You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1310711
Title (eng)
English-medium degree programmes in Austrian tertiary business studies
policies and programme design
Parallel title (deu)
Englischsprachige Studiengänge an österreichischen Wirtschaftsfakultäten
Author
Barbara Julia Unterberger
Adviser
Ute Smit
Assessor
Ute Smit
Assessor
Axel Beer
Abstract (deu)

Die fortschreitende Internationalisierung des europäischen Hochschulraumes hat zum vermehrten Einsatz von Englisch als Unterrichtssprache nicht-englisch-sprachigen Ländern geführt (Maiworm & Wächter 2003: 88). Wirtschaftswissenschaftliche Studien sind von diesem Trend besonders betroffen, was man deutlich an der steigenden Anzahl englischsprachiger Studiengänge in dieser Fachrichtung ablesen kann (Wächter & Maiworm 2008: 45–48). Entgegen dieser Entwicklungen lässt sich allerdings immer noch ein mangelndes Bewusstsein für die organisatorischen und pädagogischen Herausforderungen, die sich durch die Einführung einer Fremdsprache als Arbeitssprache ergeben, feststellen. Die vorliegende Dissertation vereint eine Status Quo Erhebung zum Gesamtvolumen englischsprachiger Studiengänge in den Wirtschaftswissenschaften an österreichischen Universitäten mit einer Fallstudie an der größten europäischen Wirtschaftsuniversität, der WU Wien.
Das Forschungsdesign erlaubt es, quantitative Trends auf nationaler Ebene mit qualitativen Einblicken aus der Fallstudie zu ergänzen. Den Ausgangspunkt dazu stellt die Status Quo Erhebung dar, die die genaue Anzahl englischsprachiger Studiengänge in den Wirtschaftswissenschaften an österreichischen Universitäten im Studienjahr 2012/13 aufzeigt. Außerdem gewährt die Studie detailreiche Einblicke in vorherrschende sprachenbezogene Aufnahmeverfahren und Zulassungskriterien. Des Weiteren wurde eine Analyse von nationalen und institutionellen Internationalisierungsstrategien durchgeführt, die Entwicklungen auf diesem Gebiet beleuchtet und die Rolle der Verwendung von Englisch als Unterrichtssprache beschreibt. Um die Rolle des Sprachenlernens in diesen Studiengängen zu untersuchen, wurden ferner Curricula und Kursbeschreibungen analysiert. Hierbei wurde besonderes Augenmerk auf vorherrschende Unterrichtsformate und explizit angegebene, sprachenbezogene Lernziele gelegt. Alle Datensets wurden mit Erkenntnissen aus Interviews mit Programmentwicklern und Vortragenden ergänzt. So liefert die Studie durch diese Kombination von Makro- und Mikro-Ebenen ungewöhnlich ganzheitliche Einblicke in englischsprachige Studiengänge in den Wirtschaftswissenschaften.
Die Resultate der Status Quo Erhebung bestätigen Ergebnisse früherer Studien in Hinblick auf den vermehrten Einsatz von Englisch als Unterrichtssprache in wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen (Wächter & Maiworm 2008: 45–48). Die Untersuchung der sprachenbezogenen Aufnahmekriterien zeigt einige Problemfelder auf. Diese beziehen sich vor allem auf die Thematik der Test-Score-Äquivalenzen und die Zuordnung dieser zu den Kompetenzlevels des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen. Die Erhebung zeigt, dass für den Großteil der englischsprachen Studiengänge an österreichischen Wirtschaftsfakultäten ein C1 Kompetenzniveau als Aufnahmekriterium verlangt wird.
Die Analyse der institutionellen Internationalisierungsstrategien zeigt eine klare Verbindung zwischen dem steigenden Wettbewerb unter Anbietern im tertiären Bildungsbereich und der Einführung englischsprachiger Studiengänge. Im Unterschied dazu spielt das Thema auf nationaler Ebene eine eher untergeordnete Rolle. In den untersuchten Berichten des österreichischen Bildungsministeriums zur Internationalisierung der nationalen Hochschulen wird vor allem das Thema der Lehrenden- und Studierendenmobilität hervorgehoben.
Im Gegensatz zu Schlussfolgerungen vorangegangener Studien, dass explizite sprachenbezogene Lernziele in englischsprachigen Studiengängen eher selten vorzufinden sind (z.B. Järvinen 2008), zeigen die Ergebnisse der Lehrplananalyse, dass 77% der untersuchten Programme explizit angegebene, sprachenbezogene Lernziele beinhalten. Dies steht jedoch im Widerspruch zu den in den Interviews getroffenen Aussagen der Programmdirektoren, die verbesserte Sprachkenntnisse weitgehend als logische Folge der Verwendung von Englisch als Unterrichtssprache ansehen und diese Ziele nicht aktiv verfolgen. In der Tat sehen sie die sprachlichen Lernziele in den Kursbeschreibungen nicht als Sprachfunktionen per se, da sie Sprachunterricht primär mit Grammatiklernen gleichsetzen. In diesem Zusammenhang fällt außerdem ein mangelndes Bewusstsein für das Lehren und Lernen fachspezifischer Sprache auf, was sich wiederum in der spärlichen Anzahl von fachspezifischen Englischkursen in den Curricula widerspiegelt.

Abstract (eng)

Ongoing internationalisation processes have accelerated the implementation of English-medium programmes (EMPs) across European higher education institutions (e.g. Knight 2008). The discipline of business and management studies has been particularly affected by this trend, which is reflected in the increasing number of EMPs implemented each year in this field of study (Wächter & Maiworm 2008: 45–48). Despite this growth trend, there is still a lack of awareness of what the implementation of EMPs entails at both organisational and pedagogical levels. This thesis strives to contribute to filling this research gap by capturing the multifaceted nature of EMPs in tertiary business studies. The study combines a national status quo survey on the spread of EMPs with an analysis of internationalisation policies and a case study conducted at Vienna University of Economics and Business (WU), Europe’s largest business university.
The study design allows combining macro-level observations (i.e. quantitative, numerical trends at the national level) with micro-level insights (i.e. qualitative, detailed case study findings). As the point of departure for the present study, the status quo survey identifies the total number of EMPs offered in business studies at Austrian state universities in the academic year of 2012/13. It also provides detailed insights into distribution patterns and language-related entry requirements. Additionally, a policy analysis reveals internationalisation developments at national and institutional levels and illuminates the role English-medium education in internationalisation processes. Operating on the micro-level, the course description analysis explores the language learning element in EMPs by focusing on curriculum and course design. Among other aspects, prevalent teaching formats and explicit language learning aims of the programmes can be identified in this data. All these three data sets are complemented by findings derived from interviews with programme designers and instructors. In sum it can be said that the study’s combination of macro and micro-level analyses offers an unusually holistic insight into EMPs in tertiary business studies.  
The findings of the status quo survey highlight the trend towards EMPs in tertiary business education (Wächter & Maiworm 2008: 45–48). The analysis of the language-related entry requirements reveals potentially problematic areas in assigning test scores to CEFR (Common European Framework of Reference) proficiency levels. The findings show that for the majority of EMPs at Austrian business faculties a C1 proficiency level is mandatory for admission.
The analysis of institutional policies indicates that competition among internationalised HEIs stands in direct relation with the increased use of English-medium instruction in general and the growing number of English-taught degree programmes in particular. By contrast, the main rationale underlying the Austrian government’s internationalisation activities is the promotion and increase of academic mobility, while the theme of English-medium instruction plays a minor role in these policy documents.
Contrary to common assumptions about language learning aims in EMPs (e.g. Järvinen 2008: 83; Wächter & Maiworm 2008: 67–68), the results of the course description analysis show that 77% of the English-taught courses include explicitly stated language learning aims. However, the programme managers’ views expressed in the interviews are clearly divergent from the trends identified in the course description analysis. They largely assume language learning to be a logical consequence of English-medium instruction and consider the development of communication skills an implicit aim of their programmes only. Moreover, they do not consider the language learning aims identified in the course descriptions to be language functions per se as, for them, language teaching equals grammar instruction. Moreover, their awareness of discipline-specific language learning in EMPs and the need for ESP and EAP (English for Specific / Academic Purposes) teaching is rather limited, which is again reflected in the scarcity of ESP / EAP courses in the analysed EMP curricula.

Keywords (eng)
English-medium instructionEnglish-medium programmesInternationalisationInternationalisation policiesInternationalisation of higher educationAustrian higher educationbusiness studiesEnglish for Specific PurposesEnglish for Academic PurposesContent and Language Integrated LearningEMIEMPESPEAPCLIL
Keywords (deu)
Englischsprachige StudiengängeInternationalisierungEnglisch als UnterrichtsspracheWirtschaftswissenschaften
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1310711
rdau:P60550 (deu)
XIII, 271 S.
Number of pages
287
Members (1)
Title (eng)
English-medium degree programmes in Austrian tertiary business studies
policies and programme design
Parallel title (deu)
Englischsprachige Studiengänge an österreichischen Wirtschaftsfakultäten
Author
Barbara Julia Unterberger
Abstract (deu)

Die fortschreitende Internationalisierung des europäischen Hochschulraumes hat zum vermehrten Einsatz von Englisch als Unterrichtssprache nicht-englisch-sprachigen Ländern geführt (Maiworm & Wächter 2003: 88). Wirtschaftswissenschaftliche Studien sind von diesem Trend besonders betroffen, was man deutlich an der steigenden Anzahl englischsprachiger Studiengänge in dieser Fachrichtung ablesen kann (Wächter & Maiworm 2008: 45–48). Entgegen dieser Entwicklungen lässt sich allerdings immer noch ein mangelndes Bewusstsein für die organisatorischen und pädagogischen Herausforderungen, die sich durch die Einführung einer Fremdsprache als Arbeitssprache ergeben, feststellen. Die vorliegende Dissertation vereint eine Status Quo Erhebung zum Gesamtvolumen englischsprachiger Studiengänge in den Wirtschaftswissenschaften an österreichischen Universitäten mit einer Fallstudie an der größten europäischen Wirtschaftsuniversität, der WU Wien.
Das Forschungsdesign erlaubt es, quantitative Trends auf nationaler Ebene mit qualitativen Einblicken aus der Fallstudie zu ergänzen. Den Ausgangspunkt dazu stellt die Status Quo Erhebung dar, die die genaue Anzahl englischsprachiger Studiengänge in den Wirtschaftswissenschaften an österreichischen Universitäten im Studienjahr 2012/13 aufzeigt. Außerdem gewährt die Studie detailreiche Einblicke in vorherrschende sprachenbezogene Aufnahmeverfahren und Zulassungskriterien. Des Weiteren wurde eine Analyse von nationalen und institutionellen Internationalisierungsstrategien durchgeführt, die Entwicklungen auf diesem Gebiet beleuchtet und die Rolle der Verwendung von Englisch als Unterrichtssprache beschreibt. Um die Rolle des Sprachenlernens in diesen Studiengängen zu untersuchen, wurden ferner Curricula und Kursbeschreibungen analysiert. Hierbei wurde besonderes Augenmerk auf vorherrschende Unterrichtsformate und explizit angegebene, sprachenbezogene Lernziele gelegt. Alle Datensets wurden mit Erkenntnissen aus Interviews mit Programmentwicklern und Vortragenden ergänzt. So liefert die Studie durch diese Kombination von Makro- und Mikro-Ebenen ungewöhnlich ganzheitliche Einblicke in englischsprachige Studiengänge in den Wirtschaftswissenschaften.
Die Resultate der Status Quo Erhebung bestätigen Ergebnisse früherer Studien in Hinblick auf den vermehrten Einsatz von Englisch als Unterrichtssprache in wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen (Wächter & Maiworm 2008: 45–48). Die Untersuchung der sprachenbezogenen Aufnahmekriterien zeigt einige Problemfelder auf. Diese beziehen sich vor allem auf die Thematik der Test-Score-Äquivalenzen und die Zuordnung dieser zu den Kompetenzlevels des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen. Die Erhebung zeigt, dass für den Großteil der englischsprachen Studiengänge an österreichischen Wirtschaftsfakultäten ein C1 Kompetenzniveau als Aufnahmekriterium verlangt wird.
Die Analyse der institutionellen Internationalisierungsstrategien zeigt eine klare Verbindung zwischen dem steigenden Wettbewerb unter Anbietern im tertiären Bildungsbereich und der Einführung englischsprachiger Studiengänge. Im Unterschied dazu spielt das Thema auf nationaler Ebene eine eher untergeordnete Rolle. In den untersuchten Berichten des österreichischen Bildungsministeriums zur Internationalisierung der nationalen Hochschulen wird vor allem das Thema der Lehrenden- und Studierendenmobilität hervorgehoben.
Im Gegensatz zu Schlussfolgerungen vorangegangener Studien, dass explizite sprachenbezogene Lernziele in englischsprachigen Studiengängen eher selten vorzufinden sind (z.B. Järvinen 2008), zeigen die Ergebnisse der Lehrplananalyse, dass 77% der untersuchten Programme explizit angegebene, sprachenbezogene Lernziele beinhalten. Dies steht jedoch im Widerspruch zu den in den Interviews getroffenen Aussagen der Programmdirektoren, die verbesserte Sprachkenntnisse weitgehend als logische Folge der Verwendung von Englisch als Unterrichtssprache ansehen und diese Ziele nicht aktiv verfolgen. In der Tat sehen sie die sprachlichen Lernziele in den Kursbeschreibungen nicht als Sprachfunktionen per se, da sie Sprachunterricht primär mit Grammatiklernen gleichsetzen. In diesem Zusammenhang fällt außerdem ein mangelndes Bewusstsein für das Lehren und Lernen fachspezifischer Sprache auf, was sich wiederum in der spärlichen Anzahl von fachspezifischen Englischkursen in den Curricula widerspiegelt.

Abstract (eng)

Ongoing internationalisation processes have accelerated the implementation of English-medium programmes (EMPs) across European higher education institutions (e.g. Knight 2008). The discipline of business and management studies has been particularly affected by this trend, which is reflected in the increasing number of EMPs implemented each year in this field of study (Wächter & Maiworm 2008: 45–48). Despite this growth trend, there is still a lack of awareness of what the implementation of EMPs entails at both organisational and pedagogical levels. This thesis strives to contribute to filling this research gap by capturing the multifaceted nature of EMPs in tertiary business studies. The study combines a national status quo survey on the spread of EMPs with an analysis of internationalisation policies and a case study conducted at Vienna University of Economics and Business (WU), Europe’s largest business university.
The study design allows combining macro-level observations (i.e. quantitative, numerical trends at the national level) with micro-level insights (i.e. qualitative, detailed case study findings). As the point of departure for the present study, the status quo survey identifies the total number of EMPs offered in business studies at Austrian state universities in the academic year of 2012/13. It also provides detailed insights into distribution patterns and language-related entry requirements. Additionally, a policy analysis reveals internationalisation developments at national and institutional levels and illuminates the role English-medium education in internationalisation processes. Operating on the micro-level, the course description analysis explores the language learning element in EMPs by focusing on curriculum and course design. Among other aspects, prevalent teaching formats and explicit language learning aims of the programmes can be identified in this data. All these three data sets are complemented by findings derived from interviews with programme designers and instructors. In sum it can be said that the study’s combination of macro and micro-level analyses offers an unusually holistic insight into EMPs in tertiary business studies.  
The findings of the status quo survey highlight the trend towards EMPs in tertiary business education (Wächter & Maiworm 2008: 45–48). The analysis of the language-related entry requirements reveals potentially problematic areas in assigning test scores to CEFR (Common European Framework of Reference) proficiency levels. The findings show that for the majority of EMPs at Austrian business faculties a C1 proficiency level is mandatory for admission.
The analysis of institutional policies indicates that competition among internationalised HEIs stands in direct relation with the increased use of English-medium instruction in general and the growing number of English-taught degree programmes in particular. By contrast, the main rationale underlying the Austrian government’s internationalisation activities is the promotion and increase of academic mobility, while the theme of English-medium instruction plays a minor role in these policy documents.
Contrary to common assumptions about language learning aims in EMPs (e.g. Järvinen 2008: 83; Wächter & Maiworm 2008: 67–68), the results of the course description analysis show that 77% of the English-taught courses include explicitly stated language learning aims. However, the programme managers’ views expressed in the interviews are clearly divergent from the trends identified in the course description analysis. They largely assume language learning to be a logical consequence of English-medium instruction and consider the development of communication skills an implicit aim of their programmes only. Moreover, they do not consider the language learning aims identified in the course descriptions to be language functions per se as, for them, language teaching equals grammar instruction. Moreover, their awareness of discipline-specific language learning in EMPs and the need for ESP and EAP (English for Specific / Academic Purposes) teaching is rather limited, which is again reflected in the scarcity of ESP / EAP courses in the analysed EMP curricula.

Keywords (eng)
English-medium instructionEnglish-medium programmesInternationalisationInternationalisation policiesInternationalisation of higher educationAustrian higher educationbusiness studiesEnglish for Specific PurposesEnglish for Academic PurposesContent and Language Integrated LearningEMIEMPESPEAPCLIL
Keywords (deu)
Englischsprachige StudiengängeInternationalisierungEnglisch als UnterrichtsspracheWirtschaftswissenschaften
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1310712
Number of pages
287