You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1256915
Title (eng)
The Vedic i-Stems and internal derivation
Parallel title (deu)
Zur internen Derivation: die vedischen i-Stämme
Author
Laura Grestenberger
Adviser
Melanie Malzahn
Assessor
Melanie Malzahn
Abstract (deu)
Das Ziel dieser Arbeit ist es, ein Teilgebiet der uridg. nominalen internen Derivation anhand eines begrenzten Corpus genauer zu untersuchen. Ausgehend von gewissen Suffixalternationen in den Paradigmen einiger ererbter vedischer u-Stämme, die auf ein altes Nebeneinander eines akrostatischen (neutralen) Substantivs und eines davon intern abgeleiteten proterokinetisch flektierten Adjektivs hindeuten, soll geklärt werden, ob ein ähnliches Ableitungsschema bei den ansonsten ähnlich flektierten i-Stämmen vorgelegen haben könnte. Dabei muss einerseits untersucht werden, ob es in der Simplexflexion der i-Stämme eine ähnliche Distribution zwischen "offener" und "geschlossener Flexion gibt wie bei den u-Stämmen, andererseits müssen alle komponierten i-Stämme einbezogen werden, da die Hinterglieder von Possessivkomposita im Indogermanischen ebenfalls wie ein internes Derivat des zugrundeliegenden Simplex flektierten. Da die Strukturanforderungen der vedischen Metrik Archaismen bewahren können, besteht der größte Teil der Arbeit aus einer genauen Analyse der belegten i-Stämme nach metrischen Gesichtspunkten. Eine erste Auswertung zeigt allerdings, dass es bei den i-Stämmen keine systematische Suffixvariation gibt und dass auch komponierte i-Stämme nicht grundsätzlich von der Simplexflexion abweichen. Besonders die Klasse der ererbten i-Stämme, die synchron nicht mit Verbalwurzeln assoziiert sind, weist im Gegensatz zu ererbten u-Stämmen keine Spuren interner Derivation auf. Diachron könnte das Fehlen intern derivierter i-Adjektive darauf zurückzuführen sein, dass indogermanische i-Abstrakta in erster Linie mit den Adjektiven des Caland-Suffixverbands assoziiert waren und daher keine intern derivierten Adjektive bildeten, was auch das Fehlen von i-Adjektiven in der Grundsprache erklären könnte. In diesem Fall müssen allerdings einzelsprachlich auftretende i-Adjektive erklärt werden. Im Vedischen sind hier zwei Gruppen zu unterscheiden: Einerseits klar mit dem Caland-System assoziierte Bildungen, die sekundär aus den Vordergliedern von Caland-Possessivkomposita reanalysiert worden sein könnten (bzw. in einigen Fällen wohl auf appositiv verwendete abstrakte Substantive zurückgehen), andererseits mit dem Perfektstamm assoziierte reduplizierte Verbaladjektive, deren uridg. Status aber noch zu klären ist und einer sprachübergreifenden Untersuchung bedarf.
Abstract (eng)
The scope of this thesis is the investigation of one particular aspect of PIE nominal internal derivation in Vedic, the derivation of proterokinetic adjectives from acrostatic abstract nouns. Since a number of inherited Vedic u-stems shows a consistent variation between "open" and "closed" inflectional endings that may be explained as going back to just such substantive: adjective pairings, one could assume that the i-stems would also have preserved such a pattern if it had existed in PIE. However, a first analysis of the attested Vedic i-stems and the metrical distribution of their inflectional endings shows that there is no systematical variation to be found. This goes both for the simplex attestations and the stems attested as second compound members (which have to be taken into consideration because SMCs where inflected like an internal derivative of the underlying athematic simplex stem in PIE). These findings confirm the general assumption that PIE did not have primary-looking i-adjectives. This may be connected to the fact that PIE i-abstracts (from which we would expect internally derived adjectives) where integrated in the Caland system and associated with its suffixal adjectives, which may have blocked the process of internal derivation from these formations. On the other hand, we do find a number of i-adjectives in Vedic, which accordingly have to be explained as Indo-Iranian innovations. Within these, two groups have to be distinguished, a) (C)i-adjectives clearly associated with the Caland system and b) reduplicated adjectives synchronically associated with the perfect stem. While the former most likely continue reanalyzed Caland abstracts, the PIE status of the second group is uncertain and needs further study beyond the Vedic material.
Keywords (eng)
Internal derivationVedicIndo-European nominal morphologyCaland system
Keywords (deu)
Interne DerivationVedischIndogermanische NominalmorphologieCaland-System
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1256915
rdau:P60550 (deu)
VI, 173 S.
Number of pages
181
Members (1)
Title (eng)
The Vedic i-Stems and internal derivation
Parallel title (deu)
Zur internen Derivation: die vedischen i-Stämme
Author
Laura Grestenberger
Abstract (deu)
Das Ziel dieser Arbeit ist es, ein Teilgebiet der uridg. nominalen internen Derivation anhand eines begrenzten Corpus genauer zu untersuchen. Ausgehend von gewissen Suffixalternationen in den Paradigmen einiger ererbter vedischer u-Stämme, die auf ein altes Nebeneinander eines akrostatischen (neutralen) Substantivs und eines davon intern abgeleiteten proterokinetisch flektierten Adjektivs hindeuten, soll geklärt werden, ob ein ähnliches Ableitungsschema bei den ansonsten ähnlich flektierten i-Stämmen vorgelegen haben könnte. Dabei muss einerseits untersucht werden, ob es in der Simplexflexion der i-Stämme eine ähnliche Distribution zwischen "offener" und "geschlossener Flexion gibt wie bei den u-Stämmen, andererseits müssen alle komponierten i-Stämme einbezogen werden, da die Hinterglieder von Possessivkomposita im Indogermanischen ebenfalls wie ein internes Derivat des zugrundeliegenden Simplex flektierten. Da die Strukturanforderungen der vedischen Metrik Archaismen bewahren können, besteht der größte Teil der Arbeit aus einer genauen Analyse der belegten i-Stämme nach metrischen Gesichtspunkten. Eine erste Auswertung zeigt allerdings, dass es bei den i-Stämmen keine systematische Suffixvariation gibt und dass auch komponierte i-Stämme nicht grundsätzlich von der Simplexflexion abweichen. Besonders die Klasse der ererbten i-Stämme, die synchron nicht mit Verbalwurzeln assoziiert sind, weist im Gegensatz zu ererbten u-Stämmen keine Spuren interner Derivation auf. Diachron könnte das Fehlen intern derivierter i-Adjektive darauf zurückzuführen sein, dass indogermanische i-Abstrakta in erster Linie mit den Adjektiven des Caland-Suffixverbands assoziiert waren und daher keine intern derivierten Adjektive bildeten, was auch das Fehlen von i-Adjektiven in der Grundsprache erklären könnte. In diesem Fall müssen allerdings einzelsprachlich auftretende i-Adjektive erklärt werden. Im Vedischen sind hier zwei Gruppen zu unterscheiden: Einerseits klar mit dem Caland-System assoziierte Bildungen, die sekundär aus den Vordergliedern von Caland-Possessivkomposita reanalysiert worden sein könnten (bzw. in einigen Fällen wohl auf appositiv verwendete abstrakte Substantive zurückgehen), andererseits mit dem Perfektstamm assoziierte reduplizierte Verbaladjektive, deren uridg. Status aber noch zu klären ist und einer sprachübergreifenden Untersuchung bedarf.
Abstract (eng)
The scope of this thesis is the investigation of one particular aspect of PIE nominal internal derivation in Vedic, the derivation of proterokinetic adjectives from acrostatic abstract nouns. Since a number of inherited Vedic u-stems shows a consistent variation between "open" and "closed" inflectional endings that may be explained as going back to just such substantive: adjective pairings, one could assume that the i-stems would also have preserved such a pattern if it had existed in PIE. However, a first analysis of the attested Vedic i-stems and the metrical distribution of their inflectional endings shows that there is no systematical variation to be found. This goes both for the simplex attestations and the stems attested as second compound members (which have to be taken into consideration because SMCs where inflected like an internal derivative of the underlying athematic simplex stem in PIE). These findings confirm the general assumption that PIE did not have primary-looking i-adjectives. This may be connected to the fact that PIE i-abstracts (from which we would expect internally derived adjectives) where integrated in the Caland system and associated with its suffixal adjectives, which may have blocked the process of internal derivation from these formations. On the other hand, we do find a number of i-adjectives in Vedic, which accordingly have to be explained as Indo-Iranian innovations. Within these, two groups have to be distinguished, a) (C)i-adjectives clearly associated with the Caland system and b) reduplicated adjectives synchronically associated with the perfect stem. While the former most likely continue reanalyzed Caland abstracts, the PIE status of the second group is uncertain and needs further study beyond the Vedic material.
Keywords (eng)
Internal derivationVedicIndo-European nominal morphologyCaland system
Keywords (deu)
Interne DerivationVedischIndogermanische NominalmorphologieCaland-System
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1256916
Number of pages
181