Abstract (deu)
Im 16. Jahrhundert war der Münzumlauf in Österreich geprägt von einer komplexen Struktur, die zeitlich von dem Ende des mittelalterlichen Groschen- und Pfennigumlaufs bis zur Inflationsperiode der Kipperzeit reichte. Anhand der Herkunfts-, Nominal- und Zeitstruktur von 174 Schatzfunden mit 103.298 Münzen und weiteren wenigen Einzelfunden soll in dieser Arbeit der Frage nachgegangen werden, warum und wann welche Münzen zwischen 1500 und 1623 in Österreich zirkulierten und welchen Einfluss die Entwicklungen im Münzwesen auf den Münzumlauf dieser Zeit hatten. Dafür wurden die Münzen bis zur Stückebene in einer einheitlichen Form erfasst und vorwiegend mittels quantitativer Methoden ausgewertet. Anhand der drei Ebenen des Münzumlaufs war es möglich, einen Überblick über die Entwicklungen der relevanten Strukturaspekte des Geldes zu geben. Beispiele dafür sind die nachweisbaren Fundmünzhorizonte, die geographische Streuung der Funde, die Rolle des ausländischen Geldes, die unterschiedlichen Nominalwerte der Münzen, die Altersstruktur der einzelnen Schatzfunde sowie die Unterscheidung zwischen Produktion bzw. Umlauf der Münzen.