Seit langem ist die Ausbildungssupervision in den Bereichen Soziale Arbeit und Psychotherapie als bewährtes und umfassend erforschtes Lehrformat fest verankert. Sie dient dazu, Auszubildende durch das Reflektieren des beruflichen Handelns beim Entwickeln individueller fachlicher Vorgehensweisen zu unterstützen und trotz geringer Praxiserfahrung die Qualität der geleisteten Arbeit zu gewährleisten. In anderen Bereichen, wie etwa der Ausbildung von Hebammenstudent*innen, wird Ausbildungssupervision jedoch selten genutzt, obwohl die hohe emotionale Belastung und erlebte belastende Erfahrungen in den Berufspraktika vermuten lassen, dass sie auch hier sinnvoll sein könnte. Um diese Annahme zu untersuchen, wurde folgende Forschungsfrage formuliert: Wie erleben Hebammen-studierende praktikumsbegleitende Ausbildungssupervision, inwiefern wird sie als unterstützend erlebt und welche Schwierigkeiten sowie Begrenzungen können dabei auftreten? Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurden zwei Gruppendiskussionen mit Hebammenstudent*innen aus zwei unterschiedlichen österreichischen Bachelor-Studiengängen durchgeführt, wobei ich mich bei der Auswertung der daraus gewonnenen Daten an der Dokumentarischen Methode orientierte. Zentrale Erkenntnisse zeigen, dass Ausbildungssupervision einen entscheidenden Rahmen darstellt, um Belastungserfahrungen zu erkennen und zu bewältigen. Studierende nutzen diese Gelegenheit, um über besonders herausfordernde Vorkommnisse aus den Berufspraktika zu sprechen. Das Lernformat der Supervision fungiert für die Student*innen als geschützter Raum. Dieser Faktor scheint besonders essenziell zu sein, da der Austausch über emotionale berufliche Erfahrungen für die Auszubildenden eine Herausforderung darstellt und mit dem Gefühl von Scham einhergehen kann. Weiters kann der Aufbau einer zwischenmenschlichen Beziehung zwischen Supervisand*innen und Supervisor*in den Lerneffekt aus dem Theorie-Praxis-Transfer verbessern. Die Ergebnisse legen nahe, dass eine gezielte Supervision auch über begrenzte Zeiträume positive Auswirkungen hat, jedoch ein längerer Supervisionsprozess über mehrere Semester die Entwicklung der beruflichen Identität und Professionalität nachhaltiger unterstützt. Insgesamt zeigt diese Forschungsarbeit die Bedeutung der Ausbildungssupervision für die Hebammenwissenschaften auf und betont ihre Rolle bei der Förderung von Professionalität durch den Erwerb von Reflexions- und Kommunikationsfertigkeiten.
Seit langem ist die Ausbildungssupervision in den Bereichen Soziale Arbeit und Psychotherapie als bewährtes und umfassend erforschtes Lehrformat fest verankert. Sie dient dazu, Auszubildende durch das Reflektieren des beruflichen Handelns beim Entwickeln individueller fachlicher Vorgehensweisen zu unterstützen und trotz geringer Praxiserfahrung die Qualität der geleisteten Arbeit zu gewährleisten. In anderen Bereichen, wie etwa der Ausbildung von Hebammenstudent*innen, wird Ausbildungssupervision jedoch selten genutzt, obwohl die hohe emotionale Belastung und erlebte belastende Erfahrungen in den Berufspraktika vermuten lassen, dass sie auch hier sinnvoll sein könnte. Um diese Annahme zu untersuchen, wurde folgende Forschungsfrage formuliert: Wie erleben Hebammen-studierende praktikumsbegleitende Ausbildungssupervision, inwiefern wird sie als unterstützend erlebt und welche Schwierigkeiten sowie Begrenzungen können dabei auftreten? Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurden zwei Gruppendiskussionen mit Hebammenstudent*innen aus zwei unterschiedlichen österreichischen Bachelor-Studiengängen durchgeführt, wobei ich mich bei der Auswertung der daraus gewonnenen Daten an der Dokumentarischen Methode orientierte. Zentrale Erkenntnisse zeigen, dass Ausbildungssupervision einen entscheidenden Rahmen darstellt, um Belastungserfahrungen zu erkennen und zu bewältigen. Studierende nutzen diese Gelegenheit, um über besonders herausfordernde Vorkommnisse aus den Berufspraktika zu sprechen. Das Lernformat der Supervision fungiert für die Student*innen als geschützter Raum. Dieser Faktor scheint besonders essenziell zu sein, da der Austausch über emotionale berufliche Erfahrungen für die Auszubildenden eine Herausforderung darstellt und mit dem Gefühl von Scham einhergehen kann. Weiters kann der Aufbau einer zwischenmenschlichen Beziehung zwischen Supervisand*innen und Supervisor*in den Lerneffekt aus dem Theorie-Praxis-Transfer verbessern. Die Ergebnisse legen nahe, dass eine gezielte Supervision auch über begrenzte Zeiträume positive Auswirkungen hat, jedoch ein längerer Supervisionsprozess über mehrere Semester die Entwicklung der beruflichen Identität und Professionalität nachhaltiger unterstützt. Insgesamt zeigt diese Forschungsarbeit die Bedeutung der Ausbildungssupervision für die Hebammenwissenschaften auf und betont ihre Rolle bei der Förderung von Professionalität durch den Erwerb von Reflexions- und Kommunikationsfertigkeiten.