Abstract (deu)
Von queer-feministischer Gewaltforschung, entwicklungspsychologischen, sozialkonstruktivistischen und sexualpädagogischen Ansätzen ausgehend, untersucht die Masterarbeit die gesellschaftlichen Dynamiken sexualisierter Gewalt gegen Kinder sowie die Präventionsmöglichkeiten durch bereits im Kindesalter einsetzende sexuelle Bildung und die Enttabuisierung von Körper und Sexualität. Die Arbeit analysiert, wie institutionelle und familiäre Rahmenbedingungen sexualisierte Gewalt begünstigen, und beleuchtet sowohl die Profile der Betroffenen als auch der Täter*innen. Zugleich verdeutlicht sie, dass sexualisierte Gewalt tief in patriarchalen Strukturen verankert ist und sich besonders in Abhängigkeits- und Autoritätsverhältnissen zwischen Erwachsenen und Kindern manifestiert. Darüber hinaus zeigt sie, dass altersgerechte sexuelle Bildung das Potenzial besitzt, sexualisierte Gewalt zu reduzieren, indem sie für Selbstbestimmung notwendige Kompetenzen von Kindern insbesondere hinsichtlich ihrer eigenen Sexualität und ihres eigenen Körpers stärkt. Die Tabuisierung von Sexualität und sexualisierter Gewalt gegen Kinder in der Erziehung begünstigt hingegen sexualisierte Gewalt gegen Kinder und begründet folglich die Notwendigkeit einer Enttabuisierung im Rahmen einer kindgerechten sexuellen Bildung. Die Arbeit zeigt, wie sexualpädagogische Konzepte sexueller Bildung zur Reduzierung sexualisierter Gewalt gegen Kinder beitragen und worin deren Hürden und Grenzen bestehen.