Titel
Through the Looking-Glass
Der etruskische Spiegel VI 2627 aus dem Bestand des Kunsthistorischen Museums als Fallbeispiel für die rituelle Manipulation und Defunktionalisierung im Kontext der Grablege in der etruskischen Kultur
Abstract
Die Etrusker waren große Meister in der Metallverarbeitung und entwickelten über die Jahrhunderte eine hohe Kunstfertigkeit insbesondere in der Herstellung von Goldschmuck sowie Bronzearbeiten. Unter diesen bedeuten die Bronzespiegel (etr. malena/malstria) mit rund 3.000 bisher bekannten Exemplaren eine umfangreiche Objektgattung. Ein Teil der etruskischen Spiegel weist sichtbare Modifikationen auf, die in den Kontext der Bestattungsrituale gesetzt werden können. Diese rituelle Manipulation, bei der das Objekt defunktionalisiert wird, erscheint in der etruskischen Kultur insbesondere in Form der Inschrift śuthina, die auf die polierte Spiegelscheibe eingraviert wird. Zudem sind Verbiegungen oder andere Arten der Zerstörung, in der Hauptsache die Spiegelscheibe betreffend, nachweisbar. Im Bestand der Wiener Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums findet sich ein instruktives Exemplar, das nicht nur von herausragender Qualität ist, sondern darüber hinaus Anzeichen ritueller Zerstörung aufweist. Ausgehend von diesem Beispiel wird die Objektgruppe der etruskischen Spiegel vorgestellt sowie Anzeichen und Motivationen für derartige Deformierungen besprochen, wobei weitere Beispiele aus anderen Kultur- und Zeiträumen zum Vergleich herangezogen werden.
Objekt-Typ
Sprache
Deutsch [deu]
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:2108298
Enthalten in
Titel
Interpretierte Eisenzeiten
Fallstudien, Methoden, Theorie, Tagungsbeiträge der 10. Linzer Gespräche zur interpretativen Eisenzeitarchäologie
ISBN
978-3854744078
Herausgeber*in
A. Weidinger
J. Leskovar
Reihe
Titel
Studien zur Kulturgeschichte von Oberösterreich
Band
55
Verlag
OÖ Landes-Kultur GmbH , 2024
Seitenanfang
241
Seitenende
254
Projektnummer
P 33721-G – Austrian Science Fund (FWF)
Zugänglichkeit

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