Abstract (deu)
Für viele Menschen ist der Klimawandel eines der größten und bedrohlichsten Probleme unserer Zeit. Allerdings handeln weiterhin viele Menschen nicht im Sinne der Umwelt und setzen keine Handlungen zu Gunsten des Klimaschutzes. Ein Hauptproblem von umweltfreundlichem Verhalten ist, dass sich die positiven Veränderungen erst in der Zukunft zeigen, aber momentan oft mehr Anstrengung erfordern. Daraus resultiert ein Selbstkontrollkonflikt und Menschen handeln nicht mehr nach ihren Einstellungen und Intentionen. Mit der vorliegenden Studie versuchen wir einen kausalen Effekt von Laientheorien über Willenskraft auf die Leistung und die Anstrengungsbereitschaft in einer Umweltaufgabe zu untersuchen. Aus dem Teilnehmer*innenpool der Universität Wien wurden N = 195 Teilnehmer für die Studie rekrutiert. Ihre Aufgabe war es, eine Klickaufgabe durchzuführen mit der Motivation, eine Spende für eine Umweltorganisation auszulösen, während ihre Kardiovaskulären Werte erhoben wurden. Teilnehmer*innen mit einer nicht-limitierten Überzeugung von Willenskraft zeigten einen Trend hin zu einer besseren Leistung in der Umweltaufgabe, verglichen mit den Teilnehmer*innen mit einer limitierten Überzeugung von Willenskraft. Des Weiteren wurde eine explorative Analyse durchgeführt, bei der statistische Ausreißer der kardiovaskulären Werte entfernt wurden, bei welcher sich erneut ein Trend von Personen mit einer nicht-limitierten Überzeugung von Willenskraft zu besserer Leistung in der Umweltaufgabe zeigte, aber auch mehr aufgebrachte Anstrengung in Form von systolischem Blutdruck gemessen werden konnte. Die vorliegenden Studienergebnisse zeigen weitere Hinweise für die Effekte von Laientheorien über Willenskraft auf umweltfreundliches Verhalten und tragen zur bisherigen Forschung in diesem Bereich bei. Weiters bieten sie neue Ausgangspunkte für weiterführende Forschung.