Abstract (deu)
Diese Arbeit untersucht die Prävalenz und die Auswirkungen von (anti-)rassistischen Inhalten auf TikTok und konzentriert sich dabei sowohl auf die Rolle der Plattform als auch ihrer Community bei der Bewahrung und Herausforderung rassistischer Diskurse. Trotz der TikTok-Community-Richtlinien gegen hasserfülltes Verhalten sind Hassreden, einschließlich offenem Rassismus, nach wie vor ein erhebliches Problem, das durch den Algorithmus der Plattform noch verstärkt wird. Unter Verwendung der Netnography-Methode von Kozinets (2019) verwendet diese Studie einen Bottom-up-Ansatz durch teilnehmende Beobachtung, um Nutzerinteraktionen und die Verbreitung von Inhalten zu analysieren. Die Ergebnisse zeigen eine Dichotomie in den Nutzererfahrungen, wobei einige nie auf rassistische Inhalte stoßen, während andere hingegen häufig auf offene Hassreden und als Humor getarnten Rassismus treffen. Die dichotome Natur der TikTok-Inhalte tendiert stark zum Negativen, da 189 von 205 von den sechs Teilnehmer*innen geteilten Videos hasserfülltes Material enthalten. Critical Race Theory, colourblind racism und critical humour studies bilden den theoretischen Rahmen für das Verständnis dieser Ergebnisse. Die Forschung hebt die systemische Natur des Rassismus und dessen Reflexion auf TikTok hervor und betont die Notwendigkeit verbesserter Inhaltsmoderation und pädagogischer Interventionen. Die Studie unterstreicht die doppelte Rolle von TikTok als Plattform sowohl für schädliche rassistische Stereotypen als auch für wertvolle Gegenargumente von marginalisierten Gruppen. Die Auseinandersetzung mit rassistischem Diskurs auf TikTok erfordert eine umfassendere Untersuchung gesellschaftlicher Ideologien und Bildungssysteme. Diese Arbeit leistet einen Beitrag zu den Bereichen digitale Studien und internationale Entwicklung, indem sie durch die Analyse globaler rassistischer Diskurse auf TikTok kulturübergreifende Empathie und Zusammenarbeit fördert.