Description (de)
auch Barocci geschrieben, ein edler Venetianer, blüht in der letzten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Er studierte vorzüglich Philosophie und Mathematik, sprach vollkommen griechisch und lateinisch; aber er glaubte an Zauberei und Magie, und suchte durch diese Mittel die Zukunft zu errathen und seine verliebten Leidenschaften zu befriedigen. Er ward deshalb der Inquisition angezeigt und 1587 ward ihm der Prozeß gemacht und er zu Bezahlung bedeutender Summen und zu mehrjährigem Kerker verurtheilt. Merkwürdig ist sein Geständniß seiner Irrthümer, daß er vor dem Inquisitionsgericht ablegte. Man weiß den Zeitpunkt seines Todes nicht genau. Er hinterließ seinem Neffen Jakob Barozzi, eine reiche Bibliothek und viele merkwürdige physikalische und mathematische Instrumente.
Außer vielen kleineren Werken verschiedenen Inhaltes haben wir von ihm: Procti Diadochi Commentaria in libri primum Elementorum Euclidis latine per Fr. Barocium, cum ejusdem scholiis. Padua 1560. Folio.
Hieronis liber de machinis bellicis et Geodesia latine cum scholiis. Venetia 1572 in 4° - Geometricum problema tredecim modis demonstratum, quod docet duas lineas in eodem plano designare, quae nunguam inuicem coincidant, etsiam fi in infinitum protrahantur. Venetiis 1586 in 4°. Eine Nachahmung des lateinischen Werkes des Baxerius.
Quelle: Biographie universelle ancienne et moderne
Verfasser: Joseph v. Würth
Archivale: Kurzbiographie
Umfang: 1 S.
Datum: undatiert
Archiv-Signatur: Astr.-NL-4.384