Abstract (deu)
Diese Masterarbeit untersucht Transkriptionsmethoden zur Darstellung von Blickverhalten in dolmetschervermittelter Interaktion anhand eines simulierten Asylverfahrens. Mithilfe der Programme ELAN und EXMARaLDA wurden zwei unterschiedliche Transkriptionen erstellt und verglichen, wobei GAT und HIAT für verbale Aspekte verwendet wurden. Die Arbeit kombiniert verbalisierte, symbolische und verbildlichte Elemente zur Darstellung von Blickverhalten basierend auf dolmetschwissenschaftlichen Beiträgen. Deppermanns Anforderungen an wissenschaftliche Transkriptionen dienten als Bewertungsmaßstab für die Vor- und Nachteile der gewählten Methoden. Es wurde aufgezeigt, dass beide Programme die multimodale Transkription durch parallele Spuren unterstützen, wobei EXMARaLDA Vorteile bei der Sichtbarkeit von Annotationen bietet und ELAN die Bearbeitung mehrerer Videos erleichtert. Die Segmentierung ermöglicht eine präzise Erfassung der Blickdauer. Simple Symbole, Beschreibungen und Standbilder verbessern die Lesbarkeit des Transkripts. Beide Programme bieten interoperable Exportformate für die Integration in wissenschaftliche Datenbanken und erweisen sich als nützliche Werkzeuge zur wissenschaftlichen Analyse multimodaler Interaktionen. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Transkriptionsmöglichkeiten ist im Hinblick auf die Nachhaltigkeit und Weiterverwendbarkeit der Daten entscheidend. Die Anwendung von Methoden, die sich in der Praxis als besonders effektiv und effizient erweisen, ist von großer Bedeutung, um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen. Aus dieser Arbeit gehen Vorschläge für die Konsistenz und Genauigkeit der Transkription und den Einsatz geeigneter Software-Tools hervor. Weitere wichtige Faktoren, die darüber hinaus beleuchtet werden könnten, sind die Sicherstellung der Datenintegrität sowie die Berücksichtigung ethischer und rechtlicher Aspekte. Der vorliegende Vergleich der Transkriptionsmethoden soll der zukünftigen Dolmetschforschung als Orientierungshilfe dienen, um Fehler zu minimieren, die Effizienz zu steigern und die Qualität der Arbeitsergebnisse zu sichern.