Title (deu)
Queere Freiheit von Gewicht
zur Frage der Freiheit bei Simone de Beauvoir und Judith Butler
Parallel title (eng)
Queer freedom - freedom that matters
on the question of freedom with Simone de Beauvoir and Judith Butler
Author
Madlen Schwaiger
Advisor
Michael Staudigl
Assessor
Michael Staudigl
Abstract (deu)
"'Freiheit'" - umkämpfter Begriff, missbrauchtes Wort, Sehnsuchtsort." Im Jahr 2022 gingen weltweit zahlreiche Frauen* auf die Straße, um gegen religiöse Diktaturen, Verschärfungen bei der Verfolgung von Schwangerschaftsabbrüchen und andere Formen der Unterdrückung sowie Ausbeutung zu protestieren. Wenngleich diesen Versammlungen unterschiedliche Forderungen innewohnen, artikulieren sie durch das Erscheinen im öffentlichen Raum allesamt gewisse Vorstellungen von Freiheit. Es handelt sich dabei um Körper, die durch ihr Erscheinen in der öffentlichen Sphäre die Fragilität von Freiheit sichtbar machen. Begleitet wird dies von formulierten Sprechakten: Ihr einschärfender Imperativ zur Kritik an patriarchalen Verhältnissen sowie die Inszenierung von Spielräumen von Freiheit, zeigt, dass der Diskurs über Freiheit an seiner unmittelbaren Dringlichkeit nicht an Bedeutung verloren hat. Dies mündet in einer Reihe von Fragen, die alt und aktuell zugleich sind. Was verstehen wir unter Freiheit, bedeutet Freiheit frei von oder frei zu, also frei von Zwängen oder frei zu handeln. Wie fragil ist Freiheit, wer gewährt uns Freiheit, von wessen Freiheit sprechen wir, oder müssen wir uns vielmehr die Frage stellen, von wessen Unfreiheit wir sprechen müssen, um eine Idee von Freiheit zu formulieren? Mit dem Eingang des Begriffs „Queer“ in das wissenschaftliche Feld in den 1990er Jahren wurden bis dahin nicht oder nur unzureichend zum Ausdruck gebrachte „Unfreiheiten“ benannt und damit für eine breitere Bevölkerung sicht- und artikulierbar gemacht. Queer steht dabei „für eine identitätskritische und antiessenzialistische Politik, die sich für kontingente politische Bedürfnisse jenseits von sexuellen und geschlechtlichen Normen und Kategorisierungen ausspricht.“ . Darin steckt die Idee des Aufzeigens, Ausgleichens und Hervorhebens von Ungleichheiten mittels performativer (Sprech-)Akte. Mit der Etablierung des Begriffs wurde dem Freiheitsdiskurs eine weitere Analysekategorie in die Hand gelegt, die es ermöglicht, Freiheit als Ort zu denken, der keinen normativen Identitäten unterworfen ist. Dadurch wird die Frage aufgeworfen, ob der Begriff der Freiheit, um ihn nicht vorrangig männlich und heteronorm, sondern als offene Idee zu denken, das Queere braucht. Die vorliegende Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt den Term „Queere Freiheit“ als einen performativen Sprechakt zu entwickeln, der eben nicht nur eine Information übermittelt, sondern auch eine Handlung vollzieht. Um dieser wissenschaftlichen Frage nachzugehen, werden die philosophischen Theoriesysteme der beiden Philsoph:innen Judith Butler und Simone de Beauvoir auf ihr Freiheitsverständnis hin befragt. Gerade weil sich Simone de Beauvoir in "Das andere Geschlecht" und Judith Butler in "Das Unbehagen der Geschlechter" fortwährend mit Ungleichheiten in den Möglichkeiten der persönlichen Freiheit, im Kontext von Geschlechtsidentität, beschäftigt und selbst Ideen von Freiheit entwickelt haben , scheint mir eine exemplarische Untersuchung dieser zwei Denker:innen für die dieser Arbeit zugrundeliegenden Fragestellung überaus zweckdienlich zu sein.
Keywords (deu)
Judith ButlerSimone de BeauvoirFreiheitQueerQueere FreiheitDiskursKörperBefreiung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
79 Seiten
Number of pages
78
Study plan
Masterstudium Interdisziplinäre Ethik
[UA]
[066]
[641]
Association (deu)
Title (deu)
Queere Freiheit von Gewicht
zur Frage der Freiheit bei Simone de Beauvoir und Judith Butler
Parallel title (eng)
Queer freedom - freedom that matters
on the question of freedom with Simone de Beauvoir and Judith Butler
Author
Madlen Schwaiger
Abstract (deu)
"'Freiheit'" - umkämpfter Begriff, missbrauchtes Wort, Sehnsuchtsort." Im Jahr 2022 gingen weltweit zahlreiche Frauen* auf die Straße, um gegen religiöse Diktaturen, Verschärfungen bei der Verfolgung von Schwangerschaftsabbrüchen und andere Formen der Unterdrückung sowie Ausbeutung zu protestieren. Wenngleich diesen Versammlungen unterschiedliche Forderungen innewohnen, artikulieren sie durch das Erscheinen im öffentlichen Raum allesamt gewisse Vorstellungen von Freiheit. Es handelt sich dabei um Körper, die durch ihr Erscheinen in der öffentlichen Sphäre die Fragilität von Freiheit sichtbar machen. Begleitet wird dies von formulierten Sprechakten: Ihr einschärfender Imperativ zur Kritik an patriarchalen Verhältnissen sowie die Inszenierung von Spielräumen von Freiheit, zeigt, dass der Diskurs über Freiheit an seiner unmittelbaren Dringlichkeit nicht an Bedeutung verloren hat. Dies mündet in einer Reihe von Fragen, die alt und aktuell zugleich sind. Was verstehen wir unter Freiheit, bedeutet Freiheit frei von oder frei zu, also frei von Zwängen oder frei zu handeln. Wie fragil ist Freiheit, wer gewährt uns Freiheit, von wessen Freiheit sprechen wir, oder müssen wir uns vielmehr die Frage stellen, von wessen Unfreiheit wir sprechen müssen, um eine Idee von Freiheit zu formulieren? Mit dem Eingang des Begriffs „Queer“ in das wissenschaftliche Feld in den 1990er Jahren wurden bis dahin nicht oder nur unzureichend zum Ausdruck gebrachte „Unfreiheiten“ benannt und damit für eine breitere Bevölkerung sicht- und artikulierbar gemacht. Queer steht dabei „für eine identitätskritische und antiessenzialistische Politik, die sich für kontingente politische Bedürfnisse jenseits von sexuellen und geschlechtlichen Normen und Kategorisierungen ausspricht.“ . Darin steckt die Idee des Aufzeigens, Ausgleichens und Hervorhebens von Ungleichheiten mittels performativer (Sprech-)Akte. Mit der Etablierung des Begriffs wurde dem Freiheitsdiskurs eine weitere Analysekategorie in die Hand gelegt, die es ermöglicht, Freiheit als Ort zu denken, der keinen normativen Identitäten unterworfen ist. Dadurch wird die Frage aufgeworfen, ob der Begriff der Freiheit, um ihn nicht vorrangig männlich und heteronorm, sondern als offene Idee zu denken, das Queere braucht. Die vorliegende Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt den Term „Queere Freiheit“ als einen performativen Sprechakt zu entwickeln, der eben nicht nur eine Information übermittelt, sondern auch eine Handlung vollzieht. Um dieser wissenschaftlichen Frage nachzugehen, werden die philosophischen Theoriesysteme der beiden Philsoph:innen Judith Butler und Simone de Beauvoir auf ihr Freiheitsverständnis hin befragt. Gerade weil sich Simone de Beauvoir in "Das andere Geschlecht" und Judith Butler in "Das Unbehagen der Geschlechter" fortwährend mit Ungleichheiten in den Möglichkeiten der persönlichen Freiheit, im Kontext von Geschlechtsidentität, beschäftigt und selbst Ideen von Freiheit entwickelt haben , scheint mir eine exemplarische Untersuchung dieser zwei Denker:innen für die dieser Arbeit zugrundeliegenden Fragestellung überaus zweckdienlich zu sein.
Keywords (deu)
Judith ButlerSimone de BeauvoirFreiheitQueerQueere FreiheitDiskursKörperBefreiung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
78
Association (deu)
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