Abstract (deu)
Schloss Hof wurde erstmals 1413 erwähnt. In dieser Zeit noch die Veste Hoff, gelegen am
Fuß des Schlosshofer Hügels, nahe der heutigen Ortschaft Markthof, wurde es nach
mehrmaligem Besitzerwechsel und einer Umsiedelung, unter Prinz Eugen von Savoyen zu
einem Barockschloss ausgebaut. Prinz Eugen ließ den Nord- und den Südflügel erbauen, die
Fassade umgestalten, die Räumlichkeiten im Schloss adaptieren, kostbares Interieur anbringen
und auch den Meierhof bauen, sowie den Garten in sieben Terrassen anlegen. Prinz Eugen
nutzte das Marchfeldschloss sowohl für prächtige Feste und große Jagden, wie auch zur
persönlichen Erholung. Nach Eugens Tod 1736 erbte seine Nichte Anna Viktoria von
Savoyen-Soissons das Schloss und schenkte es ihrem Gatten Prinz Joseph Friedrich von
Sachsen-Hildburghausen als Morgengabe zur Hochzeit. Wenige Jahre nach der Hochzeit
folgte aber die Scheidung des Paares und das Schloss verblieb im Besitz des Prinzen. Dieser
veranstaltete, aufgrund seines ausschweifenden Lebenswandels, 1754 eine
„Verkaufsveranstaltung“, getarnt als großes Barockfest zu Ehren des Kaiserpaares. Der
Grund, er konnte die Erhaltung des Gebäudes nicht mehr finanzieren. 1755 kaufte Maria
Theresia Schloss Hof und schenkte es ihrem Mann. Franz Stephan machte aus Schlosshof
einen rentablen Wirtschaftsbetrieb und verfügte in seinem Testament, es solle auch nach
seinem Tod im Besitz der Familie verbleiben. Mit Maria Theresias Tod – sie hatte sich in
Schloss Hof noch ein Witwenappartement einrichten lassen – geriet das Schloss aber
allmählich in Vergessenheit. Unter Kaiser Franz II./I., er machte zehn Mal in Schloss Hof
Station, wurde das Schloss hauptsächlich für diplomatische Anlässe wie den Empfang einer
Einladungsdeputation oder zu Jagden verwendet. Keine pompösen Feste mehr, wie noch unter
Prinz Eugen oder Maria Theresia. Auch wurden, so die Zeremonialprotokolle, keine
Instandhaltungsarbeiten mehr vorgenommen, man überließ das Objekt seinem Schicksal.
Wenn Franz in Schloss Hof war, herrschte dort, im Unterschied zu Wien, ein vermindertes
Zeremoniell. Unter Kaiser Franz Joseph I. wurde das Schloss schließlich zur Gänze dem
Militär übergeben.