Abstract (deu)
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Störung, die sich nach einem erlebten oder beobachteten traumatischen Ereignis entwickeln kann. PTBS ist bekanntermaßen eine chronische, weit verbreitete, hochgradig komorbide und potenziell tödliche Erkrankung. Die Behandlung kann kompliziert sein und führt bei vielen Menschen möglicherweise nicht zur Beseitigung aller PTBS-Symptome und Komorbidität. Mit diesem systematischen Review soll festgestellt werden, ob die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) oder die Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung (DVA) hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Förderung des posttraumatischen Wachstums, einer positiven psychologischen Veränderung, die unabhängig von der Dynamik der PTBS-Symptombehandlung auftreten kann, überlegen ist. Wir gingen davon aus, dass KVT wirksamer sei als DVA. Wir führten ein systematisches Review aktueller randomisierter kontrollierter Studien durch und identifizierten vier RKS, die die Auswirkungen von KVT oder DVA auf PW untersuchten. Die leichte Überlegenheit von DVA gegenüber KVT bei der Förderung der PW konnte nachgewiesen werden, da in einer Studie keine Auswirkung von KVT auf die Gesamt-PW festgestellt wurde. Alle Studien berichteten über eine Verringerung der PTBS-Symptome als Folge einer DVA- oder KVT-Behandlung. Die Beteiligung therapiespezifischer Faktoren ist unklar, da die KVT-spezifischen kognitiven Aufgaben sowohl bei KVT als auch bei DVA tendenziell PW-fördernd sind; noch nicht in der KVT bei homogenem Trauma. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass beide Therapien für die PW und die PTBS-Symptomreduktion wirksam sind, wobei DVA die KVT hinsichtlich seiner Wirkung auf die PW leicht übertrifft. Aufgrund des insgesamt hohen/unklaren Risikos einer Verzerrung in den Studien bleiben die Ergebnisse jedoch weiterhin unschlüssig. Es sind weitere qualitativ hochwertige RKS und Metaanalysen erforderlich, die die Auswirkungen von DVA und KVT auf PW testen. Diese Studie trägt zum Wissen über die Verbesserung der PTBS-Behandlung und der Trauma-Recovery bei.