Ludwig Lorenz von Liburnau war ein österreichischer Zoologe mit dem Spezialgebiet Ornithologie. Er wurde am 26. August 1856 als Sohn eines hohen Ministerialbeamten im damaligen Ackerbauministerium in Fiume (heute: Rijeka) geboren und studierte an der Universität Wien Naturwissenschaften. Nach seiner Promotion 1879 war er Volontär im k. k. Hofnaturalienkabinett, dem späteren Naturhistorischen Museum Wien, und bewährte sich bei der Neuaufstellung der Sammlung anlässlich der Umsiedlung des Museums (1885-1889) in das neue Gebäude am Burgring. 1888 wurde er dort Kurator für Vögel und Säugetiere und übernahm 1912 die Leitung der Abteilung für Zoologie. 1908 wurde er Professor an der Hochschule für Bodenkultur.
In den Jahren 1892/93 fungierte Liburnau als wissenschaftlicher Begleiter der Weltreise des Erzherzogs Franz Ferdinand von Österreich-Este, wobei zu seinen Hauptaufgaben die Dokumentation des Unternehmens gehörte. Zu diesem Zweck legte er eine Sammlung von 147 Fotografien an, die von in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts tätigen Fotostudios angefertigt und wahrscheinlich als Souvenirs vor Ort eingekauft wurden. Die Aufnahmen stammen von Hippolyte Arnoux, Adelphoi Zangaki, Charles T. Scowen, Samuel Bourne und anderen, die bisher nicht zugeordnet werden konnten.
Ludwig Lorenz-Liburnau verstarb am 9. Dezember 1943 in St. Gilgen, Land Salzburg. Sein Nachlass wurde im Jahr 2015 von seiner Urenkelin Marietta Maurer dankenswerterweise der Zentralbibliothek für Physik überlassen.
Lesetipp: Franz Ferdinand von Österreich-Este: Die Eingeborenen machten keinen besonders günstigen Eindruck. Tagebuch meiner Reise um die Erde 1892-1893. Herausgegeben und kommentiert von Frank Gerbert. Kremayr & Scheriau, Wien 2013. ISBN 9783218008624 (http://ubdata.univie.ac.at/AC10756255)
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