Abstract (deu)
Diese Arbeit behandelt die Nominalkomposita eines ausgewählten frühneubulgarischen Textes aus dem Genre der Damaskini, des Sbornik des Pop Punčo (1796). Durch die besondere historische Stellung der Damaskini gibt dieses Genre einen Einblick in wesentliche Aspekte der Entwicklung der bulgarischen Schriftsprache. Diese historische Stellung wird einleitend vor allem in Gegenüberstellung mit dem Altkirchenslawischen beschrieben. Das wichtigste Charakteristikum der Damaskini liegt in ihrer, im Vergleich zu früheren Schriftzeugnissen, größeren sprachlichen Nähe zur Umgangssprache ihrer Zeit, frühere Texte waren stark an das Griechische angelehnt. In dieser Anlehnung an das Griechische entstand der Großteil des Kompositabestandes in den slawischen Sprachen. In dieser Arbeit werden am Beispiel des Sbornik die Komposita der Damaskini des 18. Jhd. untersucht. Dabei wird versucht, durch die größere Unabhängigkeit vom Griechischen, Einsichten in die Herkunft der Kompositionstypen zu gewinnen und festzustellen, ob sich darunter neben aus dem Griechischen entlehnten Komposita auch aus dem Urindogermanischen ererbte Kompositionstypen befinden. Alle im Sbornik vorkommenden Komposita werden in einem Wörterbuchteil gesammelt, übersetzt, und semantisch und morphologisch kategorisiert, und einem Kompositionstypus zugeordnet.