Title (deu)
Heimat bist du schwuler Söhne?
schwule Männlichkeiten, soziale Räume und Affekt im österreichischen Kinofilm
Parallel title (eng)
Heimat bist du schwuler Söhne?
gay masculinities, social spaces, and affect in Austrian cinema
Author
Paul Kunz
Advisor
Nicole Kandioler-Biet
Assessor
Nicole Kandioler-Biet
Abstract (deu)
Diese Masterarbeit untersucht, wie schwule Männlichkeiten in österreichischen Kinofilmen im Verhältnis zu sozialen Räumen dargestellt werden und welche affektive Ansprache die Filme bei dieser Darstellung anwenden. Zu diesem Zweck werden sechs zeitgenössische österreichische Kinofilme einer Filmanalyse unterzogen, wobei theoretische Bezüge zu Raewyn Connells Konzept der hegemonialen Männlichkeit, Sara Ahmeds queerer Phänomenologie sowie Rosalind Galts und Karl Schoonovers affektiven Registern hergestellt werden. Die Analyse zeigt, dass die Filme schwule Männlichkeiten häufig innerhalb heterosexuell männlich geformter Räume darstellen, in denen schwule Männlichkeiten als normabweichend erscheinen. Diese Normabweichung wird von den Filmen weitgehend auf individueller Ebene problematisiert, während der historische und politische Kontext dieser Räume vernachlässigt wird. Öffentliche Badezimmer und Clubs treten als wiederkehrende räumliche Motive auf: Badezimmer werden als Orte schwulen Begehrens mit vielfältigen affektiven Ansprachen dargestellt, während Clubs als Räume gezeigt werden, in denen die schwulen Protagonisten als Außenseiter agieren und überwiegend negative Affekte ausgelöst werden. Die Filme erzeugen häufig einfache und erwartbare Affekte, da sie weitgehend Genre-Erwartungen und damit einhergehenden Sehgewohnheiten entsprechen. Schwule Männlichkeiten treten in den Filmen oft in ein oppositionelles Verhältnis zu einer österreichischen Identität, die durch hegemoniale, heterosexuelle Männlichkeit geprägt ist. Das schwule Begehren für eine migrantische, nicht-weiße oder anderweitig als nicht-österreichisch markierte Männlichkeit dient häufig als Katalysator für den Entwicklungsprozess der schwulen weißen österreichischen Figuren.
Abstract (eng)
This master's thesis investigates how gay masculinities are depicted in Austrian films in relation to social spaces and the affective engagement these films employ in their portrayal. To this end, six contemporary Austrian films are analyzed, drawing on theoretical frameworks such as Raewyn Connell's concept of hegemonic masculinity, Sara Ahmed's queer phenomenology, and the affective registers described by Rosalind Galt and Karl Schoonover. The analysis reveals that the films often depict gay masculinities within spaces shaped by straight masculinities, where gay men appear as deviant. This deviance is primarily problematized at an individual level, while the historical and political context of these spaces is largely neglected. Public bathrooms and clubs emerge as recurring spatial motifs: bathrooms are portrayed as sites of gay desire with varied affective engagements, whereas clubs are depicted as spaces where the gay protagonists are positioned as outsiders, eliciting predominantly negative affects. The films frequently generate simple and predictable affects, aligning with genre expectations and conventional viewing habits. Gay masculinities are often set in opposition to an Austrian identity defined by hegemonic heterosexual masculinity. The gay desire for a migrant, non-white, or otherwise non-Austrian marked masculinity often serves as a catalyst for the developmental process of the gay white Austrian characters.
Keywords (deu)
Schwule MännlichkeitenÖsterreichischer FilmSoziale RäumeQueerAffektFilmanalyseHegemoniale MännlichkeitQueere PhänomenologieSchwulMännlichkeitFilmÖsterreichKinoQueerer FilmSchwuler Film
Keywords (eng)
gay masculinitiesAustrian filmsocial spacesqueeraffectfilm analysishegemonic masculinityqueer phenomenologygaymasculinityfilmAustriacinemaqueer filmgay film
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
135 Seiten : Illustrationen
Number of pages
141
Study plan
Masterstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft
[UA]
[066]
[583]
Members (1)
Title (deu)
Heimat bist du schwuler Söhne?
schwule Männlichkeiten, soziale Räume und Affekt im österreichischen Kinofilm
Parallel title (eng)
Heimat bist du schwuler Söhne?
gay masculinities, social spaces, and affect in Austrian cinema
Author
Paul Kunz
Abstract (deu)
Diese Masterarbeit untersucht, wie schwule Männlichkeiten in österreichischen Kinofilmen im Verhältnis zu sozialen Räumen dargestellt werden und welche affektive Ansprache die Filme bei dieser Darstellung anwenden. Zu diesem Zweck werden sechs zeitgenössische österreichische Kinofilme einer Filmanalyse unterzogen, wobei theoretische Bezüge zu Raewyn Connells Konzept der hegemonialen Männlichkeit, Sara Ahmeds queerer Phänomenologie sowie Rosalind Galts und Karl Schoonovers affektiven Registern hergestellt werden. Die Analyse zeigt, dass die Filme schwule Männlichkeiten häufig innerhalb heterosexuell männlich geformter Räume darstellen, in denen schwule Männlichkeiten als normabweichend erscheinen. Diese Normabweichung wird von den Filmen weitgehend auf individueller Ebene problematisiert, während der historische und politische Kontext dieser Räume vernachlässigt wird. Öffentliche Badezimmer und Clubs treten als wiederkehrende räumliche Motive auf: Badezimmer werden als Orte schwulen Begehrens mit vielfältigen affektiven Ansprachen dargestellt, während Clubs als Räume gezeigt werden, in denen die schwulen Protagonisten als Außenseiter agieren und überwiegend negative Affekte ausgelöst werden. Die Filme erzeugen häufig einfache und erwartbare Affekte, da sie weitgehend Genre-Erwartungen und damit einhergehenden Sehgewohnheiten entsprechen. Schwule Männlichkeiten treten in den Filmen oft in ein oppositionelles Verhältnis zu einer österreichischen Identität, die durch hegemoniale, heterosexuelle Männlichkeit geprägt ist. Das schwule Begehren für eine migrantische, nicht-weiße oder anderweitig als nicht-österreichisch markierte Männlichkeit dient häufig als Katalysator für den Entwicklungsprozess der schwulen weißen österreichischen Figuren.
Abstract (eng)
This master's thesis investigates how gay masculinities are depicted in Austrian films in relation to social spaces and the affective engagement these films employ in their portrayal. To this end, six contemporary Austrian films are analyzed, drawing on theoretical frameworks such as Raewyn Connell's concept of hegemonic masculinity, Sara Ahmed's queer phenomenology, and the affective registers described by Rosalind Galt and Karl Schoonover. The analysis reveals that the films often depict gay masculinities within spaces shaped by straight masculinities, where gay men appear as deviant. This deviance is primarily problematized at an individual level, while the historical and political context of these spaces is largely neglected. Public bathrooms and clubs emerge as recurring spatial motifs: bathrooms are portrayed as sites of gay desire with varied affective engagements, whereas clubs are depicted as spaces where the gay protagonists are positioned as outsiders, eliciting predominantly negative affects. The films frequently generate simple and predictable affects, aligning with genre expectations and conventional viewing habits. Gay masculinities are often set in opposition to an Austrian identity defined by hegemonic heterosexual masculinity. The gay desire for a migrant, non-white, or otherwise non-Austrian marked masculinity often serves as a catalyst for the developmental process of the gay white Austrian characters.
Keywords (deu)
Schwule MännlichkeitenÖsterreichischer FilmSoziale RäumeQueerAffektFilmanalyseHegemoniale MännlichkeitQueere PhänomenologieSchwulMännlichkeitFilmÖsterreichKinoQueerer FilmSchwuler Film
Keywords (eng)
gay masculinitiesAustrian filmsocial spacesqueeraffectfilm analysishegemonic masculinityqueer phenomenologygaymasculinityfilmAustriacinemaqueer filmgay film
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
141