You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1249131
Title (deu)
"S´Gwand in Wien"
wie sich Wiener Adel und Bürgertum zwischen 1815 und 1890 kleideten und die Entwicklung des Kleidermachergewerbes in diesem Zeitraum
Author
Julia Domes
Adviser
Lorenz Mikoletzky
Assessor
Lorenz Mikoletzky
Abstract (deu)

ABBILDUNGEN: nur in PRINTAUSGABE!
Das erste Einleitungskapitel setzt sich mit dem Terminus „Wiener Mode“ auseinander. Was ist „Wiener Mode“? Seit wann gibt es „Wiener Mode“? Was sind die Charakteristika der „Wiener Mode“?
Im zweiten Einleitungskapitel werden die Gesellschaftsschichten Wiener Adel und Wiener Bürgertum näher betrachtet. Wer gehörte diesen sozialen Schichten an und wie sah deren jeweilige Hierarchie aus? Zusätzlich wird auf die Rolle, die beide Gesellschaftsschichten als „Modevorbild“ spielten, eingegangen.
Im ersten Teil von „S´Gwand in Wien“ wird der Frage nachgegangen welche Kleidung der Adel und das Bürgertum Wiens, zwischen 1815 und 1890, also in den drei kostümhistorischen Epochen Biedermeier, Zweites Rokoko und Gründerzeit, trugen. Neben der Oberbekleidung und deren verschiedenen Silhouetten, Schnitte, Farben und Materialen, finden auch Accessoires und Unterwäsche Erwähnung.
Abgesehen von der Mode an sich umfasst der erste Teil der Arbeit auch Biographien von Persönlichkeiten, die das Modeleben ihrer Epochen stark beeinflusst haben. Die erste Biographie ist die der Herzogin Marie Caroline von Berry, welcher nachgesagt wird, dass sie die Biedermeiermode „erfunden“ hat. Pauline Fürstin Metternich ist die zweite Biographie gewidmet. Sie war eine Modevorreiterin, v.a. aber „entdeckte“ sie Charles Frederick Worth und etablierte ihn und seine Mode im Hochadel. Der Nobelschneider Worth gilt als Begründer der Haute couture und seine Biographie ist die dritte und letzte.
Der zweite Teil von „S´Gwand in Wien“ setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich das KIeidermachergewerbe im Lauf des 19. Jahrhunderts verändert hat. Nachdem dieses Gewerbe jahrhunderte lang in einer Zunft organisiert war, durchlief es in der im Vergleich dazu relativ kurzen Zeit von hundert Jahren enorme Veränderungen. Durch technische Erfindungen, wie etwa die Nähmaschine oder Zuschneidemaschinen, durch das Aufkommen und die Etablierung der Konfektionsindustrie oder durch gesetzliche Neuerungen, wie z.B. der Gewerbeordnung von 1859 verlor das Zunftsystem an Macht und das Kapital lenkte von nun an das Gewerbe.
Aufgrund dieser Machtverschiebung änderte sich auch das Berufsbild der Kleidermacher. Die Voraussetzungen zur Ausübung des Schneiderberufes waren v.a. in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts nicht mehr dieselben wie zu Zunftzeiten. Sie kämpften lange Zeit gegen die Veränderungen an, waren aber erfolglos. Ein Gros der Schneidermeister verlor seine Unabhängigkeit, sie arbeiteten nicht länger direkt für Kunden, sondern für die Kapitalisten, für die Konfektionäre. Auch die Gesellen mussten sich mit den neuen Entwicklungen arrangieren, sie wurden zu Kleiderarbeitern. Als Folge des Kampfes entstanden Interessensvertretungen, Fachvereine, die eine ähnlich bewegte Geschichte haben, wie ihre Mitglieder. Im Rahmen der Fachvereine (Vorläufer der Gewerkschaften) konnten sich die Arbeiter gegen das Kapital auflehnen und gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch kleine Erfolge verbuchen.

Abstract (eng)

IMAGES: see PRINTED EDITION!
The first introductory chapter deals with ´Viennese fashion´. It answers questions like ´What is Viennese fashion?´, ´How long has Viennese fashion existed?´, or ´What is typical of Viennese fashion?´. The second chapter deals with the Viennese aristocracy and bourgeoisie, with their social hierarchy and their habits concerning clothing.
Part one of the thesis is about the typical clothing of the Viennese aristocracy and bourgeoisie between 1815 and 1890. It is subdivided into three chapters, two of them related to women’s clothing and one to men’s clothing. All chapters give typical examples of the Viennese way of clothing (e.g.: crinolines, tournures, corsets, tailcoats, waistcoats, etc.) in different ´costume- historical´ epochs like ´Biedermeier´, ´2nd Rococo´ and the ´Gründerzeit´. Besides the clothing, the chapters also deal with accessories like hats, shoes, gloves, ties, etc.
The first part also includes three biographies: That of Marie Caroline Herzogin von Berry, of whom it is said that she ´invented´ the ´Biedermeier- fashion´, that of Pauline Fürstin Metternich, a Viennese Princess who was a fashion role model in the second half of the 19th century and that of Charles Frederick Worth, who was the first Haute couture- dressmaker and invented the ´tournure´.
The second part is about the changes in the clothing industry within the 19th century. For hundreds of years the clothing industry was characterized by the guild system, but eventually it was changed by different influences like technological inventions (sewing machine), the newly established ready- to- wear industry (the industry in Prossnitz) and new laws (Industrial Code of 1859).
Furthermore the five chapters of the second part show how the job description of a dressmaker altered. During the time of the guilds, tailors worked directly with customers, but after the ready- to- wear industry was established virtually all the tailors worked for manufacturers and their factories. The dressmakers became ´simple´ workers, who had to fight for their rights. This fight is also part of ´S´Gwand in Wien´.

Keywords (eng)
costume historyVienna19th century
Keywords (deu)
KostümgeschichteWien19. Jahrhundert
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1249131
rdau:P60550 (deu)
150 S.
Number of pages
146
Members (1)
Title (deu)
"S´Gwand in Wien"
wie sich Wiener Adel und Bürgertum zwischen 1815 und 1890 kleideten und die Entwicklung des Kleidermachergewerbes in diesem Zeitraum
Author
Julia Domes
Abstract (deu)

ABBILDUNGEN: nur in PRINTAUSGABE!
Das erste Einleitungskapitel setzt sich mit dem Terminus „Wiener Mode“ auseinander. Was ist „Wiener Mode“? Seit wann gibt es „Wiener Mode“? Was sind die Charakteristika der „Wiener Mode“?
Im zweiten Einleitungskapitel werden die Gesellschaftsschichten Wiener Adel und Wiener Bürgertum näher betrachtet. Wer gehörte diesen sozialen Schichten an und wie sah deren jeweilige Hierarchie aus? Zusätzlich wird auf die Rolle, die beide Gesellschaftsschichten als „Modevorbild“ spielten, eingegangen.
Im ersten Teil von „S´Gwand in Wien“ wird der Frage nachgegangen welche Kleidung der Adel und das Bürgertum Wiens, zwischen 1815 und 1890, also in den drei kostümhistorischen Epochen Biedermeier, Zweites Rokoko und Gründerzeit, trugen. Neben der Oberbekleidung und deren verschiedenen Silhouetten, Schnitte, Farben und Materialen, finden auch Accessoires und Unterwäsche Erwähnung.
Abgesehen von der Mode an sich umfasst der erste Teil der Arbeit auch Biographien von Persönlichkeiten, die das Modeleben ihrer Epochen stark beeinflusst haben. Die erste Biographie ist die der Herzogin Marie Caroline von Berry, welcher nachgesagt wird, dass sie die Biedermeiermode „erfunden“ hat. Pauline Fürstin Metternich ist die zweite Biographie gewidmet. Sie war eine Modevorreiterin, v.a. aber „entdeckte“ sie Charles Frederick Worth und etablierte ihn und seine Mode im Hochadel. Der Nobelschneider Worth gilt als Begründer der Haute couture und seine Biographie ist die dritte und letzte.
Der zweite Teil von „S´Gwand in Wien“ setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich das KIeidermachergewerbe im Lauf des 19. Jahrhunderts verändert hat. Nachdem dieses Gewerbe jahrhunderte lang in einer Zunft organisiert war, durchlief es in der im Vergleich dazu relativ kurzen Zeit von hundert Jahren enorme Veränderungen. Durch technische Erfindungen, wie etwa die Nähmaschine oder Zuschneidemaschinen, durch das Aufkommen und die Etablierung der Konfektionsindustrie oder durch gesetzliche Neuerungen, wie z.B. der Gewerbeordnung von 1859 verlor das Zunftsystem an Macht und das Kapital lenkte von nun an das Gewerbe.
Aufgrund dieser Machtverschiebung änderte sich auch das Berufsbild der Kleidermacher. Die Voraussetzungen zur Ausübung des Schneiderberufes waren v.a. in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts nicht mehr dieselben wie zu Zunftzeiten. Sie kämpften lange Zeit gegen die Veränderungen an, waren aber erfolglos. Ein Gros der Schneidermeister verlor seine Unabhängigkeit, sie arbeiteten nicht länger direkt für Kunden, sondern für die Kapitalisten, für die Konfektionäre. Auch die Gesellen mussten sich mit den neuen Entwicklungen arrangieren, sie wurden zu Kleiderarbeitern. Als Folge des Kampfes entstanden Interessensvertretungen, Fachvereine, die eine ähnlich bewegte Geschichte haben, wie ihre Mitglieder. Im Rahmen der Fachvereine (Vorläufer der Gewerkschaften) konnten sich die Arbeiter gegen das Kapital auflehnen und gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch kleine Erfolge verbuchen.

Abstract (eng)

IMAGES: see PRINTED EDITION!
The first introductory chapter deals with ´Viennese fashion´. It answers questions like ´What is Viennese fashion?´, ´How long has Viennese fashion existed?´, or ´What is typical of Viennese fashion?´. The second chapter deals with the Viennese aristocracy and bourgeoisie, with their social hierarchy and their habits concerning clothing.
Part one of the thesis is about the typical clothing of the Viennese aristocracy and bourgeoisie between 1815 and 1890. It is subdivided into three chapters, two of them related to women’s clothing and one to men’s clothing. All chapters give typical examples of the Viennese way of clothing (e.g.: crinolines, tournures, corsets, tailcoats, waistcoats, etc.) in different ´costume- historical´ epochs like ´Biedermeier´, ´2nd Rococo´ and the ´Gründerzeit´. Besides the clothing, the chapters also deal with accessories like hats, shoes, gloves, ties, etc.
The first part also includes three biographies: That of Marie Caroline Herzogin von Berry, of whom it is said that she ´invented´ the ´Biedermeier- fashion´, that of Pauline Fürstin Metternich, a Viennese Princess who was a fashion role model in the second half of the 19th century and that of Charles Frederick Worth, who was the first Haute couture- dressmaker and invented the ´tournure´.
The second part is about the changes in the clothing industry within the 19th century. For hundreds of years the clothing industry was characterized by the guild system, but eventually it was changed by different influences like technological inventions (sewing machine), the newly established ready- to- wear industry (the industry in Prossnitz) and new laws (Industrial Code of 1859).
Furthermore the five chapters of the second part show how the job description of a dressmaker altered. During the time of the guilds, tailors worked directly with customers, but after the ready- to- wear industry was established virtually all the tailors worked for manufacturers and their factories. The dressmakers became ´simple´ workers, who had to fight for their rights. This fight is also part of ´S´Gwand in Wien´.

Keywords (eng)
costume historyVienna19th century
Keywords (deu)
KostümgeschichteWien19. Jahrhundert
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1249132
Number of pages
146