Abstract (deu)
Das Thema rund um Achtsamkeit boomt seit den 2000er Jahren in der Wissenschaft und viele Studien untersuchten diverse Korrelate dieses Traits. Trotz diesem Hype und der Tatsache, dass Achtsamkeit und Intelligenz ähnliche Outcome Variablen (Lebenszufriedenheit, akademischer Erfolg) aufweisen, gibt es kaum eine Studie, die die Beziehung dieser Konstrukte untersucht hat. Um diese Forschungslücke zu schließen, wurde in der vorliegenden Arbeit folgende Fragestellung untersucht: Gibt es einen nachweisbaren Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und Intelligenz? Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass Achtsamkeit und Intelligenz positiv korrelieren (H1), dass das Geschlecht den Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und Intelligenz moderiert (H2) und dass das Alter ebenso ein Moderator dieser Beziehung ist (H3). Die Stichprobe beinhaltete 158 Personen zwischen 18 und 55 Jahren (M = 25.97; SD = 9.07). Es gab einen Messzeitpunkt, bei dem die Teilnehmer*innen den Intelligenz-Struktur-Test 2000 R (Indikator für Intelligenz) bearbeiteten und anschließend den Five Facet Mindfulness Questionnaire (Indikator für Achtsamkeit) durchführten. Die Hypothesen wurden mithilfe einer theoriegeleiteten hierarchischen Regression getestet. Entgegen der Vermutungen konnten die Ergebnisse keine der angeführten Hypothesen stützen und die Effektstärken sind äußerst gering (R = .00 bis .03). Dies legt nahe, dass Menschen, die achtsam sind, nicht zwangsläufig intelligenter oder weniger intelligent sind als jene, bei denen dieser Trait geringer ausgeprägt ist. Insgesamt zeigt die Studie, als erste ihrer Art, dass obwohl beide Konstrukte ähnliche Korrelationen mit anderen Variablen aufweisen, keine direkte Beziehung zwischen ihnen besteht. Es wird diskutiert, dass dies darauf zurückzuführen sein könnte, dass Achtsamkeit und Intelligenz unabhängige Inkremente in der Varianz dieser Outcome Variablen erklären.