitive sciencecuriositysuspensesurpriseinterestemotionaffectmoodknowledge gapinformation gapuniversals of narrativeinverted u-curveaestheticsnarrative conflictKollisionprospectionretrospectionrecognitionperipeteiaanagnorisisagonfluency theorypsychology of storytellinginformation conflictnoveltyunexpectednessmisexpectednessinsighthopefearmind incongruencedramatic ironymood-cue approachnarrative theorynarrative designeureka
Subject (deu)
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Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
xiii, 166 Seiten : Illustrationen
Number of pages
179
Study plan
Masterstudium Joint Degree Programme MEi :CogSci Cognitive Science
[UA]
[066]
[013]
Members (1)
Title (eng)
Evoking interest through storytelling
a cognitive narratological investigation of suspense, curiosity, and surprise
Parallel title (deu)
Wie Geschichten Interesse wecken
eine kognitiv-narratologische Untersuchung von Spannung, Neugierde und Überraschung
Author
Michael Krendl
Abstract (deu)
Romane und Filme haben die bemerkenswerte Fähigkeit, unsere Aufmerksamkeit zu fesseln und uns in Atem zu halten - aber wie schaffen es Erzählungen, solch starke Reaktionen in uns hervorzurufen? Um diese Frage zu beantworten, untersucht diese Arbeit die von Meir Sternberg identifizierten Universals of Narrative: Spannung, Neugierde und Überraschung. Obwohl Emotionen weithin als wichtiger Aspekt des Geschichtenerzählens anerkannt sind, hat die Frage, wie Geschichten gestaltet und erzählt werden müssen, um Emotionen hervorzurufen, bisher nur begrenzte akademische Aufmerksamkeit erhalten. In Schreibratgebern gilt Konflikt als Schlüsselelement einer interessanten Erzählung, jedoch fehlt uns ein klar definiertes Konzept, das den narrativen Konflikt von Konflikten im wirklichen Leben (z.B. einem Streit zwischen Menschen) unterscheidet. In dieser Arbeit wird ein Modell des narrativen Konflikts erarbeitet, das sich auf Hegels Kollision stützt. Darüber hinaus wird ein komplementäres Spannungsmodell eingeführt, welches Schwächen der vorherrschenden probabilistischen Spannungstheorien vermeidet, indem es auf kybernetische Konzepte zurückgreift (Ziele, Anti-Ziele und die Nähe zu ihnen). Eine zentrale Erkenntnis dieser Arbeit ist, dass die Erzähltechniken Gapping und Gap-filling beim Leser Insights erwecken können, wie sie beim Problemlösen erlebt werden~(Heureka!). Verglichen mit der gängigen Vorstellung der Überraschung, die Hitchcock als billigen Trick ansah, handelt es sich hierbei um eine komplexere, länger anhaltende Form der Überraschung. Diese Arbeit geht davon aus, dass Faktoren wie Neuartigkeit oder Information Gaps alleine nicht ausreichen, um Neugierde zu erwecken. Daher führt diese Arbeit eine Alternative in Form des Lern-/Effektmodells von Interesse ein, das mehrere Theorien, darunter Loewensteins information gap theory und Berlynes collative variables, kombiniert und sie in zwei Faktoren ordnet, die für das Erwecken von Interesse erforderlich sind. Im Kern verfolgt diese Forschung einen interdisziplinären Ansatz, um zu untersuchen, wie Autoren das Interesse der Leser wecken und welche grundlegenden kognitiven und emotionalen Mechanismen dabei im Spiel sind. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die Erzähltheorie, sondern auch für die Praxis des Geschichtenerzählens von Bedeutung.
Abstract (eng)
Novels and movies have the remarkable capacity to capture our attention and even keep us on the edge of our seats - but how do narratives evoke such powerful responses? This work attempts to answer this by exploring what Meir Sternberg calls the Universals of Narrative: suspense, curiosity, and surprise. Although emotions are widely recognized as an important aspect of storytelling, the question of how stories should be crafted and told to evoke emotions has received limited scholarly attention. Traditional writing advice typically cites conflict as a key element of an interesting narrative, yet there is no clearly defined concept of narrative conflict that distinguishes it from conflict in real life (e.g., a dispute between people). This work outlines a systematic model of narrative conflict inspired by Hegel's Kollision and introduces a complementary model of suspense. This novel approach avoids shortcomings of the predominant probabilistic suspense theories by drawing on cybernetic concepts (goals, anti-goals, and the proximity towards them). A central finding of this work is that the narrative techniques of gapping and gap-filling can generate insights in the reader, such as those experienced during problem-solving~(Eureka!). Compared to the basic idea of surprise, which Hitchcock regarded as a cheap trick, this is a more complex, longer-lasting form of surprise. This work also suggests that individual factors, such as novelty or information gaps, are not sufficient to generate curiosity. Therefore, this research introduces an alternative in the form of the Learn/Effect Model of Interest, a model that combines several theories including Loewenstein's information gap theory and Berlyne's collative variables, and organizes them into two factors necessary to generate interest. At its core, this research takes an interdisciplinary approach to investigate how authors ignite reader interest and the fundamental cognitive and emotional mechanisms in play. These insights are valuable not only for narrative theory but also for the practice of storytelling.
Keywords (deu)
NarratologieGeschichtenerzählenKognitionswissenschaftNeugierSpannungÜberraschungInteresseEmotionAffektStimmungWissenslückeInformationslückeÄsthetiknarrativer KonfliktKollisionProspektionRetrospektionRekognitionPeripeteiaAnagnorisisAgonFluency-TheoriePsychologie des GeschichtenerzählensInformationskonfliktNeuheitHoffnungAngstdramatische IronieMood-Cue-AnsatzErzähltheorienarratives DesignHeureka
Keywords (eng)
narratologystorytellingcognitive sciencecuriositysuspensesurpriseinterestemotionaffectmoodknowledge gapinformation gapuniversals of narrativeinverted u-curveaestheticsnarrative conflictKollisionprospectionretrospectionrecognitionperipeteiaanagnorisisagonfluency theorypsychology of storytellinginformation conflictnoveltyunexpectednessmisexpectednessinsighthopefearmind incongruencedramatic ironymood-cue approachnarrative theorynarrative designeureka
Subject (deu)
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Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
179