Abstract (deu)
Der Kinderwunsch steht in einem grundsätzlichen Zusammenhang mit der tatsächlichen Kinderanzahl. Diese Zahl ist ein Teil der Demografie eines Landes und hat daher wesentliche Bedeutung für dieses. Das Ziel dieser Masterarbeit ist es, Faktoren festzustellen, die den Kinderwunsch beeinflussen. Als theoretische Grundlage wird die Theory of Planned Behavior und das Traits-Desires-Intentions-Behavior Modell genutzt. Es soll der langfristige Kinderwunsch und die Kinderwunschanzahl untersucht werden. Der langfristige Kinderwunsch zeigt, ob eine Person generell ein Kind oder Kinder bekommen will. Die Kinderwunschanzahl beziffert die gesamt gewünschten Kinder und fasst dafür die bereits vorhandene Kinderzahl und die weiter gewünschten Kinder zusammen. Betrachtet werden junge Erwachsene zwischen 20 und 29 Jahren in Österreich. Für die Analyse werden die Daten des Generations and Gender Surveys aus dem Jahr 2022/23 genutzt. Die Untersuchungen werden mit deskriptiven Analysen und ordinalen logistischen sowie linearen Regressionen durchgeführt. Im Falle der Regressionen wird eine Analyse mit allen jungen Erwachsenen des Samples und eine Analyse, in der nur junge Erwachsene enthalten waren, welche mit ihrem*ihrer Partner*in zusammenwohnen, unabhängig davon, ob diese Paare verheiratet waren oder nicht, durchgeführt. Letztere wird nur für die Analyse der Variable „Zufriedenheit mit der Aufteilung der Arbeit im Haushalt“ genutzt. Die Ergebnisse zeigen, dass es laut den herangezogenen Daten mehrere Faktoren gibt, die einen Einfluss auf den Kinderwunsch haben. Dazu gehören die Parität, der Partnerschaftsstatus, die Bildungsstufe, die Religiosität, das Glück und die Erfüllung im Leben als Entscheidungsfaktor für Kinder und die Belastung der Eltern als Erschwernis der Entscheidung für Kinder. Keinen Einfluss auf den Kinderwunsch haben hingegen das Geschlecht, der Beschäftigungsstatus, das Auskommen mit dem Einkommen, die Zufriedenheit mit der Aufteilung der Arbeit im Haushalt und die Zufriedenheit der Eltern als Entscheidungsfaktor für Kinder. Beispielhaft werden zwei Zusammenhänge dargestellt. Bei der Religiosität zeigt sich, dass religiösere junge Erwachsene eher einen langfristigen Kinderwunsch haben. Bezüglich der Bildungsstufe wollen junge Erwachsene, welche eine niedrige Bildung vorweisen können, mehr Kinder bekommen als jene mit mittlerer Bildung.