Abstract (deu)
Die Aufrechterhaltung der Gewebehomöostase beruht auf Überwachungsmechanismen, welche sicherstellen, dass Chromosomen während der Mitose gleichmäßig aufgetrennt werden. Dennoch können Fehler auftreten, die zu abnormalen Karyotypen führen, ein Phänotyp bekannt als Aneuploidie. Aneuploidie tritt in gesunden, somatischen Geweben selten auf, da sie mit schädlichen Effekten auf Zellwachstum und Lebensfähigkeit einhergeht. Schicksal und Überleben aneuploider Zellen sind abhängig von Gewebe- und physiologischem Kontext. Es wird vermutet, dass Zell-autonome Mechanismen für die Erkennung und Eliminierung aneuploider Zellen in sich entwickelnden Säugetierembryos verantwortlich sind. Gegensätzlich dazu ist das Bestehen von aneuploiden Zellen als Kennziechen vieler Tumore. Verglichen mit dem Dünndarm sind Aneuploidie und Tumorigeneseanfälligkeit erhöht im Dickdarm, dies lässt auf einen verbesserten Erkennungsmechanismus von aneuploiden Zellen im Dünndarm schließen. In dieser Arbeit wollen wir diese Möglichkeit testen, indem wir neue Protokolle zur Induktion und Untersuchung von Aneuploidie in Dünndarm-Organoiden entwickeln. Im Detail werden wir den mitotischen Checkpunkt Inhibitor Reversine benutzen, um Aneuploidie während Organoid-Morphogenese auszulösen, ohne dabei Organoidwachstum und Überlebensfähigkeit zu beinträchtigen. Im Anschluss an unser optimiertes Reversine-Behandlungs-Regiment, wurden aneuploide Zellen mit Hilfe von Immunfluoreszenz detektiert. Unsere Daten deuten darauf hin, dass p53 and cleaved caspase 3 in Reversine-behandelten Enteroid Monolayers hoch reguliert sind. Wir schlagen die p53-vermittelte Apoptose als möglichen Schutzmechanismus für die Entfernung aneuploider Zellen aus dem Gewebe vor. Unsere technischen Fortschritte legen die Grundlage für weitere Untersuchungen der lokalen Gewebereaktion, die das Wachstum aneuploider Zellen begrenzt und so die Homöostase im Darmepithel bewahrt.