Title (de)
Nam et expectat et attendit et meminit – Dimensionalität von Zeit und Zeiterfahrung in der Fuge cis-Moll BWV 849
Language
German
Description (xx)
Die für die antike Rhetorik zentrale Kategorie der ›memoria‹ dient im Folgenden als hermeneutischer Schlüssel für die Interpretation formaler Auffälligkeiten der Fuge cis-Moll BWV 849. Damit stellt der Beitrag einen neuen Bezug zwischen der antiken Rhetorik und dem formalen Aufbau Bachscher Fugen her. Zwischen antiker und neuzeitlicher Rhetorik vermittelt dabei die Zeittheorie des Augustinus aus dem XI. Buch der Confessiones, in der ein direktes Kausalverhältnis zwischen rhetorischer Schulung, ›memoria‹ und Zeiterfahrung konstruiert wird. Die musiktheoretische Rezeption antiker rhetorischer Denkmuster im 18. Jahrhundert und die hervorragende Rolle des Gedächtnisses in der für die Formenlehre grundlegenden Vorstellung von Entwicklung bilden ein kategoriales Netzwerk, das an kritischen Punkten der Form sowohl die Gesamtdisposition als auch das satztechnische Detail erfasst.
Keywords (xx)
Hörerwartung; Fuge; fugue; Johann Sebastian Bach; Kontrasubjekt; countersubject; Oktavparallelen; consecutive octaves; Choralbearbeitung; choral setting; Fortspinnungstypus; stile antico; Palindrom; Augustinus; listening expectations
DOI
10.31751/292
ISSN
1862-6742
Author of the digital object
Ariane Jeßulat
Editor
Folker Froebe
Licence Selected
Name of Publication (de)
Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie [Journal of the German-Speaking Society of Music Theory]
Volume
5
Number
2–3
From Page
313
To Page
333
Publisher
Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH)
Publication Date
2008