Abstract (deu)
Die vorliegende Studie untersucht die Verbreitungsänderungen von 24 Noctuidae-Arten innerhalb der geografischen Grenzen Zentraleuropas im Zeitraum von 1970 bis 2023, mit einem Fokus auf Verschiebungen ihrer geografischenVerbreitung. Da der Klimawandel zunehmend Ökosysteme und die Biodiversität beeinflusst, ist es entscheidend, die Reaktionen von verschiedenen Arten zu verstehen. Durch die Analyse öffentlich verfügbarer Daten vom Portal GBIF verfolgte diese Arbeit das Ziel, beobachtbare Änderungen im Breitengrad der Nachweise und in den Verbreitungsmustern aller 24 Arten zu identifizieren und deren potenzielle Zusammenhänge mit spezifischen ökologischen Merkmalen zu erforschen. Zur statistischen Analyse wurden Kruskal-Wallis-ANOVAs durchgeführt, um Unterschiede zwischen den Jahrzehnten zu bewerten, und die Ergebnisse wurden durch Fligner-Killeen-Tests weiter validiert, um Unterschiede in der Varianz der Nachweisdaten zu berücksichtigen. LOESS-Regressionen wurden angewandt, um die Himmelsrichtung der Veränderungen im Verbreitungsbereich für jede Art zu visualisieren. Die Ergebnisse zeigten statistisch signifikante Verteilungsverschiebungen der Nachweise bei allen 24 Arten, wobei bei 14 Arten solche Veränderungen auch in der LOESS-Regression sichtbar waren. Konkret wiesen zwei Arten, Caradrina kadenii und Caradrina gilva, eine Arealerweiterung nach Norden auf, während neun Arten eine Verschiebung ihrer mitteleuropäischen Verbreitung nach Süden zeigten, wobei die ausgeprägtesten Verschiebungen bei Athetis hospes, Hadena magnolii, Trigonophora flammea und Callopistria latreillei beobachtet wurden. Aedia leucomelas, Cucullia verbasci und Polyphaenis sericata zeigten Erweiterungen des Verbreitungsbereichs, jedoch ohne einen klaren Richtungstrend. Arten, die erfolgreich ihre Verbreitungsbereiche ausgedehnt oder verschoben haben, teilen häufig Merkmale wie Polyphagie der Larven, Bevorzugung wärmebegünstigter Habitate, generalistische Habitatanforderungen und das Nutzen von potenziell invasiven, kultivierten oder widerstandfähigeren Wirtspflanzen. Diese Eigenschaften erleichtern es ihnen vermutlich, sich effektiv an sich verschiebende Klimazonen anzupassen und neue Gebiete zu besiedeln. Im Gegensatz dazu waren Merkmale wie Bindung an kühle Lebensräume, hohe Habitatspezialisierung, Monophagie der Larven, die Abhängigkeit von spezifischen Wirtspflanzen und eine Verbreitung nur in eingeschränkten Höhenlagen bei den zehn Arten ohne sichtbare Trends häufiger. Diese Eigenschaften könnten ihre Fähigkeit einschränken, effektiv auf den Klimawandel zu reagieren.