You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:2046226
Title (deu)
Mikrokredite als Teil feministischer Frauenpolitik
eine kritische Analyse am Fallbeispiel Äthiopien
Parallel title (eng)
Microcredit as part of feminist women's policy
a critical analysis on the case study of Ethiopia
Author
Sara Marisa Martini
Adviser
Brigitte Fuchs
Assessor
Brigitte Fuchs
Abstract (deu)

Die Arbeit setzt sich mit Mikrokrediten als Teil feministischer Frauenpolitik am Fallbeispiel Äthiopien auseinander. Das Ziel hierbei ist, die Thematik durch eine kritische Linse zu analysieren und Rückschlüsse darauf zu ziehen, ob und wie Mikrokredite zum Empowerment von Frauen im Sinne feministischer Frauenpolitik beitragen können. Mithilfe einer intensiven Analyse einschlägiger Literatur konnten wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. Die in der äthiopischen Verfassung verankerte Geschlechtergleichstellung weicht stark von der Lebensrealität der Frauen ab. Diskriminierende Geschlechternormen sind tief in allen Bereichen der äthiopischen Gesellschaft verwurzelt. Somit konnte die Einführung von Mikrokrediten in Äthiopien das Empowerment armer Frauen nur sehr begrenzt fördern. Zwar erkennen einige Studien in Mikrokrediten ein gewisses Potenzial zum Empowerment von Frauen, jedoch gibt es bis dahin einige Hürden. Noch immer ist die Abdeckung an Mikrofinanzinstitutionen nicht ausreichend, die Kleinkredite werden meist an Männer vergeben und selbst wenn Frauen die Kredite erhalten, haben sie oft nicht die Entscheidungsgewalt über die Geldbeträge. Hinzu kommen negative Folgen wie der enorme Rückzahlungsdruck und die zusätzliche Arbeitsbelastung, die nur auf Kosten der Gesundheit der Frauen mit der Care- und Hausarbeit vereinbar ist. Der bisherige Ansatz, einen Zugang zu Mikrokrediten zu ermöglichen, reicht demnach nicht aus, um die Geschlechtergleichstellung zu fördern, sondern führt in vielen Fällen zu einer Verstärkung der geschlechterspezifischen Ungleichheit und der weiblichen Haushaltslast und Verantwortung. Es besteht die Notwendigkeit, Strategien zu entwickeln, die speziell auf die Bedürfnisse armer äthiopischer Frauen zugeschnitten sind, um diese zu empowern.

Abstract (eng)

The thesis deals with microcredit as part of feminist Women's Policy in the case study of Ethiopia. The aim here is to analyse the topic through a critical lens and to draw conclusions as to whether and how microcredit can contribute to the empowerment of women in the sense of feminist Women's Policy. With the help of an in-depth analysis of relevant literature, important insights were gained. The gender equality anchored in the Ethiopian constitution differs significantly from the reality of womens' lives. Discriminatory gender norms are deeply rooted in all areas of Ethiopian society. Therefore, the introduction of microcredit in Ethiopia has only been able to support the empowerment of poor women to a very limited extent. Although some studies recognise a certain potential for the empowerment of women through microcredit, there are still some hurdles to overcome. The coverage of Microfinance Institutions (MFIs) is still limited, the small loans are mostly granted to men and even if women receive the loans, they often do not have the power to decide on the money. Furthermore, there are negative consequences such as the enormous repayment pressure and the additional workload, which can only be combined with care and housework at the expense of women's health. The current approach of providing access to microloans is therefore not sufficient to encourage gender equality, but instead in many cases leads to an increase in gender-specific inequality as well as the female household burden and responsibility. There is a need to develop strategies that are specifically designed to meet the needs of poor Ethiopian women in order to empower them.

Keywords (deu)
MikrokrediteEmpowermentFrauenpolitikÄthiopien
Keywords (eng)
MicrocreditEmpowermentWomen's PolicyEthiopia
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:2046226
rdau:P60550 (deu)
93 Seiten : Illustrationen
Number of pages
99
Study plan
Masterstudium Internationale Entwicklung
[UA]
[066]
[589]
Members (1)
Title (deu)
Mikrokredite als Teil feministischer Frauenpolitik
eine kritische Analyse am Fallbeispiel Äthiopien
Parallel title (eng)
Microcredit as part of feminist women's policy
a critical analysis on the case study of Ethiopia
Author
Sara Marisa Martini
Abstract (deu)

Die Arbeit setzt sich mit Mikrokrediten als Teil feministischer Frauenpolitik am Fallbeispiel Äthiopien auseinander. Das Ziel hierbei ist, die Thematik durch eine kritische Linse zu analysieren und Rückschlüsse darauf zu ziehen, ob und wie Mikrokredite zum Empowerment von Frauen im Sinne feministischer Frauenpolitik beitragen können. Mithilfe einer intensiven Analyse einschlägiger Literatur konnten wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. Die in der äthiopischen Verfassung verankerte Geschlechtergleichstellung weicht stark von der Lebensrealität der Frauen ab. Diskriminierende Geschlechternormen sind tief in allen Bereichen der äthiopischen Gesellschaft verwurzelt. Somit konnte die Einführung von Mikrokrediten in Äthiopien das Empowerment armer Frauen nur sehr begrenzt fördern. Zwar erkennen einige Studien in Mikrokrediten ein gewisses Potenzial zum Empowerment von Frauen, jedoch gibt es bis dahin einige Hürden. Noch immer ist die Abdeckung an Mikrofinanzinstitutionen nicht ausreichend, die Kleinkredite werden meist an Männer vergeben und selbst wenn Frauen die Kredite erhalten, haben sie oft nicht die Entscheidungsgewalt über die Geldbeträge. Hinzu kommen negative Folgen wie der enorme Rückzahlungsdruck und die zusätzliche Arbeitsbelastung, die nur auf Kosten der Gesundheit der Frauen mit der Care- und Hausarbeit vereinbar ist. Der bisherige Ansatz, einen Zugang zu Mikrokrediten zu ermöglichen, reicht demnach nicht aus, um die Geschlechtergleichstellung zu fördern, sondern führt in vielen Fällen zu einer Verstärkung der geschlechterspezifischen Ungleichheit und der weiblichen Haushaltslast und Verantwortung. Es besteht die Notwendigkeit, Strategien zu entwickeln, die speziell auf die Bedürfnisse armer äthiopischer Frauen zugeschnitten sind, um diese zu empowern.

Abstract (eng)

The thesis deals with microcredit as part of feminist Women's Policy in the case study of Ethiopia. The aim here is to analyse the topic through a critical lens and to draw conclusions as to whether and how microcredit can contribute to the empowerment of women in the sense of feminist Women's Policy. With the help of an in-depth analysis of relevant literature, important insights were gained. The gender equality anchored in the Ethiopian constitution differs significantly from the reality of womens' lives. Discriminatory gender norms are deeply rooted in all areas of Ethiopian society. Therefore, the introduction of microcredit in Ethiopia has only been able to support the empowerment of poor women to a very limited extent. Although some studies recognise a certain potential for the empowerment of women through microcredit, there are still some hurdles to overcome. The coverage of Microfinance Institutions (MFIs) is still limited, the small loans are mostly granted to men and even if women receive the loans, they often do not have the power to decide on the money. Furthermore, there are negative consequences such as the enormous repayment pressure and the additional workload, which can only be combined with care and housework at the expense of women's health. The current approach of providing access to microloans is therefore not sufficient to encourage gender equality, but instead in many cases leads to an increase in gender-specific inequality as well as the female household burden and responsibility. There is a need to develop strategies that are specifically designed to meet the needs of poor Ethiopian women in order to empower them.

Keywords (deu)
MikrokrediteEmpowermentFrauenpolitikÄthiopien
Keywords (eng)
MicrocreditEmpowermentWomen's PolicyEthiopia
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:2048047
Number of pages
99