Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit untersucht die Position des österreichischen Bildungssystems in der politischen Bildungsvermittlung und Entwicklung politischer Mündigkeit von wahlberechtigten Schüler:innen in Österreich. Im Zentrum steht die Frage, wie strukturelle Bedingungen der Schule die politischen Bildungsprozesse beeinflussen. Basierend auf der qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz und Rädiker werden problemzentrierte Interviews mit Lehrkräften und Schüler:innen analysiert, um zu untersuchen, wie politische Bildung und Wissensvermittlung im Schulalltag umgesetzt wird und welche Herausforderungen dabei auftreten können. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die politische Bildungsvermittlung lehrkraftabhängig ist und im Schulunterricht häufig nur oberflächlich behandelt wird. Aufgrund dessen nehmen soziale Medien die Funktion der Informationsquelle ein, um sich selbst Richtung politisch mündigen Akteur:innen der Gesellschaft auszubilden. Die Arbeit diskutiert auch die Schwächen des derzeitigen Bildungssystems, besonders in Bezug auf die mangelnde Zeitressource und fordern eine Reform, um politische Bildungsvermittlung, in Form von einer Fächerteilung des Unterrichtsgegenstands Gesichte und Politische Bildung, zu stärken. Maßnahmen wie diese sollen dazu beitragen, dass Schüler:innen besser auf ihre gesellschaftliche Rolle politisch mündiger Bürger:innen vorbereitet werden.