Abstract (deu)
Diese Arbeit untersucht, inwiefern das Content-Management- und Webausstellungs-Tool „Omeka“ ein potenzielles Standardisierungstool für die Veröffentlichung von Online-Ausstellungen in den Digital Humanities (DH) sein kann. Anhand einer qualitativen Analyse erfragt diese Arbeit, ob Omeka für kleine bis mittelgroße kulturelle Sammlungen eine Alternative zu Custom-Coding oder zum Outsourcing einer Website-Erstellung sein kann. Um dieser Frage nachzugehen, recherchiere ich zunächst die von Omeka zur Verfügung gestellten Primärquellen und Sekundärquellen über Omeka, wie z. B. Rezensionen, um Omeka selbst zu verstehen. Zweitens beurteile ich, für welche Projekte es geeignet ist, indem ich bewerte, wie Omeka mehrere digitale Objekte (Ausstellungen und Sammlungen) und einzelne digitale Objekte behandelt. Die Analyse auf der Ebene mehrerer Objekte stützt sich auf die folgenden Forschungsbereiche: Informationsvisualisierung, Close und Distant Reading/Viewing, digitale Interfaces und die „exhibit orientations“ von Emily Marsh. Die Analyse von einzelnen Objekten befasst sich mit der Komplexität digitaler Objekte, deskriptiven Metadaten und der Materialität von Objekten. Drittens bewerte ich, welche Projekte Omeka in der Praxis erzeugt, indem ich drei Fallstudien vorstelle, gefolgt von Beobachtungen aus meiner Untersuchung von 31 ausgewählten Projektbeispielen. Schließlich bestimme ich anhand von UserInnenstudien und digitalen Designprinzipien, welche UserInnen Omeka eignen, indem ich mich auf ForscherInnen als ExpertInnen und die breitere Öffentlichkeit als Casual End-UserInnen konzentriere. Ich behaupte, dass Omeka ein meist fertiges Produkt und noch ein aktives Tool ist, das von seinen UserInnen und den Community-EntwicklerInnen aktuell gehalten wird. Dies kommt Projekten zugute, bei denen die Lernkurve oder die Kosten für Omeka deutlich niedriger sind als die Lernkurve oder die Kosten für das Erlernen eines anderen Tools, die Programmierung einer Website oder die Investition in zusätzliche Ressourcen. Außerdem ist Omeka ein flexibles Werkzeug, das durch zahlreiche externe Software-Add-ons erweiterbare Funktionen integrieren kann. Dennoch ist es für AusstellungserstellerInnen zeitaufwendig, diese zu recherchieren, zu lernen, wie man Omeka benutzt, und Individualisierung vorzunehmen. Darüber hinaus kann Omeka bestehende Probleme, mit denen Digital-Humanities-Projekte konfrontiert sein können, wie z. B. Metadatenfehler, fehlende Projektdokumentation und Ungewissheit in Bezug auf die Nachhaltigkeit eines Projekts nicht beheben. Kleinere Projekte tendieren dazu, Standardeinstellungen und Templates zu verwenden, die keine Individualisierungen haben, mit eingeschränkter Objektansicht und Interaktivität. Projekte können jedoch grundlegenden Anforderungen an Internet-Barrierefreiheit erfüllen, indem sie für Website-BesucherInnen mit Behinderungen nutzbar sind und auf verschiedenen Bildschirmgrößen verwendbar sind. Darüber hinaus müssen ForscherInnen und AusstellungerstellerInnen abwägen, ob die Vorteile von Omeka seine Einschränkungen als Tool im Hinblick auf den Inhalt eines Projekts, die domänenspezifischen Anforderungen und die Fähigkeiten der ErstellerInnen oder Teams überwiegen.