Abstract
Die Ebene der Gemeinde spielt im österreichischen Krisen- und Katastrophenmanagement durch ihre Vielfalt der Aufgabenbereiche eine bedeutende Rolle. Als unmittelbar betroffene Wirkebene sind sie nicht nur für das Einschreiten im Ernstfall, sondern auch für die Umsetzung von Präventionsmaßnahmen zuständig. Dies trifft vor allem auf Starkregen-Ereignisse zu, welche durch ihr kleinräumiges Auftreten zumindest in der Anfangsphase des Einschreitens der kommunalen Ebene bedürfen. Durch ihr ubiquitäres Auftreten sind sie außerdem ein besonders taugliches Anschauungsbeispiel, um die Umsetzung des kommunalen Katastrophen‑, Krisen- und Naturgefahrenmanagements sowie dessen zukünftige Herausforderungen zu untersuchen. Auf Basis einer quantitativen Befragung österreichischer Gemeinden wurden diese Punkte näher beleuchtet. Die Analyse der Ergebnisse hat gezeigt, dass das Risikobewusstsein unter österreichischen Gemeinden hinsichtlich Starkregen-Ereignissen bereits sehr hoch ist. Die Maßnahmen, die bereits ergriffen wurden, beschränken sich aktuell oftmals noch auf inkrementelle Maßnahmen zur unmittelbaren Bekämpfung der Folgen von Starkregen-Ereignissen. Defizite konnten vor allem bei kommunikativen Maßnahmen sowie strategischen und mitigierenden Maßnahmen festgestellt werden. Als zentrale Herausforderung für die Zukunft wurden finanzielle wie auch personelle Ressourcen sowie das Fehlen von Know-how identifiziert. Durch statistische Analysen konnte gezeigt werden, dass eine engere interkommunale Zusammenarbeit, Unterstützung beim Aufbau von Know-how der Gemeindeverwaltung sowie finanzielle Anreize zur Erstellung von strategischen Plänen essenziell für das zukünftige kommunale Krisen- und Katastrophenmanagement sind.