Title (deu)
You can't sit with us
eine Untersuchung der Fan Rezeption um Stunt Casting
Parallel title (eng)
You can't sit with us
a study about fan reception of stunt casting
Author
Lisa Auer
Advisor
Anke Charton
Assessor
Anke Charton
Abstract (deu)
Fan Gemeinschaften, vor allem im Bereich des Musical Theaters, sind sehr eng gestrickte Gruppen, welche sich vernetzen, jedoch auch ausgeprägte Meinungen haben. Vor allem im Bereich der Besetzung spalten sich die Meinungen. In den Sozialen Netzwerken kann man beobachten, wie intensiv darüber diskutiert wird, wer nun die neue Hauptbesetzung eines Broadway Stückes ist. Daher lautet die Forschungsfrage: Welche Formen nehmen Fan Kulturen im Diskurs um Stunt Casting anhand von Musical Theater Aufführungen an und welche Rolle spielt hier die Rezeption auf YouTube und inwiefern verändert sich diese? Mein Material grenzt sich auf die Analyse dreier Broadway Inszenierungen in den letzten zehn Jahren sowie deren Rezeption auf YouTube ein. Im Fokus sollen drei spezifische Musical Stücke stehen. Einerseits Mean Girls am Broadway ebenso wie Waitress am Broadway und am West End sowie Dear Evan Hansen am Broadway. Mithilfe vergleichender Analyse sollen im Bereich des Sozialen Netzwerkes YouTube verschiedenste Rezensionen, Kommentare sowie Mitschnitte der Stücke betrachtet werden - immer mit dem Fokus auf das sogenannte „Stunt Casting“. Die Arbeit beleuchtet, inwiefern sich die Reaktionen und Rezeption der Fan Gemeinschaft ändern, wenn bekannte Persönlichkeiten, die oftmals keinerlei Ausbildung im Bereich Theater haben, eine Hauptrolle nehmen. Um in weiteren Schritten über Besetzungen im Theater zu schreiben ist es wichtig zuvor zu beleuchten, was Fangemeinschaften im Musical Bereich im digitalen Zeitalter beschreiben. Ein großer Faktor ist, ähnlich wie auch bei anderen Gemeinschaften, dass die Gruppe die Personen oder hier das Theaterstück regelrecht anbeten. Anschließend wird der Ausdruck „Stunt Casting“ erläutert, um zu untersuchen, inwiefern dies innerhalb der heutigen Gesellschaft relevant ist. Außerdem werden die verschiedenen Kanäle vorgestellt, die von den Fans verwendet werden, ihre Meinung zu verbreiten. Insbesondere sogenannte „Slime Tutorials“ werden ein Thema sein, da es sich hier um teils illegale Mitschnitte handelt oder auch „Bootlegs“, welche auf Plattformen wie YouTube hochgeladen werden. Dies ist nochmals eine weitere Ebene, da dies ebenso ein Kanal ist, mit dem eine Meinung ausgedrückt werden kann. Hier kommt erneut das Thema der Zugänglichkeit hinzu, da nicht alle Menschen nach New York City reisen können, jedoch viele diese Theaterstücke auf eine Art und Weise trotzdem betrachten möchten. Vor allem die Frage wie diese einerseits in die Öffentlichkeit gelangen oder wie Produzent*innen darauf reagieren sind für diese Arbeit relevant. Insbesondere liegt der Fokus darin zu hinterfragen wieso diese, meist sogar qualitativ sehr schlecht aufgezeichneten Aufführungen, einen solchen Reiz für die Fangemeinschaften haben, da sogar der Konsens der Gemeinschaft zu sein scheint, dass solche Aufzeichnungen eher negativ zu sehen sind. Trotz alledem wird dieser Inhalt konsumiert. Was scheint hier der Reiz zu sein? Insbesondere interessant ist dies zu beobachten mit dem Wissen, dass es für Dear Evan Hansen beispielsweise bereits eine Verfilmung gibt, wenngleich hier jedoch keine Bühnenproduktion zu sehen ist, da die Geschichte real verfilmt wurde. Es ist jedoch zu beobachten, dass die Produzent*innen dieser Produktionen durchaus auf die Wünsche des Publikums hören, da beispielsweise Waitress auf der Bühne verfilmt wurde und dies dieses Jahr am Tribeca Film Festival zu sehen war. Trotz alledem, wenngleich ein kleinerer Schritt Richtung zugänglicherem Musiktheater, sieht man hier wiederum eine weitere Einschränkung für all jene, die zu dieser Zeit dieses Festival nicht besuchen konnten. Ein weiterer Weg die Rezeption zu untersuchen sind Kommentare unter diesen Mitschnitten, aber auch unter Videos verschiedenster Meinungsblogger. Hier ist man unter anderem einem Phänomen ausgesetzt, welches sich in der heutigen Zeit immer mehr verbreitet, nämlich Hasskommentaren. Hass im Netz wird immer häufiger, vor allem gegen Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens. Oftmals feinden sich hier verschiedenste Fangruppen gegenseitig an. An diesem Beispiel möchte ich zeigen wie sich „Hate-Speech“ auch in einem vermeintlichen „safe space“ wie der Musiktheater Szene, die in den Medien ebenso oftmals als inklusiv dargestellt wird, verbreitet und Rezeption anderer beeinflussen kann. „Hate Watching“, was vor allem in Bezug auf „Stunt Casting“ relevant ist, ist ein besonders interessantes Beispiel in diesem Diskurs. Es werden explizit und bereits mit dem Wissen einer negativen Rezeption Produktionen angesehen, um anschließend darüber negativ zu berichten. Natürlich bedingt dies, dass bereits eine negative Konnotation durch bereits vorhandene Rezensionen vorhanden ist. Anschließend ist zu beobachten, dass sich oftmals die Meinungen, sogar Formulierungen verschiedener Meinungsblogs decken. Mithilfe dieser Kanäle sollen im Anschluss die vorgestellten Musical Stücke betrachtet werden, um die Rezeption im Diskurs der Besetzung, insbesondere des Stunt Castings, analysieren zu können. Ganz besonders spannend ist zu beobachten, dass hier ja zwei verschiedene Arten von Fangruppen aufeinandertreffen und sich vermischen - einerseits die Musicalfans sowie andererseits die Fans des Popstars beispielsweise. Diese Interaktionen können auch nochmals Teil der Rezeption sein. Ziel ist eine Betrachtung und Analyse des „Stunt Castings“ innerhalb gegenwärtiger Musical-Produktionen anhand der Rezeption und Kommentaren von Fan-Gemeinden mithilfe verschiedenster Theorien der Fan-Studies.
Keywords (deu)
Stunt CastingFan RezeptionenBootlegsTheaterMusicalsFans
Keywords (eng)
Celebrity CastingFans
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
102 Seiten
Number of pages
102
Study plan
Masterstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft
[UA]
[066]
[583]
Members (1)
Title (deu)
You can't sit with us
eine Untersuchung der Fan Rezeption um Stunt Casting
Parallel title (eng)
You can't sit with us
a study about fan reception of stunt casting
Author
Lisa Auer
Abstract (deu)
Fan Gemeinschaften, vor allem im Bereich des Musical Theaters, sind sehr eng gestrickte Gruppen, welche sich vernetzen, jedoch auch ausgeprägte Meinungen haben. Vor allem im Bereich der Besetzung spalten sich die Meinungen. In den Sozialen Netzwerken kann man beobachten, wie intensiv darüber diskutiert wird, wer nun die neue Hauptbesetzung eines Broadway Stückes ist. Daher lautet die Forschungsfrage: Welche Formen nehmen Fan Kulturen im Diskurs um Stunt Casting anhand von Musical Theater Aufführungen an und welche Rolle spielt hier die Rezeption auf YouTube und inwiefern verändert sich diese? Mein Material grenzt sich auf die Analyse dreier Broadway Inszenierungen in den letzten zehn Jahren sowie deren Rezeption auf YouTube ein. Im Fokus sollen drei spezifische Musical Stücke stehen. Einerseits Mean Girls am Broadway ebenso wie Waitress am Broadway und am West End sowie Dear Evan Hansen am Broadway. Mithilfe vergleichender Analyse sollen im Bereich des Sozialen Netzwerkes YouTube verschiedenste Rezensionen, Kommentare sowie Mitschnitte der Stücke betrachtet werden - immer mit dem Fokus auf das sogenannte „Stunt Casting“. Die Arbeit beleuchtet, inwiefern sich die Reaktionen und Rezeption der Fan Gemeinschaft ändern, wenn bekannte Persönlichkeiten, die oftmals keinerlei Ausbildung im Bereich Theater haben, eine Hauptrolle nehmen. Um in weiteren Schritten über Besetzungen im Theater zu schreiben ist es wichtig zuvor zu beleuchten, was Fangemeinschaften im Musical Bereich im digitalen Zeitalter beschreiben. Ein großer Faktor ist, ähnlich wie auch bei anderen Gemeinschaften, dass die Gruppe die Personen oder hier das Theaterstück regelrecht anbeten. Anschließend wird der Ausdruck „Stunt Casting“ erläutert, um zu untersuchen, inwiefern dies innerhalb der heutigen Gesellschaft relevant ist. Außerdem werden die verschiedenen Kanäle vorgestellt, die von den Fans verwendet werden, ihre Meinung zu verbreiten. Insbesondere sogenannte „Slime Tutorials“ werden ein Thema sein, da es sich hier um teils illegale Mitschnitte handelt oder auch „Bootlegs“, welche auf Plattformen wie YouTube hochgeladen werden. Dies ist nochmals eine weitere Ebene, da dies ebenso ein Kanal ist, mit dem eine Meinung ausgedrückt werden kann. Hier kommt erneut das Thema der Zugänglichkeit hinzu, da nicht alle Menschen nach New York City reisen können, jedoch viele diese Theaterstücke auf eine Art und Weise trotzdem betrachten möchten. Vor allem die Frage wie diese einerseits in die Öffentlichkeit gelangen oder wie Produzent*innen darauf reagieren sind für diese Arbeit relevant. Insbesondere liegt der Fokus darin zu hinterfragen wieso diese, meist sogar qualitativ sehr schlecht aufgezeichneten Aufführungen, einen solchen Reiz für die Fangemeinschaften haben, da sogar der Konsens der Gemeinschaft zu sein scheint, dass solche Aufzeichnungen eher negativ zu sehen sind. Trotz alledem wird dieser Inhalt konsumiert. Was scheint hier der Reiz zu sein? Insbesondere interessant ist dies zu beobachten mit dem Wissen, dass es für Dear Evan Hansen beispielsweise bereits eine Verfilmung gibt, wenngleich hier jedoch keine Bühnenproduktion zu sehen ist, da die Geschichte real verfilmt wurde. Es ist jedoch zu beobachten, dass die Produzent*innen dieser Produktionen durchaus auf die Wünsche des Publikums hören, da beispielsweise Waitress auf der Bühne verfilmt wurde und dies dieses Jahr am Tribeca Film Festival zu sehen war. Trotz alledem, wenngleich ein kleinerer Schritt Richtung zugänglicherem Musiktheater, sieht man hier wiederum eine weitere Einschränkung für all jene, die zu dieser Zeit dieses Festival nicht besuchen konnten. Ein weiterer Weg die Rezeption zu untersuchen sind Kommentare unter diesen Mitschnitten, aber auch unter Videos verschiedenster Meinungsblogger. Hier ist man unter anderem einem Phänomen ausgesetzt, welches sich in der heutigen Zeit immer mehr verbreitet, nämlich Hasskommentaren. Hass im Netz wird immer häufiger, vor allem gegen Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens. Oftmals feinden sich hier verschiedenste Fangruppen gegenseitig an. An diesem Beispiel möchte ich zeigen wie sich „Hate-Speech“ auch in einem vermeintlichen „safe space“ wie der Musiktheater Szene, die in den Medien ebenso oftmals als inklusiv dargestellt wird, verbreitet und Rezeption anderer beeinflussen kann. „Hate Watching“, was vor allem in Bezug auf „Stunt Casting“ relevant ist, ist ein besonders interessantes Beispiel in diesem Diskurs. Es werden explizit und bereits mit dem Wissen einer negativen Rezeption Produktionen angesehen, um anschließend darüber negativ zu berichten. Natürlich bedingt dies, dass bereits eine negative Konnotation durch bereits vorhandene Rezensionen vorhanden ist. Anschließend ist zu beobachten, dass sich oftmals die Meinungen, sogar Formulierungen verschiedener Meinungsblogs decken. Mithilfe dieser Kanäle sollen im Anschluss die vorgestellten Musical Stücke betrachtet werden, um die Rezeption im Diskurs der Besetzung, insbesondere des Stunt Castings, analysieren zu können. Ganz besonders spannend ist zu beobachten, dass hier ja zwei verschiedene Arten von Fangruppen aufeinandertreffen und sich vermischen - einerseits die Musicalfans sowie andererseits die Fans des Popstars beispielsweise. Diese Interaktionen können auch nochmals Teil der Rezeption sein. Ziel ist eine Betrachtung und Analyse des „Stunt Castings“ innerhalb gegenwärtiger Musical-Produktionen anhand der Rezeption und Kommentaren von Fan-Gemeinden mithilfe verschiedenster Theorien der Fan-Studies.
Keywords (deu)
Stunt CastingFan RezeptionenBootlegsTheaterMusicalsFans
Keywords (eng)
Celebrity CastingFans
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
102